
Karies bei Kindern: Entstehung und Vorbeugung
Gesunde Milchzähne sind die Grundlage für ein starkes Gebiss – und doch wird Karies bei Kindern oft unterschätzt. Schon die ersten Zähne sind anfällig für Schäden, da ihr Zahnschmelz weicher ist als der bleibender Zähne. Süße Snacks, unzureichende Zahnpflege und ungünstige Gewohnheiten können schnell zu Karies führen. Doch mit der richtigen Vorsorge lässt sich das Risiko für die häufige, bakteriell bedingte Zahnkrankheit entscheidend reduzieren.
Inhaltsverzeichnis
- Wie entsteht Karies bei Milchzähnen?
- Wie sieht Karies bei Milchzähnen aus?
- Ist Karies bei Milchzähnen schlimm?
- Wie wird Karies bei Kindern behandelt?
- Wie kann man Karies bei Kindern vorbeugen?
- Zahnpflege-Tipps für Kinder
- Welche Zahnpasta ist die beste gegen Karies bei Kindern?
- Fazit: Ganzheitliche Vorsorge für gesunde Zähne von Anfang an
Karies bei Kindern – Das Wichtigste in Kürze
- Karies entsteht durch ein Zusammenspiel aus Bakterien, zuckerhaltiger Nahrung und unzureichender Zahnhygiene. Milchzähne sind besonders anfällig, da ihr Zahnschmelz dünner ist.
- Erste Karies zeigt sich als weiße Flecken, später als braune oder schwarze Verfärbungen, Löcher oder raue Stellen. Auch Schmerzen oder Zahnfleischentzündungen können auftreten.
- Unbehandelte Karies kann bleibende Zähne schädigen, Zahnfehlstellungen verursachen und sogar die allgemeine Gesundheit beeinträchtigen.
- Karies kann durch gründliches Zähneputzen ab dem ersten Zahn, die weitestmögliche Reduzierung von Zucker und gesüßten Getränken sowie eine zahngesunde Ernährung vorgebeugt werden.
- Für den Aufbau starker und widerstandsfähiger Zähne sollte auf eine ausreichende Versorgung mit Calcium, Magnesium, Vitamin D, K und C geachtet werden.
- Eltern sollten bis zum Schulalter nachputzen, die KAI-Methode nutzen (Kau-, Außen-, Innenflächen) und evtl. Xylit-Produkte zur Kariesprävention einsetzen.
- Regelmäßige Zahnarztbesuche helfen, Karies frühzeitig zu erkennen und größere Schäden zu vermeiden.
Wie entsteht Karies bei Milchzähnen?
Grundsätzlich entsteht Karies bei Kleinkindern genauso wie bei Erwachsenen – durch ein Zusammenspiel aus Bakterien, zuckerhaltiger Nahrung und unzureichender Zahnhygiene. Jedoch sind Milchzähne besonders anfällig für Karies, da ihr Zahnschmelz dünner und weicher ist als der von bleibenden Zähnen.
Karies entsteht, wenn sich bestimmte schädliche Bakterien in der Mundhöhle vermehren und Zucker aus der Nahrung in Säuren umwandeln. Diese Säuren greifen den Zahnschmelz an und entziehen ihm wichtige Mineralien, wodurch die Zähne nach und nach geschwächt werden. Besonders gefährlich sind häufige oder langanhaltende Zuckerkontakte – etwa durch gesüßte Getränke wie Softdrinks und Fruchtsäfte oder auch der regelmäßige Konsum von Süßigkeiten, süßen Backwaren und ähnlichem.
Wird die Zahnpflege vernachlässigt, bildet sich auf den Zähnen ein klebriger Belag, der sog. Plaque. Dabei handelt es sich um einen Biofilm aus Bakterien, Speichelbestandteilen und Nahrungsresten. Innerhalb dieses Films sind die Bakterien vor äußeren Einflüssen geschützt und können sich optimal vermehren. Werden sie regelmäßig mit Zucker „gefüttert“, produzieren sie verstärkt Säuren, die dem Zahnschmelz Mineralien entziehen und so zu den typischen Symptomen und Anzeichen von Karies führen.
