Spirulina platensis: Die Energiequelle der Azteken – Ein Überblick

Pflanzenstoffe

Spirulina platensis: Die Energiequelle der Azteken – Ein Überblick

zuletzt aktualisiert: 14.09.2024
Lesedauer: 7 Min
von der Lebenskraftpur Redaktion
Spirulina platensis: Die Energiequelle der Azteken – Ein Überblick

Spirulina platensis: Die Energiequelle der Azteken – Ein Überblick

Spirulina platensis ist eine Mikroalge, die aufgrund ihres hohen Nährstoffgehalts von der WHO zu den vollwertigsten Lebensmitteln gezählt wird und deren Verzehr die menschliche Gesundheit auf vielfältige Weise stärkt. So regt Spirulina platensis u.a. das Immunsystem an, kräftigt das Herz-Kreislauf-System und dient zur Entgiftung und Ausleitung von Schwermetallen. Ihr hoher Anteil an B-Vitaminen und Mineralien fördert zudem einen gesunden, aktiven Stoffwechsel und steigert das allgemeine Wohlbefinden. Von daher eignet sich der Verzehr von Spirulina platensis auch langfristig gut als gesundheitspräventive Maßnahme.

Inhaltsverzeichnis

Spirulina platensis – eines der vollwertigsten Lebensmittel unserer Zeit

Spirulina platensis (kurz: Spirulina) ist eine Mikroalge der besonderen Art. Denn vom Aufbau her ähnelt dieser Mikroorganismus dem von Bakterien. Gleichzeitig betreibt Spirulina jedoch wie alle Pflanzen sauerstoffbildende Photosynthese. Aber nicht nur diese Sonderform zwischen Bakterium und Pflanze macht diesen Organismus so einzigartig.

Spirulina verfügt gerade mal über eine Größe von 1/1000 mm. Sie ist damit 10-mal kleiner als die Alge Chlorella vulgaris, die ebenfalls zu den Mikroalgen zählt.

Schon die alten Azteken wussten um die gesundheitlichen Vorteile der Cyanobakterien und verwendeten Spirulina bereits vor 500 Jahren als Nahrungsmittel. Hierfür holten sie grünen Spirulina-Schaum mit Körben aus dem Texoco-See und trockneten ihn in der Sonne, sodass ein grünes Fladenbrot entstand, das sie Tecuitlatl nannten.

Auch heutzutage werden die Algen dank der detaillierten Aufschlüsselung ihrer Inhaltsstoffe geschätzt. So zählt Spirulina aufgrund ihrer Fülle an allen essenziellen Nährstoffen bei gleichzeitiger Kompaktheit zu den vollwertigsten Lebensmitteln und wird sogar von den Vereinten Nationen und der WHO als wichtiges Instrument im Kampf gegen die Unterernährung eingestuft.

Reich an B-Vitaminen und Mineralien

So sind Spirulina-Fäden besonders reich an B-Vitaminen, die als Steuermänner des Stoffwechsels gelten. Zusammen mit den wertvollen Mineralstoffen aus Spirulina – allem voran Magnesium, Calcium, Eisen, Zink, Phosphor, Kalium und Chrom – unterstützen sie zahlreiche Stoffwechselvorgänge im menschlichen Körper und tragen zur Gesunderhaltung des Systems bei.

Gut zu wissen: Spirulina dient nicht als Vitamin-B12-Quelle

Im Gegensatz zu anderen Algen-Arten kann das Vitamin B12 aus Spirulina nicht herangezogen werden, um den täglichen Vitamin-B12-Bedarf auszugleichen, da das von der Alge produzierte Vitamin B12 nicht vom menschlichen Körper verwertet wird.

Denn das von der Alge produzierte Vitamin B12 ist ein sog. Vitamin-B12-Analogon („Pseudovitamin“). Das bedeutet, dass dieser Stoff zwar von seiner chemischen Struktur her dem des Vitamin B12 ähnelt, jedoch biologisch nicht aktiv und damit für den menschlichen Organismus nicht nutzbar ist.

Insbesondere Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren und auf der Suche nach einer alternativen Quelle für Vitamin B12 zu den Fleischprodukten sind, sollten hier Chlorella Algen verwenden. Denn Chlorella Algen nehmen das Vitamin B12 von Bakterien auf, die mit den Algen in einem nützlichen Gemeinschaftsverhältnis (Symbiose) leben, ähnlich der Bakteriengesellschaft im menschlichen Darm. Dieses Vitamin B12 kann vom menschlichen Körper aufgeschlossen und für die eigenen Energiespeicher genutzt werden1.

Reich an Chlorophyll und blauen Phycobiliproteinen

Darüber hinaus ist Spirulina reich an gesundheitsförderndem, grünem Chlorophyll und enthält zusätzlich blaue akzessorische Antennenpigmente, sog. Phycobiliproteine.

