Helicobacter pylori als Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Magengeschwüren und Magenkrebs

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Helicobacter pylori als Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Magengeschwüren und Magenkrebs
zuletzt aktualisiert: 28.11.2024
Lesedauer: 2 Min
von der Lebenskraftpur Redaktion
Helicobacter pylori als Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Magengeschwüren und Magenkrebs

Helicobacter pylori als Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Magengeschwüren und Magenkrebs

Das Bakterium Helicobacter pylori (H. pylori) gilt als Hauptauslöser von Magenschleimhaut-Entzündungen (Gastritis) und Magengeschwüren, die zur Entstehung von Magenkrebs führen können. Das Bakterium besiedelt unsere Magenschleimhaut und kann hier Entzündungen hervorrufen. Über die Hälfte der Weltbevölkerung ist mit dem Bakterium infiziert, wobei 80 % davon frei von Symptomen sind. Wissenschaftler vermuten, dass u.a. ein bestimmtes Zellgift, welches manche Helicobacter-Varianten abgeben, mit darüber entscheidet, ob ein Bakterienbefall später zu einem Magengeschwür führt.

Inhaltsverzeichnis

Sulforaphan aus Brokkoli im Einsatz gegen Helicobakter pylori

Sulforaphan ist ein vielversprechender Pflanzenstoff bei einer Helicobakter-Besiedelung. Der sekundäre Pflanzenstoff ist vor allem in Brokkoli besonders stark enthalten. Und er vereint gleich zwei wesentliche Eigenschaften, die für eine Bekämpfung von H. pylori und seiner negativen Auswirkungen wichtig sind:

  1. In Laboruntersuchungen kann der sekundäre Pflanzenstoff einerseits das Bakterium in seiner Ausbreitung stoppen (anti-mikrobiell).
  2. Er kann aber auch im menschlichen Organismus Zielstrukturen beeinflussen, die eine Entartung und Vermehrung von Tumorzellen verhindern können (anti-cancerogen), falls die Infektion mit H. pylori sich bereits zu einer chronischen Gastritis oder zum Magenkrebs weiterentwickelt hat.

Aufgrund dieser starken anti-mikrobiellen und anti-cancerogenen Eigenschaften von Sulforaphan könnte der sekundäre Pflanzenstoff ein ernährungsbedingter Schutz zur Krebsprävention sein.

Sulforaphan und Helicobakter pylori: Die Studienlage

Obwohl es noch an aussagekräftigen Studien an Probanden fehlt, sind die Ergebnisse zu Sulforaphan und seinen Effekten in Laboruntersuchungen bereits vielversprechend.

Studienlage zur Eindämmung einer Helicobacter-Besiedelung

So konnte in Laborstudien gezeigt werden, dass Sulforaphan das Wachstum und die Vermehrung von Helicobakter-Bakterien hemmt (= bakteriostatische Wirkung). Die Bakterien abtöten (= bakterizid) kann der sekundäre Pflanzenstoff jedoch nur, wenn er im Versuchsaufbau direkt auf die Bakterien gegeben wird1.

Des Weiteren kann Sulforaphan die Urease-Aktivität von H. pylori blockieren2. Das Bakterium benötigt dieses Enzym, um Ammoniak zu erzeugen und damit den Säuregehalt des Magens für die Magenschleimhautbesiedelung zu neutralisieren.

Studienlage zur Krebsbekämpfung

Auch krebssuppressive Eigenschaften von Sulforaphan wurden nachgewiesen. Der schwefelhaltige Pflanzenstoff beeinflusst verschiedene molekulare Zielstrukturen, die eine unerwünschte Entartung von Zellen bzw. deren Vermehrung nachweislich in Laborversuchen hemmen können3,4.

In klinischen Studien wird bereits die begleitende diätetische Gabe von Sulforaphan an Krebspatienten getestet. Es fehlen bislang jedoch eindeutige Ergebnisse.

Welche Form ist am gesündesten – Brokkoli, Brokkoli-Sprossen oder Nahrungsergänzung?

Brokkoli ist die beste Quelle für Sulforaphan. Wichtig ist eine schonende Zubereitung des Gemüses, um die hitzeempfindlichen Inhaltsstoffe zu erhalten.

Brokkoli-Sprossen weisen höchsten Sulforaphan-Gehalt auf

Empfehlenswerter ist die Verwendung von Brokkoli-Sprossen. Durch den Keimprozess werden Begleitstoffe in den Samen abgebaut, die sonst die Aufnahme der Pflanzenstoffe und Mineralien verhindern würden. Außerdem wird durch das Keimen Sulforaphan erst in großen Mengen gebildet. Daher weisen Brokkoli-Sprossen den weitaus höchsten Sulforaphan-Gehalt auf. Allerdings benötigt man für therapeutisch wirksame Mengen an Sulforaphan große Mengen an Brokkoli-Sprossen. Nahrungsergänzungsmittel können daher eine sinnvolle Alternative sein.

Nahrungsergänzungsmittel – worauf sollte man achten?

Wenn Sie sich für Sulforaphan in Form von Nahrungsergänzungsmitteln entscheiden, ist für eine effiziente Versorgung mit dem wertvollen Pflanzenstoff die Einnahme seiner Vorstufe Glucoraphanin besser geeignet als bereits fertiges Sulforaphan. Denn das aktive Sulforaphan ist äußerst empfindlich gegenüber Wärme und Sauerstoff und kann in Pulvern und Extrakten schnell inaktiviert werden – selbst wenn sich diese in einer Kapsel befinden. Durch die Kombination der stabileren Vorstufe Glucoraphanin mit dem aktivierenden Enzym Myrosinase kann das Sulforaphan frisch im Körper gebildet werden und so seine Wirkung entfalten.

Quellen

  1. J. W. Fahey et al., “Sulforaphane inhibits extracellular, intracellular, and antibiotic-resistant strains of Helicobacter pylori and prevents benzo[a]pyrene-induced stomach tumors,” Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America, vol. 99, no. 11, pp. 7610–7615, May 2002. [Accessed: 4 March 2022].
  2. J. W. Fahey et al., “Urease from Helicobacter pylori is inactivated by sulforaphane and other isothiocyanates,” Biochemical and biophysical research communications, vol. 435, no. 1, p. 1, May 2013. [Accessed: 8 March 2022].
  3. J. D. Clarke et al., “Multi-targeted prevention of cancer by sulforaphane,” Cancer letters, vol. 269, no. 2, p. 291, Oct. 2008. [Accessed: 4 March 2022].
  4. R. Khalid AL-Ishaq et al., “biomolecules Phytochemicals and Gastrointestinal Cancer: Cellular Mechanisms and Effects to Change Cancer Progression”.
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