Achtung: Das regelmäßige und dauerhafte Trinken zuckerhaltiger Getränke aus Nuckelflaschen oder Schnabeltassen birgt aufgrund der langsamen Trinkgeschwindigkeit ein besonders hohes Risiko für die Entstehung von Karies.
Ein weiterer Risikofaktor ist eine unzureichende Speichelproduktion. Denn Speichel hat die wichtige Aufgabe, die Zähne zu remineralisieren und Säuren zu neutralisieren. Wird der Mund aber durch häufiges Naschen oder süße Getränke ständig übersäuert, kann der Speichel seine Schutzfunktion nicht ausreichend erfüllen – und Karies bekommt freie Bahn.
Gut zu wissen: Die Zähne sowie auch der Speichel können nur so gut mineralisiert sein, wie die Versorgung mit wichtigen Mineralstoffen aus der Nahrung und Mineralwasser ausfällt.
Wie sieht Karies bei Milchzähnen aus?
Karies bei Milchzähnen kann sich auf unterschiedliche Weise zeigen, je nachdem, wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist. Anfangs sind oft kleine, weißliche Flecken auf den Zähnen zu erkennen. Ohne Behandlung verfärben sich diese Flecken mit der Zeit bräunlich oder schwarz. Auch entzündetes, gerötetes Zahnfleisch oder häufiges Zahnfleischbluten kann ein Anzeichen für Karies sein.
Im weiteren Verlauf können (sichtbare) Löcher oder raue Stellen auf der Zahnoberfläche entstehen. Wenn das Kind Schmerzen beim Kauen oder auf heiße, kalte oder süße Speisen und Getränke hin empfindet, ist dies auch ein Anzeichen für bereits fortgeschrittene Karies.
Besonders tückisch: Karies kann sich zwischen den Zähnen oder in schwer einsehbaren Bereichen bilden, weshalb regelmäßige Zahnarztbesuche eine wichtige Vorsorgemaßnahme darstellen. Zudem sollten Eltern genau auf Veränderungen an den Zähnen ihres Kindes achten und bei ersten Anzeichen handeln, um größere Schäden zu vermeiden.
Ist Karies bei Milchzähnen schlimm?
Häufig wird angenommen, dass Milchzähne nicht so wichtig sind, da sie ohnehin ausfallen. Doch das Gegenteil ist der Fall. So kann Karies zum einen starke Schmerzen verursachen und damit nicht nur das Wohlbefinden, sondern z.B. auch das Essverhalten oder den Schlaf des Kindes beeinträchtigen.
Zum anderen kann eine bestehende Karies der Milchzähne später auch die bleibenden Zähne anstecken oder zu Zahnfehlstellungen sowie Sprachstörungen führen. Über die Blutbahn kann die Erkrankung zudem die Gesundheit des gesamten Organismus beeinflussen. Daher sind eine gründliche Zahnpflege sowie weitere präventive Maßnahmen bereits ab dem ersten Zahn von Bedeutung.
Wie wird Karies bei Kindern behandelt?
Der Zahnarzt entscheidet je nach Fortschritt der Karies, welche Behandlung notwendig ist. Hat sich bereits ein Loch gebildet, muss die befallene Stelle entfernt und mit einer Füllung versorgt werden. Ist der Schaden größer, kann eine Kinderkrone erforderlich sein. In schweren Fällen, wenn die Karies bis zur Zahnwurzel vorgedrungen ist, muss der Zahn eventuell gezogen werden. Je früher Karies erkannt wird, desto einfacher und schonender ist die Behandlung – regelmäßige Zahnarztbesuche sind daher unerlässlich.
Zusammenfassung:
- Karies entsteht durch ein Zusammenspiel aus Bakterien, zuckerhaltiger Nahrung und unzureichender Zahnhygiene. Milchzähne sind besonders anfällig, da ihr Zahnschmelz dünner ist.
