Herzschwäche: Diese 5 Vitalstoffe zur Unterstützung sollten Sie kennen
Inhaltsverzeichnis
- Ursachen und Symptome einer Herzinsuffizienz
- Vitalstoffe zur Unterstützung der Herzkraft
- Weißdorn-Extrakt ist der umfassende Helfer für das Herz aus der Natur
- Coenzym Q10 lädt die Energie-Akkus im Herzmuskel auf
- L-Carnitin versorgt die Herzmuskelzellen mit Energie und schützt vor Rhythmusstörungen
- Vitamin B1 (Thiamin) unterstützt die Nerven und die Energieversorgung des Herzens
- Magnesium und Kalium sorgen für einen stabilen Herzrhythmus
- Fazit
Ursachen und Symptome einer Herzinsuffizienz
Eine Herzinsuffizienz, auch chronische Herzschwäche oder Herzmuskelschwäche genannt, beschreibt die mangelnde Pumpleistung des Herzmuskels, welche zu einer Mangeldurchblutung von Organen führt und dadurch vielfältige Symptome sowie Folgeerkrankungen mit sich bringen kann.
Die Hauptursache einer Herzschwäche ist dabei ein Energiemangel des Herzmuskels und damit die fehlende Kraft zur Aufrechterhaltung eines normalen Blutkreislaufs.
Da hiervon alle Organe betroffen sein können, gelten die Symptome als schwer identifizierbar und vielfältig. Eine beginnende Herzschwäche geht jedoch zumeist mit rascher Ermüdbarkeit, Kurzatmigkeit, Beklemmungsgefühl und Wasseransammlungen (Ödeme) in den Beinen oder im Bauch einher. Auf lange Sicht kann eine Herzschwäche jedoch zu erheblichen Schäden an den Organen führen.
Vitalstoffe zur Unterstützung der Herzkraft
Um die Pumpleistung des Herzens wieder zu verbessern bzw. diese auch schon präventiv zu unterstützen, ist es daher notwendig, dem Herzmuskel ausreichend Energie zur Verfügung zu stellen.
Hierbei können vor allem die 5 Vitalstoffe Weißdorn, Coenzym Q10, L-Carnitin, Vitamin B1 und Magnesium gezielte Hilfe leisten. Gemeinsam ergänzen sie sich in ihren herzstärkenden Eigenschaften wunderbar, indem die Stoffe die Energieversorgung des Hochleistungsorgans verbessern und zu einem stabilen Herz-Rhythmus beitragen.
Weißdorn-Extrakt ist der umfassende Helfer für das Herz aus der Natur
Von allen pflanzlichen Wirkstoffen hat sich besonders der Weißdorn-Extrakt bei Herzschwäche bewährt. Er vermag viele Beschwerden, die im Zusammenhang mit einer Herzschwäche auftreten zu lindern. Außerdem wird er auch vorbeugend zum Schutz und zur Herzstärkung eingesetzt.
Zu den besonderen Eigenschaften des Weißdorns zählen sein Potential den Blutdruck zu senken und Ablagerungen an den Blutgefäßen zu verhindern. Zudem ist er in der Lage einer Verdickung des Herzmuskels entgegen zu wirken. Auch nach Operationen am Herzen stabilisieren Weißdorn-Extrakte die umliegenden Blutgefäße und schützen sie so vor Blutaustritten.
Coenzym Q10 lädt die Energie-Akkus im Herzmuskel auf
Auch verschiedene Vitamine und Mineralstoffe sind wichtig für den Herzmuskel. So hat Coenzym Q10 die Aufgabe, die körpereigenen Energie-Akkus (ATP) aufzuladen und ist von großer Bedeutung für das Herz.
Das Pumporgan enthält rund 121 Billionen Energiezentren (Mitochondrien), in denen permanent die Energie-Akkus (ATP) mit Hilfe von Coenzym Q10 aufgeladen werden1. So wie elektrische Geräte nur mit Strom laufen, funktioniert der menschliche Körper nur durch die freigesetzte Energie aus ATP.
Herzschwäche im Alter kann durch einen Q10-Mangel begünstigt werden
Doch mit zunehmendem Alter können die Q10-Konzentrationen in den Organen und im Herzen deutlich abnehmen.
Im Vergleich zu gesunden 20-jährigen, speichern Menschen im Alter um die 40 Jahre durchschnittlich 30 % weniger Q10. Im Alter von 80 Jahren ist sogar rund 60 % weniger Q10 im Herzmuskel vorhanden1. Dies könnte ein wesentlicher Faktor bei der häufig im Alter beobachtbaren Herzschwäche sein.
