6 wirksame Heilpflanzen bei Infekten
Inhaltsverzeichnis
Heilpflanzen – Natürliche Helfer bei Infekten
Seit jeher verwenden Menschen natürliche Pflanzenextrakte, um Erkältungen zu kurieren und die eigenen Abwehrkräfte des Immunsystems zu stärken. Zu den wichtigsten Vertretern zählen die Kapuzinerkresse, Meerrettichwurzel, Thymianwurzel, Süßholzwurzel, Eukalyptuskraut und Ananas. Sie können einzeln oder zusammen verwendet werden.
Zusammen genommen profitiert der Körper auf synergistische Weise von einem starken, immunstimulierenden Effekt. Gleichzeitig werden die Symptome durch die entzündungshemmenden, teils schleimlösenden und entkrampfenden Eigenschaften der Pflanzen wirksam gemildert.
Kapuzinerkresse – antimikrobiell
So liegt die Stärke der Kapuzinerkresse in seiner immunstimulierenden Wirkung sowie ihrer Fähigkeit, verschiedene Arten von Krankheitserregern abzutöten. Denn die Kapuzinerkresse ist reich an Vitamin C, welches eine gesunde Funktion des Immunsystems unterstützt und die Zellen des Körpers vor freien Radikalen schützt.
Darüber hinaus besitzt die Kapuzinerkresse einen hohen Anteil an sog. Senfölglykosiden (Glucosinolate wie Glucotropaeolin), die im Körper zu Senfölen weiter verstoffwechselt werden. Diese wiederum verfügen über eine breite antimikrobielle Wirkung und können verschiedene Viren, Bakterien- und Pilzarten in ihrer Ausbreitung stoppen1.
Meerrettichwurzel – antimikrobiell
Meerrettichwurzel und Kapuzinerkresse bilden dabei eine starke Kombination bei der Abwehr von Infekten. Denn auch die Meerrettichwurzel ist reich an Senfölen. Zusammen genommen werden den beiden Heilpflanzen eine ähnlich starke Wirkung wie die eines Breitbandantibiotikums zugeschrieben.
Zudem wirken die Senföle auch hier antiviral und entfalten zusammen mit den anderen Inhaltsstoffen der beiden Pflanzen eine antientzündliche, immunmodulierende und entkrampfende (spasmolytische) Wirkung.
Gerade die entkrampfende Wirkung auf die glatte Muskulatur der Atemwege hilft bei Erkältungskrankheiten, den festsitzenden Schleim aus den Bronchien zu lösen und entspannt die durch das Husten stark beanspruchte Muskulatur1.
Thymiankraut – schleimlösend
Auch die natürliche Heilkraft des Thymians beruht auf seiner schleimlösenden Wirkung. Diese sorgt für eine wirksame Linderung von Schnupfen und Husten.
Denn auch hier entspannt seine entkrampfende Wirkung die Bronchialmuskulatur und lindert so den Hustenreiz. Durch seine antibakterielle Wirkung kann es zudem Entzündungen hemmen2.
Süßholzwurzel – bei Entzündung der Nasennebenhöhlen und Bronchien
Die Inhaltsstoffe der Süßholzwurzel regen dagegen die Schleimhaut der Bronchien und Nasennebenhöhlen an, vermehrt dünnflüssiges Sekret zu bilden.
Auf diese Weise lässt sich zäher Schleim leichter abhusten und der Gefahr einer Chronizität durch eine Entzündung der Nasennebenhöhlen bzw. der Bronchien kann wirkungsvoll entgegengewirkt werden2.
Eukalyptuskraut – schleimlösend und entkrampfend
Hauptwirkstoff des Eukalyptuskrauts ist das Eukalyptusöl mit seinem hohen Anteil an Cineol.
Cineol löst den festsitzenden Schleim aus den Bronchien und Nasennebenhöhlen. Zugleich fördert es den Abtransport des Sekrets, wodurch der Schleim leichter abgehustet werden kann.
Das Öl wirkt zudem leicht krampflösend, hemmt das Wachstum von Bakterien und weist eine antientzündliche Wirkung auf2.
Ananas – reich an Vitaminen und Bromelain
Ananas ist reich an wertvollen Vitaminen, welche die Gesundheit des Körpers in seiner Gesamtheit stärken. Darüber hinaus ist ihr wichtigstes Enzym, das sog. Bromelain, ein hervorragender Verstärker für das menschliche Immunsystem. So wird dem Enzym in Zellstudien und im Tiermodell u.a. eine Steigerung der Aktivität von Makrophagen und natürlichen Killerzellen bescheinigt3.
Zudem wirkt es entzündungshemmend und abschwellend. In der Naturheilkunde wird es daher verstärkt bei Sinusitis (chronischer Entzündung und Schwellung der Nasennebenhöhlen) gegeben.
Der abschwellende Effekt entsteht, indem das Enzym vermehrt Proteine im Körper spaltet, welche Schwellungen sowie Entzündungen verursachen.
Fazit
Die Heilkraft der Pflanzen, die wir u.a. auch tagtäglich zu uns nehmen, hat sich über die Jahrhunderte in Form von Hausmitteln oder naturheilkundlichen Extrakten bei der Bekämpfung von Erkältungskrankheiten bewährt. Im Gegensatz zu schulmedizinischen Präparaten belasten sie den Körper nicht und fördern stattdessen auf synergistische Weise seine Selbstheilungskräfte.
Quellen
- S. Chrubasik-Hausmann, “Kapuzinerkresse plus Meerrettichwurzel.” [Accessed: Dec. 14 2022].
- S. Bäumler, Heilpflanzen Praxis heute, 2nd ed. München: Elsevier GmbH, 2013.
- C. R. Engwerda, D. Andrew, A. Ladhams, and T. L. Mynott, “Bromelain modulates T cell and B cell immune responses in vitro and in vivo,” Cell Immunol, vol. 210, no. 1, pp. 66–75, May 2001, doi: 10.1006/CIMM.2001.1807.