Zeolith: Wirkung und Anwendung – Ein Überblick
Das vulkanische Gesteinspulver Zeolith ist aufgrund seiner einzigartigen Struktur v.a. für seine Giftstoff-bindenden Eigenschaften bekannt. So wurde Zeolith bspw. nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima eingesetzt, um radioaktive Stoffe zu binden. Auch im menschlichen Darm kann Zeolith diverse Schadstoffe aufnehmen und zusätzlich die Gesundheit des Verdauungstraktes verbessern. Aus diesen beiden Haupteffekten ergibt sich ein breites Anwendungsgebiet für das mineralische Pulver.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Zeolith?
- Welche Wirkung hat Zeolith auf den Körper?
- Zeolith für die Entgiftung
- Zeolith: Wirkung auf den Darm
- Zeolith hilft bei Allergien
- Zeolith stärkt das Immunsystem und die Abwehrkräfte
- Zeolith: Wirkung auf die Haut
- Zeolith erhöht die Zahl körpereigener Antioxidantien
- Zeolith: Einnahme und Dosierung
- Hat Zeolith Nebenwirkungen?
- Worauf sollte man beim Kauf von Zeolith Pulver achten?
- Fazit: Zeolith unterstützt die Entgiftung und Darmgesundheit
Zeolith – Das Wichtigste in Kürze
- Zeolithe sind kristalline Strukturen aus Aluminium- und Siliziumverbindungen, die natürlicherweise in vulkanischen Gesteinen vorkommen.
- Aufgrund der einzigartigen Struktur kann pulverisierter Zeolith sowohl Schadstoffe im Darm – wie Schwermetalle, Ammonium oder Schimmelpilzgifte – binden als auch Mineralstoffe abgeben.
- Die Zeolith-Einnahme kann die Darmbarriere und Darmflora positiv beeinflussen und findet deshalb Einsatz bei Leaky Gut, Reizdarmsyndrom oder allgemeinen Verdauungsbeschwerden.
- Durch die Verbesserung der Darmgesundheit kann Zeolith auch Allergien und Lebensmittel-Unverträglichkeiten abmildern sowie die Abwehrkräfte, Hautgesundheit und antioxidativen Schutzsysteme unterstützen.
- Zeolith kann mehrmals täglich mit ausreichend Flüssigkeit – mit Abstand zur Medikamenten-Einnahme und vorzugsweise zu den Mahlzeiten – eingenommen werden.
- Beim Kauf von Zeolith ist auf natürlichen Klinoptilolith, feine Vermahlung und auf Medizinprodukt-Qualität zu achten, um die Wirksamkeit und Sicherheit des Produkts zu gewährleisten.
Was ist Zeolith?
Unter den Begriff Zeolith fallen verschiedene, kristalline Minerale natürlichen oder künstlichen Ursprungs, die hauptsächlich aus unterschiedlichen Anteilen Aluminium(-oxid) und Silizium(-dioxid) – also Sauerstoff-haltigen, fest verbundenen Silizium- und Aluminiumverbindungen – bestehen. In der Natur sind Zeolithe in Form vulkanischer Gesteine weit verbreitet und kommen z.B. in den USA, in Japan oder Südafrika, aber auch auf dem europäischen Kontinent z.B. in Italien, Bulgarien oder Ungarn vor.
Dabei verleiht die spezielle kristalline Gitterstruktur mit zahlreichen kleinen Hohlräumen den Zeolithen eine enorm große Oberfläche und damit besondere Eigenschaften. So können natürlicherweise in Zeolith eingelagerte Mineralstoffe freigegeben und im Austausch andere Fremdstoffe (v.a. Schadstoffe) in die Hohlräume aufgenommen werden. Diese Fähigkeit wird auch als Ionenaustausch bezeichnet. Aufgrund der Schwamm-artigen Wirkung werden Zeolithe für zahlreiche Anwendungsgebiete genutzt, z.B. zur Aufreinigung von (sogar radioaktiv) verunreinigtem Abwasser.