- Erste Karies zeigt sich als weiße Flecken, später als braune oder schwarze Verfärbungen, Löcher oder raue Stellen. Auch Schmerzen oder Zahnfleischentzündungen können auftreten.
- Unbehandelte Karies kann bleibende Zähne schädigen, Zahnfehlstellungen verursachen und sogar die allgemeine Gesundheit beeinträchtigen.
- Je nach Fortschritt müssen betroffene Stellen entfernt und mit Füllungen oder Kronen versorgt werden. Regelmäßige Zahnarztbesuche sind essenziell.
Wie kann man Karies bei Kindern vorbeugen?
Die Vorbeugung von Karies kann und sollte auf zwei verschiedene Arten erfolgen: Äußerlich und innerlich. Von außen bedeutet dabei v.a. eine gründliche und regelmäßige Mund- und Zahnpflege von Anfang an (dazu mehr unter Zahnpflege-Tipps für Kinder) sowie auch eine weitestmögliche Reduzierung von zuckerhaltigen Snacks und Getränken. Eine zahngesunde Ernährung spielt dabei also eine wichtige Rolle.
Achtung: Zucker- und säurehaltige Getränke können dem Zahnschmelz besonders zusetzen. Daher sollten insbesondere Softdrinks im Kindesalter auf ein möglichstes Minimum reduziert werden.
Häufig stellt sich hinsichtlich der Ernährung die Frage, ob Obst aufgrund des enthaltenen Zuckers schädlich für die Zähne ist. Grundsätzlich sollte zur Kariesprävention nicht auf Obst verzichtet werden, da es ein wichtiger Lieferant für Nährstoffe, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe ist und von Kindern zudem i.d.R. gegenüber Gemüse bevorzugt wird. Trotzdem kann auch der Zucker aus Obst von den Kariesbakterien verwertet werden.
Um dennoch nicht auf Obst verzichten zu müssen und von dessen Vorteilen zu profitieren, können folgende Tipps berücksichtigt werden:
- Frisches Obst gegenüber Fruchtsäften oder Fruchtpüree bevorzugen, da es weniger konzentrierten Zucker enthält und mehr Faserstoffe bietet.
- Nach dem Verzehr von sehr zuckerreichem Obst (wie Bananen, Datteln oder Feigen) können direkt die Zähne geputzt oder der Mund mit Wasser ausgespült werden.
- Nach dem Verzehr von säurehaltigem Obst (wie Orangen, sauren Äpfeln oder Beeren) sollte nicht direkt Zähne geputzt werden, da die Säuren den Zahnschmelz vorübergehend schwächen können. Stattdessen kann der Mund erstmal lediglich gründlich mit Wasser ausgespült werden.
Diese Aspekte können Karies vorbeugen, indem sie die Zähne von außen vor De-Mineralisierung schützen. Von innen heraus kann die Zahngesundheit zudem durch die Unterstützung der (Re-)Mineralisierung geschützt werden. Dafür ist eine ausreichende Versorgung mit verschiedenen Mineralstoffen und Vitaminen von entscheidender Bedeutung. Zu den wichtigsten Nährstoffen für den Aufbau starker und widerstandsfähiger Zähne gehören:
Insbesondere Vitamin-D-Mangel stellt einen Risikofaktor für die kindliche Kariesentstehung dar1. Da Vitamin D nicht in nennenswerten Mengen in Lebensmitteln enthalten ist und lediglich bei ausreichendem Aufenthalt in der Sonne zwischen April und Oktober gebildet werden kann, sollte ggf. ein Vitamin-D-Präparat genutzt werden. Darüber hinaus können auch noch andere Pflanzen- und Mineralstoffe die Zahngesundheit von innen heraus unterstützen.
Interessant zu wissen: Erste Studien legen nahe, dass die Einnahme von Präbiotika – also „guten“ Bakterien – die Entstehung und das Fortschreiten einer Karieserkrankung bei Kindern reduzieren könnte2,3. Diese können über präbiotische Präparate oder fermentierte Lebensmittel wie Joghurt aufgenommen werden.
