Herzschwäche: Entstehung, Symptome und Prävention - Ein Überblick
Inhaltsverzeichnis
Anzeichen und Entstehung einer chronischen Herzschwäche
Bei einer chronischen Herzschwäche (Herzinsuffizienz oder auch Herzmuskelschwäche) ist die Pumpleistung des Herzens herabgesetzt. Das Herz ist in seiner gesamten Funktion als Pumporgan des Blutes geschwächt.
Dadurch werden die Organe und das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Blut, Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Genauso kommt es zu einem Rückstau in den Venen, wenn das Herz ermüdet. Auf lange Sicht kann dies zu erheblichen Schäden im ganzen Körper und auch zu Veränderungen am Herzen selbst führen.
Symptome einer Herzschwäche
Oftmals wird die Herzschwäche erst spät bemerkt oder auch selten mit den auftretenden Symptomen in Verbindung gebracht.
Anzeichen für eine Herzinsuffizienz können beispielsweise sein1:
- Atemnot
- Leistungsminderung (extreme Erschöpfung nach Belastung)
- Müdigkeit
- Schwindel
- Brustschmerzen
- Flüssigkeitsansammlungen (Ödeme im Bauch und in den Beinen, die sich durch einschnürende Socken und Hosenbunde bemerkbar machen)
- ein häufig nachts auftretender trockener Husten
- kalte Finger und Füße
- vermehrtes nächtliches Wasserlassen
Achtung: Dabei ist eine schwere Atemnot in Ruhe und besonders beim Liegen ein Zeichen dafür, dass sich durch die Herzschwäche Wasseransammlungen in der Lunge (Lungenödem) bilden. Beim Abhusten können dabei Flüssigkeit oder Schaum austreten. Bei diesen Anzeichen sollte sofort ein Notarzt hinzugezogen werden2.
Herz-Rhythmusstörungen und Vorhofflimmern sind Begleiterscheinungen der Herzschwäche
Oftmals geht mit einem geschwächten Herzschlag auch eine Unregelmäßigkeit im Herzrhythmus einher. Etwa jede dritte diagnostizierte Herzschwäche wird auch von Rhythmusstörungen begleitet3. Dabei ist das Vorhofflimmern eine der häufigsten Formen der Herzrhythmusstörung.
Vorhofflimmern
Beim Vorhofflimmern schlägt das Herz nicht mehr kräftig in einem koordinierten Rhythmus, sondern unkoordiniert. Die kleinen Herzkammern (die Vorhöfe) ziehen sich dabei nur flimmerhaft zusammen. Vorhofflimmern kann auftreten, wenn die Muskelzellen der Vorhöfe den Nervenimpuls, der ihr Zusammenziehen einleitet, nicht mehr korrekt umsetzen können. Vergleichbar ist dies mit dem Muskelzittern nach einer anstrengenden Sporteinheit, wenn der Muskel die eigentliche Bewegung nicht mehr ausführen kann, sondern lediglich noch kraftlos zittert. Genauso „zittert“ das Herz, wenn es nicht mehr genug Kraft für seine Pumpstöße hat.
Vorhofflimmern wird häufig durch einen erhöhten, flachen Puls bemerkt. Die Herzfrequenz in den Vorhöfen kann dabei 300-600 Schläge pro Minute und bis zu 150 Schläge pro Minute in den großen Herzkammern erreichen4. Normalerweise sollte auf ein vollständiges Zusammenziehen des Vorhofs ein Zusammenziehen der Herzkammer folgen. Wobei sich ein Normalpuls von 60-100 Schlägen pro Minute ergibt.
Wichtig zu wissen: Vorhofflimmern erhöht das Schlaganfallrisiko
Durch die verminderte Pumpleistung der Vorhöfe (das Flimmern) können diese das Blut nicht mehr vollständig weiter in die Herzkammern bewegen. Als Folge staut sich das Blut in den Vorhöfen und kann verklumpen und Blutgerinnsel bilden.
