Bluthochdruck: Regulation und Prävention durch Aminosäuren und Mineralstoffe

Krankheiten

Bluthochdruck: Regulation und Prävention durch Aminosäuren und Mineralstoffe

zuletzt aktualisiert: 16.09.2024
Lesedauer: 5 Min
von der Lebenskraftpur Redaktion
Bluthochdruck – Regulation und Prävention durch Aminosäuren und Mineralstoffe

Bluthochdruck: Regulation und Prävention durch Aminosäuren und Mineralstoffe

Gesunde, flexible und freie Blutgefäße, ein starker, rhythmisch schlagender Herzmuskel und auch intakte Nerven sind wichtige Faktoren für ein gesundes Herz-Kreislaufsystem. Damit das komplexe System reibungslos funktionieren kann, ist es auf ausreichende Versorgung und Schutz durch Vitamine, Mineralstoffe und Aminosäuren angewiesen. Wenn das natürliche Gleichgewicht gestört wird, können verschiedenste Folgeerkrankungen wie unter anderem Bluthochdruck entstehen. Welche Rolle dabei L-Arginin, Taurin, Magnesium, Kalium und Vitamin C insbesondere bei der Prävention und auch in der begleitenden Behandlung von Bluthochdruck spielen können, wird im folgenden Beitrag erläutert.

Inhaltsverzeichnis

Bluthochdruck kurz erklärt

Von Bluthochdruck (arterieller Hypertonie) spricht man, wenn der obere (systolische) Blutdruck dauerhaft mehr als 140 mmHg und/oder der untere (diastolische) Blutdruck mehr als 90 mmHg beträgt.

Bleibt ein zu hoher Blutdruck über einen längeren Zeitraum unerkannt, können wichtige Organe – allen voran das Herz sowie Nieren, Augen und Gehirn dauerhaft Schaden nehmen.

Ausführlich beschrieben im Beitrag Bluthochdruck: Die unterschätzte Gefahr. Des Weiteren bietet der Beitrag Bluthochdruck: Diese Pflanzen können helfen einen Einblick in die Funktionsweise pflanzlicher Inhaltsstoffe bei der Bluthochdruck-Therapie.

L-Arginin optimal kombiniert mit L-Citrullin

Auch die Aminosäure L-Arginin spielt als Ausgangsstoff des Signalmoleküls Stickstoffmonoxid (NO) eine tragende Rolle in der Vorbeugung und Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und insbesondere des Bluthochdrucks. NO erweitert die Blutgefäße und verhindert gleichzeitig das Verklumpen von Blutplättchen und die Ablagerung von Verkalkungen in den Gefäßen.

Durch freie und weite Blutgefäße wird die Durchblutung verbessert, der Blutdruck sinkt und die Pumpleistung des Herzens wird erleichtert, da das Herz gegen einen geringeren Widerstand anpumpen muss1,2.

L-Citrullin erhöht die Verweildauer von L-Arginin im Blut

Dabei kann L-Arginin optimal in Kombination mit L-Citrullin agieren. Denn L Citrullin kann einerseits den enzymatischen Abbau von L-Arginin hemmen und andererseits den Aufbau (die Biosynthese) von L-Arginin steigern. Durch L Citrullin wird die Verweildauer von L Arginin im Blut und der L Arginin Blutsspiegel auf einem stabilen Niveau gehalten2.

1:1 Optimales Verhältnis von L-Arginin und L-Citrullin

Ideal ist eine Kombination aus gleichen Anteilen L-Arginin und L-Citrullin. Die gleichzeitige Einnahme beider Aminosäuren erhöht den L-Arginin Blutspiegel effektiver und gleichmäßiger, als wenn jede für sich allein eingenommen wird2.

Weitere spannende Funktionen von L-Arginin und seinem Partner L-Citrullin werden in dem Artikel „L Arginin für gesunde Gefäße“ behandelt.

