Bluthochdruck: Die unterschätzte Gefahr

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Bluthochdruck: Die unterschätzte Gefahr
zuletzt aktualisiert: 28.11.2024
Lesedauer: 5 Min
von der Lebenskraftpur Redaktion
Bluthochdruck – Die unterschätzte Gefahr

Bluthochdruck: Die unterschätzte Gefahr

Das Herz ist einzigartig! Pro Tag pumpt das menschliche Herz etwa 7.200 Liter Blut durch den ganzen Körper – vom Gehirn bis in die Zehenspitzen, 24 Stunden ein Leben lang und das völlig autonom. Ein ungesunder Lebensstil aus Stress, Überernährung und Bewegungsmangel können das Herz jedoch fordern und den Blutdruck in die Höhe treiben. Bleibt der Blutdruck über einen längeren Zeitraum erhöht, können wichtige Organe dauerhaft Schaden nehmen. Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) ist damit die Hauptursache schwerwiegender Nachfolgeerkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems.

Inhaltsverzeichnis

Eine gesunde Herzfunktion braucht gesunde Blutgefäße

Anders, als die Muskulatur der Extremitäten, kann der Herzmuskel nicht willentlich beeinflusst werden. Stattdessen passt sich der Herzschlag über das vegetative Nervensystem automatisch an unterschiedliche Leistungsansprüche wie Sport, Arbeit, Schlaf oder Alter an.

Ablagerungen verengen und verhärten die Blutgefäße

Die Blutgefäße unterstützen das Herz dabei in seiner Funktion, indem sie mit ihren flexiblen, teilweise äußerst elastischen Wänden ihren Durchmesser verändern und so auf die wechselnden Anforderungen aus steigendem und abnehmendem Blutdruck reagieren können.

Mit zunehmendem Alter können sich jedoch als Folge langer Fehlernährung Ablagerungen von Stoffwechselprodukten wie Fetten und Cholesterinen an den Gefäßinnenwänden bilden (Arteriosklerose). Diese können zu Entzündungen, zur Verdickung oder zur Verhärtung der gesamten Gefäßwand führen. Je unebener und härter die Blutgefäße sind, desto schlechter kann das Blut hindurchfließen und umso höher wird der Druck.

Bluthochdruck fördert die Bildung von Narbengewebe in den Blutgefäßen

Ein Teufelskreis beginnt. Denn durch den stetig hohen Blutdruck können wiederum Risse in den Blutgefäßen entstehen, die vernarben. Das Narbengewebe macht die Blutgefäße dicker, unelastischer und durch die aufgeraute Gefäßinnenwand können sich weitere Blutbestandteile wie Fette und Cholesterine anlagern.

Regelmäßige Blutdruckkontrolle ist eine wichtige Präventionsmaßnahme

Eine Herausforderung für das Herz. Denn durch die abnehmende Flexibilität der Blutgefäße fehlt dem Herz eine essenzielle Stellgröße in der Herz-Kreislauf-Regulation.

Daher ist es wichtig, die Herzgesundheit durch einen gesunden Lebensstil zu stärken und den eigenen Blutdruck zu kennen, um eventuell erhöhte Werte schon im Anfangsstadium feststellen und wirksam gegensteuern zu können.

Was genau ist Bluthochdruck?

Von Bluthochdruck (arterieller Hypertonie) spricht man, wenn der obere (systolische) Blutdruck dauerhaft mehr als 140 mmHg und/oder der untere (diastolische) Blutdruck mehr als 90 mmHg beträgt.

Ausgenommen sind davon die natürlichen Schwankungen im Blutdruck infolge zeitweise körperlicher Betätigung, Erkrankung oder Medikamenteneinnahme.

Systolischer und diastolischer Blutdruck

Systolischer und diastolischer Blutdruck leiten sich von der Herzmuskelkontraktion ab. Das Blut fließt nicht konstant durch den Organismus, sondern breitet sich als Pulswelle im Körper aus.