Gut zu wissen: Da das Silizium in Zeolith fest gebunden vorliegt, stellt das Pulver keine effiziente Quelle für dieses wertvolle Spurenelement dar. Hierfür eignen sich andere Lebens- und Nahrungsergänzungsmittel besser.
Doch auch in der Gesundheitsbranche gewinnt Zeolith in feiner Pulver-Form aufgrund seiner verschiedenen positiven Effekte zunehmend an Beliebtheit. Insbesondere die natürliche Zeolith-Art Klinoptilolith ist dabei hoch im Kurs und kann die Gesundheit auf vielfältige Weise unterstützen.
Gut zu wissen: Löst sich Aluminium aus Zeolith?
Da Zeolith hauptsächlich aus Silizium und Aluminium besteht, wird häufig befürchtet, dass die Einnahme den Körper mit Aluminium belasten könnte. Jedoch liegt das Aluminium im Zeolith – insbesondere bei hochqualitativen Präparaten – fest gebunden vor und wird deshalb nicht in den Blutkreislauf aufgenommen, sondern mit dem Stuhlgang wieder ausgeschieden.
Bei Verwendung von speziellen Klinoptilolith-Zeolithen mit einem hohen Silizium-Anteil ist die Stabilität und Sicherheit zudem ausführlich belegt. So führte in einer Studie die 3-monatige Einnahme dieser speziellen Zeolith-Form nicht zu einer Erhöhung der Aluminium-Spiegel im Blut1. Bei Präparaten, die als Medizinprodukt der Klasse IIb zertifiziertes Zeolith enthalten, muss zudem die Sicherheit für die Langzeitanwendung durch klinische Daten und strenge Qualitätskontrollen nachgewiesen sein.
Welche Wirkung hat Zeolith auf den Körper?
Obwohl Zeolith vom Körper nicht aufgenommen und nach Durchgang des Verdauungstraktes wieder ausgeschieden wird, kann sich das mineralische Pulver aufgrund seiner besonderen Eigenschaften äußerst positiv auf den Körper auswirken.
Zeolith unterstützt dabei insbesondere die Ausscheidung von Schadstoffen über den Darm und kann zeitgleich die Gesundheit des Verdauungstraktes verbessern.
Aus diesen beiden Haupteffekten sowie antientzündlichen und antioxidativen Eigenschaften ergeben sich folgende Anwendungsgebiete:
- Unterstützung der Entgiftung
- Stärkung der Darmbarriere und Reduzierung von Verdauungsproblemen wie Leaky Gut oder Reizdarmsyndrom
- Linderung von Allergien und Unverträglichkeiten
- Stärkung des Immunsystems
- Verbesserung der Hautgesundheit
- Erhöhung körpereigener Antioxidantien
Abb. 1: Wirkung von Zeolith.
Zeolith für die Entgiftung
Am bekanntesten ist Zeolith für seine entgiftende Wirkung, indem es die Ausscheidung verschiedenster Schadstoffe unterstützt und die körpereigenen Entgiftungsorgane entlastet. Denn das Zeolith-Pulver durchläuft den Darm wie ein Schwamm, der Giftstoffe aus dem Stoffwechsel, der Nahrung oder Umwelt bindet und zuverlässig aus dem Körper leitet. Demnach wird Zeolith vom Darm nicht aufgenommen, sondern mit dem Stuhlgang wieder ausgeschieden.
Dabei kann Zeolith durch seine speziellen physikalischen Eigenschaften insbesondere folgende Stoffe binden und ausleiten:
- Das Stoffwechsel-Produkt Ammonium: Dieses entsteht als Abfallprodukt im Stoffwechsel und kann insbesondere bei proteinreicher Ernährung oder bestimmten Erkrankungen (z.B. des Darms) vermehrt anfallen2.
- Schädliche Schwermetalle wie Blei, Cadmium oder Nickel: Über mehr oder weniger belastete Lebensmittel werden diese Giftstoffe tagtäglich in geringen Mengen über die Ernährung aufgenommen2.