Magnesium

Auch der ubiquitär (überall im Körper vorkommende) im Körper vorkommende Mineralstoff Magnesium spielt bei der Behandlung und Prävention von Bluthochdruck eine Rolle. Dabei ist es wichtig, auf eine gute Bioverfügbarkeit des Magnesiums zu achten. Denn wenn das Mineral nicht aus seiner Verbindung gelöst werden kann, wird es ungenutzt wieder ausgeschieden und kann dabei auch zu unerwünschten Nebeneffekten wie Durchfall beitragen.

Daher sollte für eine gute Aufnahmefähigkeit von Magnesium eine organische Verbindung wie beispielsweise Magnesium-Citrat, -Gluconat, -Malat, oder -Bisglycinat gewählt werden. Magnesium sorgt für eine bessere Dehnbarkeit der Blutgefäße, da es die Muskulatur rund um die Gefäße entspannt.

Elastische und dehnbare Blutgefäße erleichtern dem Herzen seine Pumparbeit, und vermindern den Widerstand, gegen den das Herz anpumpen muss.

Taurin

Magnesium wird in seiner blutdruckentspannenden Funktion optimal unterstützt durch Taurin. Daher wird in der Mikronährstoffmedizin gerne Magnesium-Taurinat (oder auch Magnesium-Taurat genannt) bei Bluthochdruck und Arterienverkalkung eingesetzt, die häufig in Zusammenhang stehen3,4.

Magnesium-Taurinat ist eine gut lösliche und hoch bioverfügbare Verbindung aus Magnesium (Anteil > 9 %) und dem aminosäureähnlichen Taurin (Anteil > 90 %).

Taurin stabilisiert den Herzrhythmus

Während Magnesium die Beweglichkeit der Blutgefäße unterstützt, fördert Taurin besonders einen stabilen Herzrhythmus, indem es den Fluss von Kalium, Magnesium und Calcium reguliert5. Die Ionen (Kalium, Magnesium und Calcium) sind für das Zusammenziehen und Entspannen der Herzmuskulatur verantwortlich.

Taurin kann ihren bedarfsgerechten und reibungslosen Ein- und Ausstrom in den Herzmuskelzellen harmonisieren und damit einen gleichmäßigen Takt des Herzens unterstützen.

Taurin ist direkt und indirekt an der Regulation des Blutdrucks beteiligt

Darüber hinaus ist Taurin an vielen Prozessen, die direkt oder indirekt mit dem Blutdruck in Verbindung stehen, beteiligt.

Taurin unterstützt die Fettverdauung und Cholesterin-Ausscheidung

So zum Beispiel an der Cholesterinausscheidung. Taurin unterstützt die Arbeit der Gallensäure und verbessert die Löslichkeit der Fettmoleküle, darunter auch Cholesterin.

Nur, wenn ausreichend Gallensäure vorhanden ist, kann Cholesterin ausgeschieden werden. Daher kann sich bei erhöhten Cholesterinwerten, die häufig in Zusammenhang mit Bluthochdruck stehen, die Einnahme von Taurin als effektiv erweisen.

Taurin nimmt Einfluss auf die Thrombozyten

Daneben wurde auch festgestellt, dass durch die Einnahme von Taurin, bei bestehendem Diabetes, die Konzentration von freien Thrombozyten und auch von Thrombozytenaggregationen (Zusammenlagerungen) normalisiert werden konnte.
Bei Diabetikern besteht die erhöhte Gefahr von Thrombosen und damit auch von erhöhtem Blutdruck und weiteren Folgeerkrankungen. Somit hat Taurin auch an dieser Stelle vorbeugende Effekte für Bluthochdruck4.

Taurin schützt die Zellen als Antioxidans

Darüber hinaus schützt Taurin besonders die von bestehendem Bluthochdruck betroffenen Organe durch seine antioxidativen Eigenschaften.

So wurde festgestellt, dass Taurin neben dem Schutz des zentralen Nervensystems und des Herzens, besonders protektive Effekte auf die Augen und die Nieren hat. Also besonders die Organe, die bei Bluthochdruck häufig Schäden erleiden2,4.