Zahnpflege-Tipps für Kinder
Eine gute Mundhygiene ist der beste Schutz vor Karies. Bereits die ersten Zähnchen sollten morgens und abends gründlich geputzt werden. Zudem sollten Kinder früh lernen, selbst Verantwortung für ihre Zahnpflege zu übernehmen – am besten durch eine spielerische und positive Routine beim Zähneputzen. Eltern sollten ihrem Kind dabei zudem ein gutes Vorbild sein und selbst Wert auf die Zahnhygiene legen.
Gut zu wissen: Wann können Kinder ihre Zähne selbst putzen?
Bis zu einem Alter von ca. 7 Jahren sollten Eltern ihre Kinder beim Zähneputzen unterstützen und ggf. Nachputzen. Sobald Kinder gut und leserlich schreiben können, ist i.d.R. auch die Motorik der Hand gut genug ausgeprägt, um ihre Zähne selbst gründlich genug zu putzen.
Mit der für Kinder einprägsamen KAI-Methode wird das Zähneputzen in einer festen Reihenfolge durchgeführt: Zuerst die Kauflächen, dann die Außenflächen und zum Schluss die Innenflächen der Zähne. Diese Struktur hilft Kindern, sich das Zähneputzen besser zu merken, sodass kein Zahn ausgelassen wird. Ältere Kinder können zusätzlich auch mit der Anwendung von Zahnseide oder der Methode des Ölziehens vertraut gemacht werden.
Die Verwendung von Xylit-haltigen Zahnpflegeprodukten wie Xylit-Bonbons kann die Mundhygiene ergänzen und wird von Kindern wegen des süßen Geschmacks gut angenommen. Durch die Anregung des Speichelflusses und die Eindämmung der Vermehrung kariogener Bakterien können Xylit-Bonbons zur Kariesvorbeugung beitragen.
Gut zu wissen: Was ist Xylit?
Xylit, oder auch Xylitol genannt, ist ein natürlich vorkommender Zuckeralkohol, der hauptsächlich aus Mais oder Birken gewonnen wird. Xylitol hat die gleiche Süßkraft wie Haushaltszucker (Saccharose), kann jedoch von Karies-Bakterien nicht verstoffwechselt werden, deren Wachstum hemmen und die Zahngesundheit unterstützen.
Achtung: Xylit-Bonbons sollten Kindern erst dann gegeben werden, wenn ein Verschlucken und damit die Gefahr von Ersticken ausgeschlossen werden kann.
Welche Zahnpasta ist die beste gegen Karies bei Kindern?
Die Wahl der richtigen Zahnpasta spielt eine wichtige Rolle für die Zahngesundheit von Kindern. Wichtig ist, dass sie sanft zu den empfindlichen Milchzähnen ist und gleichzeitig dabei hilft, Zahnbelag gründlich zu entfernen. Viele Eltern legen zudem Wert auf eine Zahnpflege ohne synthetische Zusatzstoffe und suchen nach natürlichen Alternativen.
Hinweis: Die Entscheidung für oder gegen fluoridierte Zahnpflegeprodukte sollte in eigener Verantwortung und in informierter Weise geschehen.
Eine Möglichkeit stellen speziell für Kinder entwickelte Zahnpulver dar, die im Gegensatz zu den meisten Zahnpasten ohne zugesetzte Konservierungsstoffe, künstliche Aromen oder ähnliches auskommen. So kann die Kombination aus Xylit sowie mineralischen und pflanzlichen Bestandteilen die Reinigung der Zähne auf sanfte Weise unterstützen und die Mundflora ins Gleichgewicht bringen. Bei ausschließlich natürlichen und ungefährlichen Inhaltsstoffen muss zudem keine Sorge bestehen, wenn Kinder mal etwas von dem Zahnpulver verschlucken.
Durch die natürliche Süße des Xylits kann die tägliche Mundhygiene in Kombination mit einer spielerischen Zahnpflegeroutine Kindern sogar richtig Spaß machen.
Wichtig sind in jedem Fall eine konsequente Zahnpflegeroutine, eine zahngesunde Ernährung und regelmäßige Kontrolltermine beim Zahnarzt, um Karies effektiv vorzubeugen.