Die blauen Phycobiliproteine sind wirksame Antioxidantien und verleihen Spirulina in Kombination mit Chlorophyll ihre charakteristische blau-grüne Farbe.

Höchster Proteingehalt mikrobiellen Ursprungs

Mit einem Proteingehalt von 60 % ist Spirulina die reichhaltigste Proteinquelle mikrobiellen Ursprungs und weist im Vergleich zu Fleisch und Sojabohnen ähnliche Proteingehalte auf.

Dabei ist sie arm an Kalorien und enthält gleichzeitig alle essenziellen Aminosäuren. Das macht sie zu einem so herausragend vollwertigen Nahrungsmittel, dass sie sogar von der NASA als Astronautennahrung eingesetzt wird2.

Gesundheitliche Anwendungsgebiete von Spirulina

Aufgrund ihres hohen Nährstoffgehalts und wertvollen sekundären Pflanzenstoffen bietet Spirulina darüber hinaus auch zahlreiche, gesundheitliche Vorteile.

So wird Spirulina in der Naturheilkunde u.a. zur Stärkung des Immunsystems, bei Allergien, viralen Infekten, zur Stärkung der Herz-Kreislauf-Gesundheit sowie zur Entgiftung und Ausleitung von Schwermetallen eingesetzt.

Immunstärkende Wirkung

Durch ihren Reichtum an Vitaminen und Vitalstoffen stärkt Spirulina das Immunsystem. Darüber hinaus unterstützt die Alge aber auch mit ihren antioxidativen, immunmodulierenden und anti-entzündlichen Eigenschaften gezielt die körpereigene Abwehr.

So aktiviert Spirulina u.a. zelluläre antioxidative Enzyme, die freie Radikale abfangen und somit die empfindlichen Zellstrukturen und die DNA vor Schäden schützen. Zudem erhöht Spirulina die Aktivität der Superoxid-Dismutase und Katalase, zwei der wichtigsten Enzyme des körpereigenen, antioxidativen Schutzsystems.

Gut zu wissen: Was sind freie Radikale? 

Freie Radikale sind Verbindungen, die sich von Natur aus in einem Elektronen-Ungleichgewicht befinden; ähnlich einer Waage, welche auf einer Seite mehr Gewicht trägt und deshalb in Schieflage steht. Um dies auszugleichen, bedienen sie sich an Elektronen von Körperzellen.

Je nach Vorkommen der freien Radikale können das bspw. Elektronen aus Herz-, Leber- oder Nervenzellen sein. Aber auch DNA, Enzyme oder Blutbestandteile werden von freien Radikalen als Elektronenquelle genutzt. Im Zuge des Elektronenraubs können diese Strukturen unterschiedlich stark geschädigt werden oder sogar absterben. Passiert dies in großem Maße, können Krankheiten die Folge sein.

Des Weiteren zeigen Tierstudien, dass Spirulina ein starker Aktivator des Immunsystems ist, indem die Alge…

  • die Aktivität der Makrophagen (Fresszellen des Immunsystems) erhöht,
  • die Anhäufung von natürlichen Killer-Zellen in den Geweben stimuliert,
  • die Antikörper-Produktion anregt sowie
  • die Aktivierung und Mobilisierung weiterer spezifischer Abwehrzellen des Immunsystems fördert3.

Hilfe bei Allergien und Abwehr von viralen Infekten

In der Naturheilkunde wird Spirulina darüber hinaus eingesetzt, um Allergien (z.B. Heuschnupfen) zu lindern.

Und auch zur Unterdrückung von Herpes-Schüben und zur Stärkung der Immunabwehr gegen Mumps, Masern und Influenza empfehlen Naturheilkundler die Einnahme von Spirulina.

Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems

Zudem senkt Spirulina durch ihren hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren den Cholesterinspiegel und kann bei der Prophylaxe von Herz-Kreislauf-Erkrankungen helfen. Aber auch die antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften von Spirulina wirken sich positiv auf die Herzgesundheit aus.

Entgiftung und Ausleitung von Schwermetallen

Auch zur Entgiftung und Ausleitung von Schwermetallen wird Spirulina in der Naturheilkunde gerne eingesetzt. Dabei liegt die Stärke von Spirulina nicht nur in der Bindung von Schwermetallen.

Die extrem protein-, vitamin- und mineralstoffreiche Spirulina stärkt auch den von Schwermetallen und Giften geschwächten Organismus. Besonders effektiv für eine Entgiftung ist dabei eine Kombinations-Kur aus Spirulina platensis ergänzt mit Chlorella vulgaris.

Gut zu wissen: Die Anzucht-Bedingungen von Spirulina sind entscheidend beim Kauf der Alge

Aufgrund ihrer besonderen Fähigkeit, Schwermetalle zu binden, muss beim Kauf von Spirulina auf die Anzucht-Bedingungen bei der Gewinnung als Nahrungsergänzungsmittel geachtet werden.