- Auch bei weiteren Schadstoffen wie Schimmelpilzgiften (z.B. Aflatoxin) könnte Zeolith hilfreich sein2.
Damit verhindert Zeolith die Aufnahme dieser schädlichen Substanzen in den Blutkreislauf und kann auf diese Weise auch die Entgiftungsorgane des Körpers – allen voran die Leber entlasten. So entfaltet das vulkanische Mineral seine entgiftende Wirkung auf direktem Wege im Darm und auf indirektem Wege auch mit Einfluss auf den gesamten Organismus. Durch die Stärkung der Darmbarriere trägt Zeolith zudem langfristig dazu bei, die unkontrollierte Schadstoff-Aufnahme durch den Darm zu reduzieren (dazu unten mehr).
Abb. 2: Abgabe von Mineralien und Aufnahme von Giftstoffen durch Zeolith.
Im Gegenzug kann Zeolith dabei sogar Mineralstoffe wie Kalium, Calcium oder Magnesium abgeben und so die Versorgung des Körpers mit diesen Nährstoffen unterstützen. Inwiefern sich die Zeolith-Einnahme auf die Versorgung mit Spurenelementen auswirkt, ist bislang noch nicht abschließend geklärt. So könnte Zeolith z.B. in geringem Maße auch das Spurenelement Zink an sich binden, jedoch zeitgleich Zink an den Körper abgeben. Tierstudien legen nahe, dass Zeolith aufgrund seiner nur geringen Bindungskraft gegenüber essenziellen Mineralstoffen deren Aufnahme nicht beeinträchtigt2.
Zeolith: Wirkung auf den Darm
Die Einnahme von Zeolith kann sich auf vielfältige Weise positiv auf den Verdauungstrakt und insbesondere die Darmgesundheit auswirken. Als Wirkmechanismen werden dabei u.a. folgende beschrieben:
- Zeolith schützt die Darmzellen vor Giftstoffen und stärkt die Darmbarriere,
- Zeolith lindert Entzündungsprozesse im Darm und
- Zeolith kann die Darmflora positiv beeinflussen2–4.
Gut zu wissen: Was ist die Darmbarriere?
Die Darmbarriere besteht aus Zellen der Darmwand, der Darmschleimhaut und den Darmbakterien. Sie sorgt für die kontrollierte Aufnahme von Nährstoffen aus der Nahrung vom Darm ins Blut. Zeitgleich verhindert sie wie ein Türsteher den Eintritt von ungebetenen Gästen in den Körper: gesundheitsgefährdende Stoffe, Krankheitserreger und unverdaute Nahrungspartikel.
Durch den entzündungshemmenden Effekt und die Stärkung der Darmbarriere kann Zeolith insbesondere beim sog. Leaky Gut Syndrom hilfreich sein. So senkte die 12-wöchige Zeolith-Einnahme in einer Studie mit 52 Sportlern bspw. die Zonulin-Werte – einen Marker, der u.a. mit einer verminderten Barrierefunktion des Darms zusammenhängt3.
Gut zu wissen: Was ist das Leaky Gut Syndrom?
Beim Leaky Gut Syndrom ist die Darmwand (Darmbarriere) undicht, weshalb Substanzen in den Körper gelangen, die dort nicht hingehören. Das Syndrom wird deshalb auch als „löchriger“ oder „undichter“ Darm bezeichnet. Die Folge können entzündliche Darmerkrankungen sein. Naturheilkundliche Therapeuten bringen zudem zahlreiche Symptome mit dem Leaky Gut Syndrom in Verbindung:
- Verdauungsbeschwerden und Unverträglichkeiten
- Allergien und Autoimmunerkrankungen
- Erhöhte Entzündungswerte
Abb. 3: Gesunde und durchlässige Darmbarriere im Vergleich.