Abb. 1: Einfluss von Xylit auf kariesverursachende Bakterien und den Schutz der Zähne
Zusammenfassung:
- Karies kann durch gründliches Zähneputzen ab dem ersten Zahn, die weitestmögliche Reduzierung von Zucker und gesüßten Getränken sowie eine zahngesunde Ernährung vorgebeugt werden.
- Für den Aufbau starker und widerstandsfähiger Zähne sollte auf eine ausreichende Versorgung mit Calcium, Magnesium, Vitamin D, K und C geachtet werden.
- Eltern sollten bis zum Schulalter nachputzen, die KAI-Methode nutzen (Kau-, Außen-, Innenflächen) und evtl. Xylit-Produkte zur Kariesprävention einsetzen.
- Regelmäßige Zahnarztbesuche helfen, Karies frühzeitig zu erkennen und größere Schäden zu vermeiden.
Fazit: Ganzheitliche Vorsorge für gesunde Zähne von Anfang an
Eine sorgfältige Zahnpflege und eine bewusste Ernährung sind entscheidend, um Karies bei Kindern vorzubeugen. Neben der richtigen Zahnputztechnik kann auch die Wahl einer natürlichen Zahnpflege unterstützen, um die Mundflora in Balance zu halten. Eltern sollten zudem auf regelmäßige Zahnarztbesuche achten, um Karies frühzeitig zu erkennen und größere Schäden zu vermeiden. Milchzähne sind weit mehr als nur Platzhalter – sie beeinflussen die Zahngesundheit fürs ganze Leben. Wer früh gute Gewohnheiten etabliert, legt den Grundstein für gesunde Zähne bis ins Erwachsenenalter.
FAQ – Kurze Antworten auf häufige Fragen
Was tun, wenn Kinder Karies haben?
Sobald Karies bei einem Kind entdeckt wird, sollte schnellstmöglich ein Zahnarzt aufgesucht werden. Je nach Fortschritt der Erkrankung entscheidet dieser über die geeignete Behandlung – von einer kleinen Füllung bis hin zur Versorgung mit einer Kinderkrone. Unbehandelte Karies kann Schmerzen verursachen und sich auf benachbarte Zähne ausbreiten. Zusätzlich ist es wichtig, die Zahnpflege zu optimieren und zuckerhaltige Lebensmittel zu reduzieren. So kann weiterer Kariesbildung vorgebeugt werden.
Warum hat mein Kind Karies trotz Zähneputzen?
Karies kann trotz regelmäßigem Zähneputzen entstehen, wenn Zahnbelag nicht gründlich genug entfernt wird. Oft werden schwer erreichbare Stellen, wie die Zahnzwischenräume, vernachlässigt oder die Putztechnik ist nicht optimal. Auch eine zu häufige Zufuhr von Zucker oder säurehaltigen Lebensmitteln kann das Kariesrisiko erhöhen. Zudem spielt die Speichelqualität eine Rolle – schützt der Speichel nicht ausreichend, können sich schädliche Bakterien leichter vermehren.
Eine zahngesunde Ernährung, regelmäßiges Nachputzen durch die Eltern und Zahnarztbesuche helfen, das Risiko zu minimieren.
Wie sieht Kinder-Karies aus?
Karies beginnt meist mit kleinen, weißlichen Flecken auf den Zähnen, die sich später bräunlich oder schwarz verfärben können. In fortgeschrittenem Stadium entstehen Löcher oder raue Stellen auf der Zahnoberfläche. Das Zahnfleisch kann gerötet oder entzündet sein und das Kind kann Schmerzen oder Empfindlichkeiten beim Essen und Trinken zeigen.
Oft bleibt Karies anfangs unbemerkt, besonders wenn sie sich in den Zahnzwischenräumen bildet. Daher sind regelmäßige Zahnarztkontrollen wichtig, um Schäden frühzeitig zu erkennen.
Wie schnell breitet sich Karies aus bei Milchzähnen?