Durch das Zusammenziehen der linken Herzkammer wird sauerstoffreiches Blut in die Blutgefäße gepumpt und der Druck steigt kurzfristig an. Der dabei erreichte maximale Druck wird als oberer Blutdruckwert bzw. systolischer Blutdruck bezeichnet. Es folgt eine Entspannungsphase, in welcher der Herzmuskel erschlafft, die Herzkammern sich weiten und neues Blut wieder einströmen kann. In dieser Phase nimmt der Druck in den Gefäßen langsam ab – solange, bis der nächste Impuls aus dem Herzen folgt. Der niedrigste Druck der Entspannungsphase wird als unterer Blutdruckwert oder diastolischer Blutdruck bezeichnet.1

Die unerkannten Folgen eines Bluthochdrucks

Bluthochdruck kann lange Zeit unerkannt bleiben, da er entweder gar keine oder nur sehr unspezifischen Beschwerden verursacht. Das macht ihn zu einer schleichenden Gefahr, die oftmals erst erkannt wird, wenn erste Folgeschäden an wichtigen Organen auftreten.

Folgende Symptome können erste Hinweise auf einen erhöhten Bluthochdruck geben: Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Ohrensausen, Nasenbluten oder eine verschwommene Sicht1,2.

Bluthochdruck kann schwere Langzeitschäden verursachen

Bleibt ein erhöhter Blutdruck zu lange unerkannt, können vor allem die Organe, die besonders reich an Blutgefäßen sind wie Herz, Niere, Augen und Gehirn, dauerhaft geschädigt werden.

Die daraus resultierenden Folgeerkrankungen können von Herzinsuffizienz (Herzschwäche), Herzinfarkt, Nierenschäden und Niereninsuffizienz reichen. Genauso können Gefäßveränderungen der Augen bis hin zum Erblinden, Schädigung von Hirngefäßen mit Demenz oder Schlaganfall als Folge auftreten. Auch Durchblutungsstörungen und Aneurysmen (lokale Aussackung eines Blutgefäßes) können als Folge von Bluthochdruck auftreten.

Das macht Bluthochdruck zur Hauptursache für schwerwiegende Folgeerkrankungen in der Herz-Kreislauf-Gesundheit.

Die Ursachen von Bluthochdruck können vielfältiger Natur sein

Prinzipiell lässt sich der Bluthochdruck aufgrund seines Entstehungshintergrundes in zwei Arten unterteilen: Primäre bzw. essenzielle und sekundäre bzw. nicht-essenzielle Hypertonie.

Primäre Hypertonie

Bei der primären bzw. essenziellen Hypertonie, von denen der Großteil der Bluthochdruck-Patienten betroffen ist (ca. 90 %), versteht man einen dauerhaft erhöhten Blutdruck ohne erkennbare körperliche Ursache.

Die Faktoren, die zur Entstehung beitragen, sind multifaktoriell und in ihrer Interaktion bis dato noch nicht vollständig verstanden.

Folgende Faktoren können jedoch Bluthochdruck begünstigen:

  • unzuträglicher Lebensstil aus ungesunder Ernährung, Bewegungsmangel, Übergewicht und Stress
  • Schlafmangel bzw. schlechte Schlafqualität
  • Genetische Prädisposition, d.h. wenn in der Familie bereits Fälle von Bluthochdruck vorliegen

Sekundäre Hypertonie

Bei der sekundären bzw. nicht-essenziellen Hypertonie handelt es sich um eine Blutdruckerhöhung als Folge von organischen Vorerkrankungen wie z.B. einer Verengung der Nierenarterie, die Ursache für den erhöhten Blutdruck ist.

Rund 10 % der Bluthochdruck-Patienten leiden unter einer sekundären Hypertonie. Im Vordergrund der Behandlung steht hier die Korrektur der zugrunde liegenden Vorerkrankung, um den Blutdruck wieder zurück in seinen Normbereich zu bringen1,2.