Auch beim weit verbreiteten Reizdarmsyndrom und damit zusammenhängenden Symptomen zeigt sich Zeolith als vielversprechend4. Darüber hinaus wird häufig von einer Besserung weiterer Verdauungsbeschwerden berichtet wie:
- Blähungen,
- Bauchschmerzen und
- Durchfall.
Gut zu wissen: Um die Darmgesundheit zusätzlich zu unterstützen, können neben einer gesunden Ernährungsweise, ausreichend Bewegung und Stressreduktion auch gut verträgliche Ballaststoffe und Probiotika eingenommen werden.
Da eine Verbesserung von Entgiftung und Darmgesundheit weitreichende Effekte auf den gesamten Organismus haben kann, wird Zeolith auch über diese zwei Haupteinsatzgebiete hinaus mit zahlreichen positiven Effekten in Verbindung gebracht.
Zusammenfassung:
- Zeolithe sind kristalline Minerale aus Aluminium- und Siliziumverbindungen, die natürlicherweise in vulkanischen Gesteinen vorkommen.
- Aufgrund der einzigartigen Struktur kann Zeolith sowohl Schadstoffe im Darm binden als auch Mineralstoffe abgeben.
- Zeolith wird oft für die Entgiftung genutzt, da es u.a. Schwermetalle, Ammonium und Schimmelpilzgifte binden und ausleiten kann.
- Das mineralische Pulver stärkt die Darmbarriere, lindert Entzündungen und beeinflusst die Darmflora positiv.
- Es wird daher auch bei Problemen wie Leaky Gut, Reizdarmsyndrom oder allgemeinen Verdauungsbeschwerden genutzt.
Zeolith hilft bei Allergien
Da die Darmgesundheit in engem Zusammenhang mit Allergien und Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten steht, liegt hierbei auch der Nutzen von Zeolith nahe. So wird bspw. die sog. Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität mit einer gestörten Darmbarriere und Darmflora assoziiert5. Demzufolge könnte die Optimierung der Darmgesundheit –u.a. durch Zeolith – auch zu einer verbesserten Verträglichkeit gegenüber Weizenprodukten führen.
Des Weiteren besitzt Zeolith auch die Fähigkeit, in gewissem Maße Histamin zu binden6. Histamin spielt wiederum eine zentrale Rolle bei Lebensmittel-Intoleranzen und Allergien. Inwiefern die Histamin-bindende Fähigkeit von Zeolith hierbei Einfluss nimmt, ist bislang jedoch nicht näher untersucht.
Zeolith stärkt das Immunsystem und die Abwehrkräfte
Zudem werden die Abwehrkräfte maßgeblich durch die Immunzellen und bakterielle Zusammensetzung im Dickdarm beeinflusst. Dementsprechend zeigen Untersuchungen an Tieren, dass Zeolith die Anzahl verschiedener Abwehrzellen regulieren und bspw. IgA-Antikörper erhöhen kann. IgA-Antikörper stellen einen zentralen Abwehrmechanismus des Darms gegenüber möglichen Krankheitserregern dar. Auch kleine Humanstudien legen den positiven Einfluss von Zeolith auf das Immunsystem nahe7.
Zeolith: Wirkung auf die Haut
Darüber hinaus könnte auch die Haut sowohl von der inneren Einnahme als auch der äußerlichen Anwendung von Zeolith profitieren. Denn neben dem Immunsystem ist auch das Erscheinungsbild und die Gesundheit der Haut stark mit dem Darm verbunden – über die sog. Darm-(Hirn)-Haut-Achse.
Die Zusammensetzung der Darmflora und die Barrierefunktion des Darms haben damit vermutlich Einfluss auf u.a. entzündliche Reaktionen der Haut. Darum besteht der Verdacht, dass Erkrankungen wie Akne oder Schuppenflechte mit der Darmgesundheit zusammenhängen8,9.
Deshalb gilt die Haut auch als Spiegel des Darms.