Um möglichst reine, qualitativ hochwertige Algen zur Unterstützung der Gesundheit zu erhalten, sollten die Algen daher aus einer Anzucht mit großen, überdachten Wasserbecken stammen, die zusätzlich mit einer Schutzfolie abgedeckt wurden, um sie vor Verunreinigungen zu schützen. Seriöse Anbieter weisen in der Regel die Anzucht-Bedingungen ihrer Spirulina-Produkte aus.

Spirulina platensis und Chlorella vulgaris – ein Vergleich

Neben Spirulina ist auch Chlorella eine Alge, die viele biologisch wertvolle Substanzen enthält und die tägliche Ernährung aufwerten kann. Sowohl Spirulina platensis als auch Chlorella vulgaris gehören dabei zu den sog. Mikroalgen und zählen zu den vollwertigsten Lebensmitteln. Denn beide besitzen einen hohen Gehalt an wertvollen Vitaminen, Mineralien und sekundären Pflanzenstoffen und sind zudem proteinreich bei gleichzeitiger Kalorienarmut.

Darüber hinaus verfügt jede der beiden Mikroalgen über ein ganz eigenes, gesundheitsförderndes Wirkspektrum. Die nachfolgende Tabelle gibt einen vergleichenden Überblick über die wichtigsten Eigenschaften.

Spirulina platensis

Chlorella vulgaris

  • fadenförmige Mikroalge, prokaryontischen Ursprungs (= das bedeutet, dass die Alge keinen Zellkern hat und zu den niederen Lebewesen, in diesem Fall zu den Bakterien gezählt wird; daher auch ihr alternativer Name „Cyanobakterium“ bzw. Blaualge)

  • 10-mal kleiner als Chlorella (1/1000 mm)

  • kugelförmige Mikroalge, eukaryontischen Ursprungs (= das bedeutet, dass die Alge einen Zellkern hat und zu den höher entwickelten Lebewesen gehört, zu denen auch die Pilze, Pflanzen, Tiere und Menschen zählen)

  • 10-mal größer als Spirulina

  • das enthaltene Vitamin B12 ist für den Menschen nicht verwertbar
  • sehr proteinreich (mit 60 % höherer Proteinanteil als Chlorella)
  • enthält für den Menschen verwertbares Vitamin B12
  • sehr proteinreich (geringerer Proteinanteil als Spirulina)
  • reich an Vitaminen, sekundären Pflanzenstoffen und Mineralien
  • gute Quelle für Chlorophyll und damit auch für Magnesium, das essenziell für den Energiestoffwechsel ist
  • immunstärkende Wirkung
  • hilft bei Allergien
  • und bei der Abwehr von viralen Infekten
  • eignet sich besonders gut für die Ausbalancierung des Säure-Basen-Haushalts
  • und zur Erhaltung der Lebergesundheit
  • wirkt stabilisierend auf die Darmflora und damit auf die Funktionalität der Darmbarriere
  • stärken das Herz-Kreislauf-System
  • eignen sich hervorragend zur Entgiftung, idealerweise in einer Kombinations-Kur

 Tab. 1: Vergleich von Spirulina platensis und Chlorella vulgaris.

Fazit: Spirulina platensis ist ein wahres Nährstoffwunder

Spirulina platensis ist ein wahres Nährstoffwunder, das reich an Vitaminen, Mineralien und sekundären Pflanzenstoffen ist, welche die Gesundheit auf vielfältige Weise unterstützen. Zudem ist die Mikroalge sehr proteinreich bei gleichzeitiger Kalorienarmut. Daher eignet sie sich besonders gut zur täglichen Aufwertung der Nahrung, um den Körper mit allen wichtigen „Vital-Stoffen“ zu versorgen und so die Gesundheit langfristig zu stärken.

Quellen

  1. F. Watanabe, S. Takenaka, H. Kittaka-Katsura, S. Ebara, and E. Miyamoto, “Characterization and bioavailability of vitamin B12-compounds from edible algae,” J Nutr Sci Vitaminol (Tokyo), vol. 48, no. 5, pp. 325–331, 2002, doi: 10.3177/JNSV.48.325. [Accessed: Dec. 14, 2022]
  2. A. L. Lupatini, L. M. Colla, C. Canan, and E. Colla, “Potential application of microalga Spirulina platensis as a protein source,” J Sci Food Agric, vol. 97, no. 3, pp. 724–732, Feb. 2017, doi: 10.1002/JSFA.7987. [Accessed: Oct. 25, 2022]
  3. Q. Wu, L. Liu, A. Miron, B. Klímová, D. Wan, and K. Kuča, “The antioxidant, immunomodulatory, and anti-inflammatory activities of Spirulina: an overview,” Arch Toxicol, vol. 90, no. 8, pp. 1817–1840, Aug. 2016, doi: 10.1007/S00204-016-1744-5. [Accessed: Oct. 25, 2022]
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