Die Ausbreitung von Karies ist äußerst individuell und von zahlreichen Faktoren abhängig. Da Milchzähne einen dünneren Zahnschmelz als bleibende Zähne haben, breitet sich Karies oft schneller aus. Besonders bei anhaltender Zuckerzufuhr und unzureichender Zahnpflege schreitet die Erkrankung rasch voran. Auch benachbarte Zähne können infiziert werden, wenn die Bakterien sich ausbreiten. Daher ist eine frühe Behandlung entscheidend, um weitere Schäden zu verhindern.
Kann sich Karies von alleine zurückbilden?
In einem sehr frühen Stadium, wenn nur eine beginnende Entmineralisierung des Zahnschmelzes vorliegt, kann der Zahn durch eine gute Zahnpflege und eine mineralstoffreiche Ernährung teilweise remineralisiert werden. Sobald Karies jedoch erkannt wird, kann die Erkrankung schon zu weit fortgeschritten sein und sich u.U. nicht mehr von selbst zurückbilden. Dann sollte dringend ein Zahnarzt aufgesucht werden. Die ganzheitliche Vorsorge sowie eine frühzeitige Erkennung sind daher wichtig, um größere Eingriffe zu vermeiden.
Ist Karies bei Milchzähnen schlimm?
Karies an Milchzähnen sollte nicht unterschätzt werden, da sie nicht nur Schmerzen verursacht, sondern auch langfristige Folgen haben kann. Unbehandelte Karies kann die bleibenden Zähne schädigen, Zahnfehlstellungen begünstigen oder Entzündungen verursachen. Zudem kann sie das allgemeine Wohlbefinden des Kindes beeinflussen, z.B. durch Essensverweigerung oder Schlafprobleme. Milchzähne dienen als Platzhalter für die bleibenden Zähne und sollten daher gesund gehalten werden.
Welche Zahnpasta ist die beste gegen Karies?
Die beste Zahnpasta für Kinder sollte sanft zu den empfindlichen Milchzähnen sein und gleichzeitig Zahnbelag gründlich entfernen. Viele Eltern bevorzugen natürliche Zahnpflegeprodukte auf Basis von Xylit sowie mineralischen und pflanzlichen Inhaltsstoffen ohne synthetische Zusatzstoffe. Wichtig ist neben der Zahnpasta eine konsequente Zahnpflegeroutine und eine zuckerarme Ernährung. Letztlich sollte die Zahnpflege den individuellen Bedürfnissen des Kindes entsprechen.
Wie oft sollten Kinder ihre Zähne putzen?
Kinder sollten ihre Zähne mindestens zweimal täglich gründlich putzen – morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Schlafengehen. Eltern sollten bis etwa zum Schulalter nachputzen, da die Feinmotorik der Kinder oft noch nicht ausreicht, um alle Beläge zu entfernen. Nach besonders zuckerhaltigen oder klebrigen Lebensmitteln kann es sinnvoll sein, den Mund zusätzlich mit Wasser auszuspülen. Ab dem Zahnwechsel kann auch eine ergänzende Reinigung der Zahnzwischenräume eingeführt werden. Eine regelmäßige Putzroutine hilft, Karies langfristig vorzubeugen.
Quellen
- Durá-Travé and Gallinas-Victoriano, ‘Dental caries in children and vitamin D deficiency: a narrative review’, Eur J Pediatr, vol. 183, no. 2, pp. 523–528, Feb. 2024. [Accessed: 6 March 2025].
- Panchbhai, Khatib, et al., ‘Efficacy and Safety of Probiotics for Dental Caries in Preschool Children: A Systematic Review and Meta-analysis’, Contemp Clin Dent, vol. 15, no. 1, pp. 10–16, Jan. 2024. [Accessed: 6 March 2025].
- Shi, Wang, et al., ‘Efficacy of probiotics against dental caries in children: a systematic review and meta-analysis’, Crit Rev Food Sci Nutr, vol. 63, no. 29, pp. 9977–9994, 2023. [Accessed: 6 March 2025].