Die Einnahme von Zeolith könnte über die verstärkte Barrierefunktion des Darms demnach eine wertvolle Unterstützung zur Verbesserung der Hautgesundheit darstellen. Doch auch die äußerliche Anwendung von Zeolith als bspw. Gesichtsmaske hat sich bewährt. Deshalb wird Zeolith auch als Bestandteil von Kosmetika untersucht, um sich dessen Giftstoff-bindenden Eigenschaften direkt auf der Haut zu Nutze zu machen10.
Tipp: Für die äußerliche Anwendung kann Zeolith-Pulver mit wenig lauwarmem Wasser (oder alternativ einem pflegenden Öl) zu einer glatten Paste verrührt werden. Diese kann großzügig auf das Gesicht oder andere Körperstellen aufgetragen werden und dort 15-30 Minuten einwirken. Dabei trocknet die Paste leicht an. Um eine Austrocknung der Haut zu verhindern, sollte die Paste mit einem Tuch wieder abgenommen werden, solange sie noch nicht vollständig trocken ist.
Zeolith erhöht die Zahl körpereigener Antioxidantien
Neben den darmregulierenden und entzündungshemmenden Effekten scheint Zeolith auch gewisse antioxidative Eigenschaften aufzuweisen. So demonstrieren Tierstudien, dass Zeolith die Spiegel wichtiger körpereigener Antioxidantien wie Glutathion oder SOD (Superoxid-Dismutase) erhöhen und damit vor oxidativem Stress schützen kann7.
Die wenigen Untersuchungen am Menschen sind bislang widersprüchlich: Während antioxidative Blutmarker bei Sportlern durch die Zeolith-Einnahme unverändert blieben, konnte in einer anderen Studie der oxidative Stress z.B. bei Rauchern gesenkt werden3,11.
Interessant zu wissen: Zeolith bei Krebs
Aufgrund der antioxidativen Effekte und weiteren einzigartigen Eigenschaften zeigt sich Zeolith in Zellstudien auch wirksam gegen Krebszellen2. Untersuchungen an Mäusen und Hunden unterstreichen den potenziellen Einsatz von Zeolith als Unterstützung der Krebstherapie12. Studien am Menschen sind abzuwarten.
Zusammenfassung:
- Durch die Verbesserung der Darmgesundheit kann Zeolith Allergien und Lebensmittel-Unverträglichkeiten abmildern sowie die Abwehrkräfte unterstützen.
- Die Einnahme und auch äußerliche Anwendung von Zeolith kann sich zuträglich auf Hautbild und -gesundheit auswirken.
- Zeolith zeigt darüber hinaus potenziell antioxidative Eigenschaften, indem es die Spiegel wichtiger körpereigener Antioxidantien erhöht.
Zeolith: Einnahme und Dosierung
Zeolith kann mehrmals täglich (idealerweise 2- bis 3-mal) in Mengen von wenigen Gramm (ca. ein leicht gehäufter Teelöffel) eingenommen werden. Das Pulver sollte hierfür in reichlich Wasser untergerührt und idealerweise zu einer Mahlzeit getrunken werden. Eine Einnahmedauer von mindestens 12 Wochen wird empfohlen, um von Zeolith in vollem Maße zu profitieren.
Hinweis: Zeolith kann bei gleichzeitiger Einnahme die Wirkung von Medikamenten beeinträchtigen. Um diese unerwünschten Wechselwirkungen zu vermeiden, sollte zwischen der Einnahme stets ein Abstand von mind. 2 Stunden eingehalten werden.
Häufig ist die Empfehlung zu lesen, Zeolith müsse mit Abstand zu den Mahlzeiten eingenommen werden. Jedoch sind die positiven Effekte von Zeolith in Medizinprodukt-Qualität v.a. für die Einnahme zu einer Mahlzeit nachgewiesen. Auch in den meisten Tierstudien wird Zeolith dem Tierfutter beigemischt.