Wenn sich diese Blutgerinnsel lösen, können sie mit dem Blutstrom ins Gehirn gelangen und dort Blutgefäße verstopfen. Dadurch werden Teile des Gehirns nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt und die umgebenden Nervenzellen sterben innerhalb kürzester Zeit ab – ein Schlaganfall kann eintreten.
Ob nun das Vorhofflimmern ein Anzeichen für eine beginnende Herzschwäche ist, oder eine Folgeerscheinung der verminderten Leistungsfähigkeit des Herzens, ist noch nicht eindeutig geklärt.
Herzschwäche entsteht häufig als Folge von Vor-Erkrankungen
Als sehr sicher gilt jedoch die Annahme, dass eine Herzschwäche fast immer aus einer anderen Vorerkrankung des Körpers entsteht.
Denn viele Erkrankungen fordern dem Herzen eine unnatürliche Mehrleistung ab. Dadurch kann das wichtige Organ mit der Zeit geschwächt und durch erhöhten Vitalstoffverbrauch auch „ausgelaugt“ werden.
Der Herzschwäche gehen oftmals Erkrankungen voran wie
- Bluthochdruck
- Schilddrüsenüberfunktion
- Zuckerkrankheit (Diabetes)
- Funktionsstörungen der Lunge (COPD)
- angeborene Herzfehler
Aber auch eine Überanstrengung durch Leistungssport kann zu Herzschwäche führen2.
Herzschwäche nach Infektionskrankheiten
Ebenso kann sich eine Herzmuskelschwäche bei oder nach schweren Infektionskrankheiten zeigen5. Nach einem Bericht der deutschen Herzstiftung hatten Patienten nach einer Virusinfektion ein um 72 % erhöhtes Risiko für eine Herzinsuffizienz im Vergleich zur infektionsfreien Kontrollgruppe6.
Verdickung des Herzmuskels als Folge der Herzschwäche
In einigen Fällen kann der Körper auf eine Herzschwäche, aber auch auf Bluthochdruck oder eine dauerhaft erhöhte Beanspruchung durch Stress, mit einer Verdickung des Herzmuskels reagieren. Der Organismus versucht damit die nachlassende Pumpkraft oder die notwendige erhöhte Pumpleistung zu kompensieren.
Ein verdickter Herzmuskel hat jedoch zur Folge, dass das Aufnahmevolumen des Herzens verringert wird. Dadurch wird pro Herzschlag weniger Blut transportiert. Außerdem verbraucht das Herz mit einer verdickten Herzwand mehr Energie beim Zusammenziehen.
Unterstützung der Herzkraft
Wenn eine Herzschwäche festgestellt wurde, sollte zu ihrer Behandlung stets der ganze Körper miteinbezogen werden. Denn sie entsteht oftmals als Folge von diversen Vorerkrankungen. Nur, wenn möglichst alle Prozesse im Körper normal ablaufen, nehmen auch die Mehrbelastungen für das Herz ab und es kann sich erholen.
Daneben kann das Herz auch durch regelmäßige moderate Bewegung gekräftigt werden. Drüber hinaus ist es wichtig den Herzmuskel ausreichend mit Energie zu versorgen, um sein kraftvolles Zusammenziehen zu ermöglichen. Auch bestimmte Pflanzenstoffe haben eine schützende und kräftigende Wirkung auf das Herz.
Regelmäßige Bewegung zeigt positive Wirkung bei Herzschwäche
Die deutsche Herzstiftung sieht ein regelmäßiges Ausdauertraining als eine wichtige Säule, um die Leistungsfähigkeit des Herzens zu verbessern7.
Früher galt die weitverbreitete Meinung, dass bei einer Herzschwäche besondere Schonung notwendig sei. Doch heute bestätigen Studien, dass regelmäßiges Ausdauertraining helfen kann, die Beschwerden bei chronischer Herzschwäche zu lindern.