Gesunde Ernährung und körperliche Aktivität als zentrale Bausteine der Gesundheitsprävention

Vor allem eine unausgewogene, hochkalorische Ernährung, die reich an gesättigten Fettsäuren und Kochsalz ist, treibt den Blutdruck in die Höhe.

DASH-DIÄT als häufige Strategie für eine Ernährungsumstellung

Eine Maßnahme, die häufig in der Schulmedizin zur Ernährungsoptimierung herangezogen wird, ist die sog. DASH-DIÄT, (Dietary Approaches to stop Hypertension).

Die DASH-DIÄT wurde vom American National Institute of Health zur Senkung von Bluthochdruck entwickelt und erzielt große Erfolge durch die Reduktion von Kochsalz (maximal 2300 mg Natrium pro Tag), dem bewussten Einsatz von Fetten sowie einer ausgewogenen Ernährung aus viel frischem Obst und Gemüse, fettarmen Milchprodukten, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen, Fisch sowie bei Bedarf in moderaten Mengen Geflügel oder mageres Fleisch2.

Gesunde Salzvarianten und mehrfach-ungesättigte Fettsäuren ergänzen die gesunde Ernährung sinnvoll

Etwas differenzierter betrachtet, ist es vor allem wichtig Nahrungsmittel, die reich an gesättigten Fettsäuren sind, zu reduzieren. Stattdessen sollte auf den bewussten Einsatz an gesunden mehrfach-ungesättigten Fettsäuren, die reich an Omega 3 und 9 Fettsäuren sind, geachtet werden. Denn für eine optimale Verdauung und Resorption der Nahrung ist Fett unerlässlich, schon allein aufgrund der Tatsache, dass viele sekundäre Pflanzenstoffe und Vitamine ausschließlich fettlöslich sind.

Auch beim Salz kann das Kochsalz zugunsten gesünderer Salzvarianten wie Steinsalz, Meersalz oder dunklem Salz ersetzt werden für einen bewussten Konsum.

Darüber hinaus ist es ratsam den Alkoholkonsum zu mäßigen und auf Nikotin zu verzichten.

Bewegung hilft den Blutdruck zu normalisieren

Genauso ist regelmäßige körperliche Betätigung ein weiterer wichtiger Faktor, der zu einem gesunden Blutdruck beitragen kann. Regelmäßiges Ausdauertraining von 30–45 Minuten 3x pro Woche kann den Blutdruck bereits um etwa 5 bis 10 mmHg senken1.

Stressreduktionstechniken wie Meditation, Yoga und Achtsamkeit können die geistige Widerstandskraft stärken und ein gesunder Schlafrhythmus sorgt für körperliche und geistige Fitness.

Wertvolle Helfer aus der Natur können die Herzgesundheit zusätzlich stärken

Neben ausreichend Sport und einer gesunden Ernährung bietet auch die Natur wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe, Mineralstoffe, Vitamine und Aminosäuren, die die Herzgesundheit gezielt stärken und einen gesunden Blutdruck fördern können.

Ausführliche Informationen hierzu in den Beiträgen Bluthochdruck: Diese Pflanzen können helfen sowie L-Arginin für Herz und Kreislauf.

Fazit

Ein gesunder Lebensstil aus ausgewogener Ernährung und regelmäßiger Bewegung stärkt das Herz, hält die Blutgefäße jung und elastisch, steigert die körperliche und geistige Widerstandskraft und vor allem: schenkt Freude – der beste Vitalfaktor überhaupt, um das Leben in vollen Zügen genießen zu können.

Quellen

  1. U. Göber, Besser durch die Bluthochdruck-Therapie, 3. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2018.
  2. C. Schmidbauer and G. Hofstätter, Mikronähstoffcoach, vol. 4. Wien: Verlagshaus der Ärzte, 2020.
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