Denn auf diese Weise kann Zeolith Schadstoffe aus der Nahrung binden, bevor sie in den Blutkreislauf gelangen. Zeitgleich können im Körper anfallende Giftstoffe ausgeleitet werden, die im Zuge der Verdauung von der Leber in den Darm geleitet werden, um sie mit dem Stuhlgang auszuscheiden.
Tipp: Während einer Fastenkur kann die Einnahme von Zeolith ebenfalls hilfreich sein. In diesem Fall kann es auch unabhängig von Mahlzeiten eingenommen werden.
Gut zu wissen: Wie schmeckt Zeolith Pulver?
Zeolith Pulver weist keinen intensiven Eigengeschmack auf. Es schmeckt mineralisch bzw. gesteinsartig bis leicht sandig.
Hat Zeolith Nebenwirkungen?
Zeolith als Klinoptilolith hat insbesondere in Medizinprodukt-Qualität auch bei dauerhafter Einnahme kaum Nebenwirkungen. Denn das feine Pulver wird nach der Darmpassage wieder vollständig über den Stuhlgang ausgeschieden ohne mit dem Körper – über biochemische Reaktionen – zu interagieren.
Lediglich in seltenen Fällen können Verstopfungsbeschwerden auftreten. In solchen Fällen sollte die Menge reduziert und mit viel Flüssigkeit eingenommen werden. Bei sachgemäßem Gebrauch sind daher keine Nebenwirkungen zu erwarten.
Gut zu wissen: Häufig ist zu lesen, Zeolith könne auch wichtige Mineralstoffe an sich binden und so deren Aufnahme in den Körper behindern. In der Theorie mag das stimmen, jedoch zeigen Untersuchungen, dass die Zeolith-Einnahme die Mineralstoff-Versorgung des Körpers nicht negativ beeinflusst.
Worauf sollte man beim Kauf von Zeolith Pulver achten?
Da es sich bei Zeolith nicht um eine konkrete Substanz, sondern um eine große Gruppe verschiedenster Minerale handelt, sollte beim Kauf auf einige Qualitätskriterien geachtet werden. Dazu gehören:
- Zeolith als natürliches Klinoptilolith
- Feine Vermahlung und idealerweise „aktiviert“
- Medizinprodukt-Qualität für bestätigte Sicherheit und Wirksamkeit
Zeolith als natürliches Klinoptilolith
Da es neben natürlichem auch künstliches Zeolith gibt und jede Zeolith-Form eine spezifische Struktur mit unterschiedlichen Eigenschaften aufweist, ist genauestens darauf zu achten, um welches Zeolith es sich handelt. Insbesondere Zeolith als Klinoptilolith ist bislang am besten für die menschliche Einnahme untersucht und natürlichen Ursprungs.
Feine Vermahlung und idealerweise „aktiviert“
Je größer die Oberfläche des feinen Zeolith-Pulvers, desto besser können sich seine Schadstoff-bindenden und Mineralstoff-abgebenden Effekte entfalten. Deshalb sollte auf fein vermahlenes Zeolith-Pulver gesetzt werden. Korngrößen im Bereich von 1-10 Mikrometern gelten als optimal. Partikel im Nanometerbereich sollten aufgrund offener Fragen hinsichtlich deren Unbedenklichkeit herausgefiltert werden. Spezielle Aktivierungsverfahren können die Oberfläche und deren Ladung zusätzlich verbessern, um Schadstoffe noch effektiver zu binden.
Gut zu wissen: Den Zusammenhang zwischen Oberfläche bzw. Vermahlung und besserem Effekt kann man sich vereinfacht wie ein Gewürz vorstellen: Ganze Pfefferkörner verleihen einem Gericht nur wenig Aroma. Fein vermahlen vergrößert sich dagegen die Kontakt-Oberfläche zwischen Pfeffer und den Geschmacksrezeptoren – der Geschmack wird intensiver.