Untersuchungen mit 800 Patienten mit Herzschwäche zeigten, dass diese ihre Leistungsfähigkeit durch regelmäßiges Ausdauertraining um 10-25 % verbessern konnten7. Dabei wird ein Training mit viel Bewegung und vergleichsweise wenig Kraftaufwand wie Spazierengehen, Wandern, Nordic Walking oder Radfahren und Skilanglauf als besonders empfehlenswert erachtet7.
Vitalstoffe unterstützen die natürliche Leistungsfähigkeit des Herzens
Neben der regelmäßigen Bewegung spielt auch eine ausreichende Vitalstoffversorgung eine große Rolle bei der Unterstützung der Herzkraft. Denn nur wenn das Herz mit all seinen Bausteinen und vor allem mit ausreichend Energie versorgt ist, kann es auch seine kraftvolle Aufgabe meistern.
Naturheilkundliche Therapeuten beziehen eine angepasste Vitalstoffversorgung in die Behandlung der Herzschwäche mit ein
Daher sehen naturheilkundliche Therapeuten die Versorgung des Körpers und damit auch des Herzens mit stärkenden Vitalstoffen als wichtige Säule bei der Behandlung der Herzschwäche an.
Eine herausragende Rolle spielen dabei vor allem verschiedene Vitalstoffe, welche wesentlich an der Energieversorgung und Muskelarbeit des Herzens beteiligt sind8,9. Auch Extrakte aus Weißdorn haben sich in der Behandlung von Herzschwäche bewährt.
Fazit
Eine chronische Herzschwäche ist eine ernstzunehmende Erkrankung. Durch die verminderte Pumpleistung des Herzens kann der ganze Körper in Mitleidenschaft gezogen werden. Außerdem können ihre Symptome den Alltag stark beeinträchtigen.
Herzschwäche wird im Körper häufig durch andere Erkrankungen ausgelöst und verstärkt. Daher sollte bei der Behandlung und auch den häufig begleitenden Herzrhythmusstörungen immer auch nach den Ursachen geforscht werden. Denn erst, wenn diese behoben sind, kann das Herz wieder zu Kräften kommen.
Als großer Muskel ist das Herz dabei vor allem auf eine ausreichende Energieversorgung angewiesen. Daher tragen besonders Vital- und Naturstoffe, welche die Energiegewinnung unterstützen, zur Erhaltung und Regeneration der Herzleistung bei. Auch ein leichtes (überwachtes) Ausdauertraining unterstützt den Herzmuskel positiv.
Quellen
- R. Fürst and I. Zündorf, “Weißdorn – was bleibt?” Deutsche Apothekerzeitung - Phytoforschung, vol. 23, p. 56, 2017.
- “Herzschwäche: Symptome sind oft unspezifisch | Herzstiftung.” [Online]. [Accessed: Jun. 09, 2022]
- T. J. Wang et al., “Temporal relations of atrial fibrillation and congestive heart failure and their joint influence on mortality: the Framingham Heart Study”, Circulation, vol. 107, no. 23, pp. 2920–2925, Jun. 2003, doi: 10.1161/01.CIR.0000072767.89944.6E. [Online]. [Accessed: May 20, 2022]
- “Herzrhythmusstörungen im Vorhof - Vorhofflimmern.” [Online]. [Accessed: May 20, 2022]
- M. Pahlow, Das große Buch der Heilpflanzen, vol. 9. Hamburg: Nikol-Verlag, 2020.
- “Post Covid: Welche Spätfolgen am Herz treten auf? | Herzstiftung.” [Online]. [Accessed: Jun. 02, 2022]
- “Herzschwäche: Training lindert die Beschwerden | Herzstiftung.” [Online]. [Accessed: Jun. 01, 2022]
- E. Schmidt and N. Schmidt, “Herz außer Takt,” Naturheilkunde Journal, vol. 23, pp. 18–22, May 2021.
- U. Gröber, Mikronährstoffberatung , vol. 1. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2018.