Vitamin C (Ascorbinsäure oder Ascorbat)

Auch Vitamin C spielt als eines der wichtigsten Antioxidantien im Körper eine wichtige Rolle bei der Vorsorge und auch der Behandlung von bestehendem Bluthochdruck.

Vitamin C schützt die „Tapete“ der Blutgefäße, das Endothel, vor Beschädigung durch freie Radikale. Zudem wird durch Vitamin C die Verfügbarkeit von Stickstoffmonoxid (NO) verbessert und Entzündungsprozesse in den Gefäßwänden können reduziert werden. Dadurch werden Anlagerungen von weißen Blutzellen an den Gefäßwänden verringert und die Gefahr von Gefäßverengungen gemindert6.

Kalium-Ascorbat als optimale Kombination aus Kalium und Vitamin C

Besonders die magenfreundliche Vitamin-C-Verbindung Kalium-Ascorbat kann eine sinnvolle Quelle zur Aufrechterhaltung einer ausreichenden Vitamin-C-Versorgung bei Bluthochdruck sein.

Die leicht lösliche Verbindung versorgt den Organismus neben Vitamin C auch mit dem für den Herzmuskel wichtigen Kalium.

Kalium

Kalium reguliert zusammen mit Magnesium und Calcium den Blutdruck und den Herzschlag. Eine Störung im Kaliumhaushalt beeinträchtigt alle Nerven- sowie Muskelzellen und kann Herzrhythmusstörungen begünstigen4.

Kalium muss im Gleichgewicht mit Magnesium sein

Dabei hängt der Kaliumspiegel direkt mit der Magnesiumversorgung des Körpers zusammen. Ein Magnesiummangel führt dazu, dass vermehrt Kalium über die Nieren ausgeschieden wird und kann somit zu einem erhöhten Kaliumverlust beitragen.
Da beide Mineralstoffe in Bezug auf die Herzkontraktion eine wichtige Rolle spielen, solle gerade bei Bluthochdruck auf eine gleichzeitige und ausreichende Versorgung geachtet werden.

Die Versorgung mit Aminosäuren, Vitaminen und Mineralstoffen hält den Blutdruck im Gleichgewicht

Natürlich lässt sich die Liste an Nährstoffen die einen direkten oder indirekten Einfluss auf dem Bluthochdruck haben unendlich weiterführen. Mit den hier genannten Bausteinen kann jedoch bereits eine gute Grundlage auf Nährstoffebene zur Aufrechterhaltung eines normalen Blutdrucks geschaffen werden.

In Kombination mit ausreichend Bewegung und einer gesunden Ernährung, kann eine ausreichende Nährstoffversorgung ein wertvoller Stützpfeiler in der Bluthochdruck-Therapie sein.

Quellen

  1. U. Gröber and K. Kisters, Gesunde Gefäße mit L-Arginin, vol. 2. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 2017.
  2. U. Gröber and K. Kisters, Aminosäuren in Prävention und Therapie, vol. 1. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, 2020.
  3. Magnesium für über 300 Funktionen.” (accessed Mar. 01, 2022).
  4. U. Gröber, Orthomolekulare Medizin ein Leitfaden für Apotheker und Ärzte, vol. 3. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, 2008.
  5. M. F. McCarty, “Complementary vascular-protective actions of magnesium and taurine: A rationale for magnesium taurate,” Medical Hypotheses, vol. 46, no. 2, pp. 89–100, Feb. 1996, doi: 10.1016/S0306-9877(96)90007-9.
  6. U. Göber, Besser durch die Bluthochdruck-Therapie, 3. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2018.
Zurück zum Blog

Newsletter abonnieren und keine Neuigkeiten verpassen

WICHTIG: Im Anschluss erhalten Sie eine E-Mail mit einem Link, um Ihre Anmeldung zum Newsletter zu bestätigen. Bitte beachten Sie auch unsere Datenschutzerklärung.