Medizinprodukt-Qualität für bestätigte Sicherheit und Wirksamkeit
Das wichtigste Kriterium beim Kauf von Zeolith ist jedoch Medizinprodukt-Qualität. Diese garantiert strenge und kontinuierliche Qualitätskontrollen, eine belegte Sicherheit auch bei längerfristiger Einnahme sowie eine nachgewiesene Wirkung. Entsprechende Produkte tragen ein sog. CE-Zeichen.
Gut zu wissen: Was ist ein Medizinprodukt?
Medizinprodukte sind anders als Arzneimittel hauptsächlich physikalisch wirkend. Das bedeutet, sie gehen keine chemischen Reaktionen oder Verbindungen mit dem Körper ein. Zu ihnen zählen bspw. Verbandmittel, Kontaktlinsen, chirurgische Instrumente und Implantate sowie auch Infusionen oder Injektionen – also alles, was mehr oder weniger intensiv mit dem Körper in Berührung kommt.
Je risikoreicher die Anwendung eines Medizinproduktes ist, desto strenger sind die Zulassungsverfahren, in denen das Produkt seine Sicherheit und Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen muss. Erst nach umfangreichen Tests wird ein Medizinprodukt mit dem CE-Kennzeichen ausgezeichnet und darf verkauft, in klinischen Studien erprobt und beim Patienten angewendet werden.
Zusammenfassung:
- Zeolith kann mehrmals täglich mit ausreichend Flüssigkeit – vorzugsweise zu den Mahlzeiten – eingenommen werden.
- Das mineralisch schmeckende Pulver ist i.d.R. äußerst gut verträglich – jedoch müssen zwischen der Einnahme von Zeolith und Medikamenten mind. 2 Stunden Abstand gehalten werden.
- Beim Kauf von Zeolith ist auf natürlichen Klinoptilolith, feine Vermahlung und auf Medizinprodukt-Qualität zu achten, um die Wirksamkeit und Sicherheit des Produkts zu gewährleisten.
Fazit: Zeolith unterstützt die Entgiftung und Darmgesundheit
Zeolith als Klinoptilolith in Medizinprodukt-Qualität kann auf sichere Weise die Ausscheidung von Schadstoffen und die Gesundheit des Darms unterstützen. Aufgrund der zentralen Rolle der Darmgesundheit im menschlichen Körper kann sich die Zeolith-Einnahme ebenfalls positiv auf Lebensmittel-Unverträglichkeiten, die Abwehrkräfte und das Hautbild auswirken.
FAQ – Kurze Antworten auf häufige Fragen
Wofür ist Zeolith gut?
Zeolith unterstützt insbesondere die Ausscheidung von Schadstoffen über den Darm und kann zeitgleich die Gesundheit des Verdauungstraktes verbessern. Aus diesen beiden Haupteffekten sowie antientzündlichen Eigenschaften ergeben sich folgende Anwendungsgebiete:
- Unterstützung der Entgiftung
- Stärkung der Darmbarriere und Reduzierung von Verdauungsproblemen
- Linderung von Allergien und Unverträglichkeiten
- Stärkung des Immunsystems
- Verbesserung der Hautgesundheit
- Erhöhung körpereigener Antioxidantien
Wie nimmt man Zeolith richtig ein?
Zeolith kann mehrmals täglich (idealerweise 2- bis 3-mal) in Mengen von wenigen Gramm (ca. ein leicht gehäufter Teelöffel) eingenommen werden. Das Pulver sollte hierfür in reichlich Wasser untergerührt und idealerweise zu einer Mahlzeit getrunken werden. Eine Einnahmedauer von mindestens 12 Wochen wird empfohlen, um von Zeolith in vollem Maße zu profitieren.
Ist Zeolith Heilerde?