Unterstützung der Leistungsfähigkeit und eines stabilen Rhythmus des Herzens
Bei der ganzheitlichen Behandlung von Herzschwäche wird deshalb häufig Coenzym Q10 verabreicht. In einem Fallbeispiel aus einer naturheilkundlichen Praxis konnte allein durch die Gabe von Q10 die Leistungsfähigkeit des Herzens eines Patienten um 25 % gesteigert werden. Gleichzeitig wurde ein Rückgang der Herzrhythmusstörungen um 85 % gemessen1.
L-Carnitin versorgt die Herzmuskelzellen mit Energie und schützt vor Rhythmusstörungen
Auch L-Carnitin leitet einen wichtigen Beitrag zur Energiebereitstellung und zur Vermeidung von Rhythmusstörungen im Herzen2.
Transport energiereicher Fettsäuren in die Herzmuskelzellen
Es dient als Transport-Taxi von langkettigen Fettsäuren in die Energiezentren (Mitochondrien). Sie liefern praktisch den Strom zum Aufladen der Energieakkus (ATP). Ohne L-Carnitin können Fettsäuren nicht in die Mitochondrien gelangen und dem Herzmuskel bleibt eine wichtige Energiequelle vorenthalten.
Schutz der Energiezentren vor oxidativen Schäden
Zudem schützt L-Carnitin die Energiezentren (Mitochondrien) vor oxidativen Schäden sowie vor giftigen Stoffen. Dabei werden von L-Carnitin auch solche schädlichen Stoffe neutralisiert, die Arrhythmien (Rhythmusstörungen) des Herzens fördern.
Entlastung des Herzens
Die Einnahme von 1.000 mg L-Carnitin in einer Portion ermöglicht zudem eine spontane Gefäßerweiterung im gesamten Körper und unterstütz dadurch die Herzdurchblutung. Gleichzeitig können durch die erweiterten Gefäße der Blutdruck und die Herzfrequenz gesenkt und dadurch das Herz weiter entlastet werden3.
Damit trägt L-Carnitin vielfältig zum Erhalt der Leistungsfähigkeit des Herzens bei2.
Natürliche L-Carnitin-Quellen: Unter normalen Bedingungen kann der L-Carnitin-Bedarf über Fleisch, Geflügel, Fisch und Milchprodukte gedeckt werden. Obst, Gemüse und Getreide enthalten hingegen relativ wenig L-Carnitin.
Hinweis: Inwiefern alle benötigten Vitalstoffe durch moderne Lebensmittelerzeugung noch aufgenommen werden können, hängt sehr stark von verschiedenen Qualitätsmerkmalen der Lebensmittel sowie den individuellen Ernährungsgewohnheiten ab.
Vitamin B1 (Thiamin) unterstützt die Nerven und die Energieversorgung des Herzens
Neben L-Carnitin und Coenzym Q10 ist auch Vitamin B1 an der Aufrechterhaltung einer normalen Herzfunktion beteiligt. Das Vitamin unterstützt den Körper dabei Kohlenhydrate aus der Nahrung in Energie umzuwandeln. Außerdem trägt es zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei.
Damit ist Vitamin B1 an zwei wichtigen Prozessen zur Aufrechterhaltung der Herzfunktion beteiligt: Es unterstützt die Nerven, die das Zusammenziehen des Herzens einleiten und gleichzeitig den Energiestoffwechsel, welcher Energie für die Herzkontraktion zur Verfügung stellt.
Diabetes und Diuretika können Vitamin-B1-Mangel begünstigen
Gerade bei einer schon bestehenden Herzschwäche, die durch die Gabe von Diuretika (Wassertabletten) begleitet wird und auch bei Diabetes (welche häufig einer Herzschwäche vorausgeht), ist eine ausreichende Versorgung mit Vitamin B1 wichtig. Denn in beiden Fällen wird das Vitamin in großen Mengen über den Urin ausgeschieden, was zu einem Mangel führen kann.
Wie wertvoll Vitamin B1 für Herz-Patienten, die Diuretika erhalten sowie Diabetiker ist, bestätigt auch eine klinische Studie. Nach ihren Ergebnissen wurde eine Verbesserung der gesamten Herzfunktion der Teilnehmer nach einer Vitamin-B1-Kur festgestellt4.
Natürliche Quellen für Vitamin B1: Vitamin B1 ist v.a. in Vollkornprodukten, Haferflocken, Hülsenfrüchten und Nüssen enthalten.
Magnesium und Kalium sorgen für einen stabilen Herzrhythmus
Magnesium und Kalium hingegen sind für alle Muskeln und damit auch für den Herzmuskel von großer Bedeutung5.