Heilerde ist anders zusammengesetzt und aufgebaut als Zeolith und insbesondere Klinoptilolith. Heilerde ist ein mineralisches Pulver, das aus Lehm-, Ton- oder Moor-Erde gewonnen wird. Sie besteht größtenteils aus Aluminosilikaten und enthält je nach Abbaugebiet verschiedene Mineralien. Einen wissenschaftlichen Nachweis für eine selektiv entgiftende Wirkung von Heilerde im Menschen gibt es noch nicht und ihre genaue Wirkweise ist bis heute nicht vollständig geklärt. Sicher ist, dass die Mineralstoffmischung in Heilerde wesentlich vielfältiger ist als in Zeolith und Heilerden tendenziell mehr Mineralstoffe (in undefinierter Zusammensetzung und unbekannter Menge) an den Körper abgeben als Zeolith.
Wie lange nach Zeolith keine Medikamente einnehmen?
Zwischen der Einnahme von Zeolith und Medikamenten sollte ein zeitlicher Abstand von 2 Stunden eingehalten werden, um unerwünschte Wechselwirkungen zu vermeiden.
Ist Zeolith gut für die Haut?
Durch die Verbesserung der Darmbarriere und die Unterstützung der Entgiftung kann sich die Einnahme von Zeolith auch positiv auf das Hautbild auswirken. Zudem kann Zeolith auch äußerlich direkt auf der Haut angewendet werden.
Kann man Zeolith immer nehmen?
Grundsätzlich spricht nichts gegen die Einnahme von Zeolith. Jedoch sollten Schwangere, Stillende und Personen unter 18 Jahren die Einnahme mit einem Arzt absprechen, da bislang aussagekräftige Studien für diese Personengruppen fehlen. Personen, die Medikamente einnehmen, sollten einen zeitlichen Abstand von 2 Stunden zur Zeolith-Einnahme einhalten und bei Unsicherheiten ebenfalls medizinischen Rat einholen. Aufgrund der guten Verträglichkeit kann hochwertiges Zeolith in Medizinprodukt-Qualität auch dauerhaft eingenommen werden.
Ist Silizium und Zeolith das gleiche?
Nein, bei Silizium handelt es sich um ein für den Körper wichtiges Spurenelement und bei Zeolith um ein kristallines Mineral aus verschiedenen Elementen. Zeolith besteht zwar zu großen Teilen aus bestimmten Silizium-Verbindungen, gibt diese jedoch nicht bzw. kaum an den Körper ab. Zeolith ist deshalb weder mit Silizium zu verwechseln noch eine gute Quelle für Silizium, sondern weist andere Vorteile auf.
Was leitet Zeolith alles aus?
Zeolith kann durch seine speziellen physikalischen Eigenschaften verschiedene Schadstoffe binden und ausleiten. Dazu gehören:
- Das Stoffwechsel-Produkt Ammonium: Dieses entsteht als Abfallprodukt im Stoffwechsel und kann insbesondere bei proteinreicher Ernährung oder bestimmten Erkrankungen (z.B. des Darms) vermehrt anfallen2.
- Schädliche Schwermetalle wie Blei, Cadmium oder Nickel: Über mehr oder weniger belastete Lebensmittel werden diese Giftstoffe tagtäglich in geringen Mengen über die Ernährung aufgenommen2.
- Auch bei weiteren Schadstoffen wie Schimmelpilzgiften (z.B. Aflatoxin) könnte Zeolith hilfreich sein2.
Kann man durch Zeolith abnehmen?
Bisher gibt es keine aussagekräftigen Untersuchungen, die Zeolith einen unterstützenden Effekt bei der Gewichtsabnahme nahelegen. Da beim „Verbrennen“ des Fettgewebes jedoch auch Giftstoffe frei werden können, kann Zeolith eine wertvolle Ergänzung während des Abnehmens darstellen.
Kann man Zeolith und Nahrungsergänzungsmittel zusammen nehmen?
Ernährungsphysiologisch wertvolle Inhaltsstoffe wie Aminosäuren, Vitamine, Calcium, Magnesium, Kalium und weitere Mineralstoffe werden nicht oder nur zu einem sehr geringen Maße von Klinoptilolith-Zeolith gebunden. Deshalb können Zeolith und Nahrungsergänzungsmittel auch grundsätzlich zeitgleich eingenommen werden.
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