Zusammen mit Kalium sorgt Magnesium für eine korrekte Übertragung des Nervensignals, welches das Zusammenziehen des Herzens einleitet und im Anschluss auch wieder seine Entspannung steuert. Durch eine ausreichende Versorgung kann ein kräftiger Herzschlag unterstützt werden. Gleichzeitig verringern sich auch Unregelmäßigkeiten im Herz-Rhythmus, wenn beide Mineralien in ausreichender Menge vorhanden ist1,2,6.
Magnesium kann zudem die Anspannung der herznahen Blutgefäße herabsetzen und dadurch blutdruckmindernd wirken7,8.
Natürliche Magnesium- und Kalium-Quellen: Magnesium und Kalium findet sich natürlicherweise in Getreide, Hülsenfrüchten, Nüssen, Mandeln und getrockneten Früchten.
Diuretika können die Magnesium- und Kalium Konzentration im Blut absenken
Wie auch bei Vitamin B1 (und allen B-Vitaminen), können Diuretika eine vermehrte Ausscheidung von Magnesium und Kalium begünstigen. Doch nur, wenn beide Mineralien in einem ausgeglichenen Verhältnis zueinander und in ausreichender Menge vorliegen, können die Muskel- und Nervenzellen optimal miteinander kommunizieren und auch das Herz in einem stabilen Rhythmus kraftvoll schlagen.
Vorsicht bei der Supplementation von Kalium, bei gleichzeitiger Einnahme von „kaliumsparenden“ Diuretika und Digitoxin
Während Magnesium relativ bedenkenlos supplementiert werden kann, ist bei der Ergänzung mit Kalium jedoch Vorsicht geboten. Denn mittlerweile werden auch Diuretika angeboten, welche die Ausscheidung von Kalium über die Niere blockieren.
Eine zusätzliche Kaliumeinnahme oder hohe Aufnahmemenge über die Nahrung kann in diesem Fall zu Hyperkaliämie (zu viel Kalium im Blut) führen. Diese hat vor allem extrem lösende Eigenschaften auf die Muskulatur und kann beispielsweise eine Muskelschwäche und zusätzliche (Herz) Muskelzuckungen provozieren6.
Der Effekt von herzstärkenden Gylcosiden wird stark von Kalium beeinflusst
Darüber hinaus hängt die Wirkung der häufig zur Herzstärkung eingesetzten Glycoside (ß-Acetyldigoxin oder Digitoxin) direkt vom Kalium-Spiegel ab. Ein niedriger Kalium-Spiegel verstärkt hier die Wirkung, wohingegen ein ansteigender Kalium-Spiegel ihre Effekte verringert9.
Bei Herzschwäche ist es ratsam die Blutwerte zu überwachen
Daher sollten generell bei der Einnahme von Medikamenten zur Herzstärkung und auch bei bestehender Herzschwäche, die nicht medikamentös behandelt wird, die Mineralien- und Vitaminwerte im Blut sehr engmaschig beobachtet werden.
Fazit
Herzschwäche und Rhythmusstörungen sind weit verbreitet. Andere Ursachen ausgeschlossen, sind sie oftmals Ausdruck von Energiemangel des Herzens. Wird dieser ausgeglichen, kann häufig eine Verbesserung der Schwäche-Symptome festgestellt werden.
Daher setzten besonders naturheilkundliche und ganzheitliche Therapeuten bei der Behandlung von Herzschwäche darauf, dem Herzen ausreichend Vitalstoffe zur Unterstützung seiner energieaufwändigen Arbeit zuzuführen und durch Mineralstoffe eine normale Herzmuskelfunktion zu unterstützen.
Quellen
- E. Schmidt and N. Schmidt, “Herz außer Takt,” Naturheilkunde Journal, vol. 23, pp. 18–22, May 2021.
- U. Gröber, Orthomolekulare Medizin ein Leitfaden für Apotheker und Ärzte, vol. 3. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, 2008.
- “Wirkung von L-Carnitin auf das Herz und bei Herzerkrankungen.” [Accessed: May 20, 2022]
- H. Shimon et al., “Improved left ventricular function after thiamine supplementation in patients with congestive heart failure receiving long-term furosemide therapy,” The American Journal of Medicine, vol. 98, no. 5, pp. 485–490, May 1995, doi: 10.1016/S0002-9343(99)80349-0. [Accessed: Jun. 03, 2022]
- U. Gröber, Mikronährstoffberatung, vol. 1. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2018.
- A. Götte, “Deutsche Herzstiftung Kalium und Magnesium bei Herzrhythmusstörungen.”
- S. Silbernagel and A. Despopoulus, Taschenatlas Physiologie, vol. 7. Stuttgart: Thieme, 2007.
- A. Hahn, A. Ströhle, and M. Wolters, Ernährung, Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie, vol. 3. 2016.
- A. Piening, Prüfungstrainer Pharmazeutische Praxis und Recht, vol. 5. Stuttgart, 2018.