Die natürliche Heilkraft der Pflanzen bei der Infektabwehr

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Die natürliche Heilkraft der Pflanzen bei der Infektabwehr
zuletzt aktualisiert: 28.11.2024
Lesedauer: 5 Min
von der Lebenskraftpur Redaktion
Die natürliche Heilkraft der Pflanzen bei der Infektabwehr

Die natürliche Heilkraft der Pflanzen bei der Infektabwehr

Zistrose (Cistus incanus), Schwarzer Holunder (Sambucos nigra), Zitronen- und Hagebuttenschalen (Citrus limon und Rosa canina) sowie Ingwer (Zingiber officinale) sind hochpotente Mittel in der traditionellen Naturheilkunde zur Bekämpfung einer Infektion. Während Zistrose und Holunder gegen ein breites Spektrum an Bakterien und Viren wirksam und schulmedizinischen Präparaten im Wirkmechanismus teilweise weit überlegen sind, stärken Zitronen- und Hagebuttenschalen sowie Ingwerwurzel gleichzeitig das Immunsystem und kräftigen den Körper während des Infekts.

Inhaltsverzeichnis

Zistrose – im Mittelmeerraum seit der Antike geschätzt

Die Heilkraft der grau-behaarten Zistrose (Cistus incanus) mit ihren pink-lilafarbenen Blüten, die denen der Hagebutte ähneln, wird bereits seit der Antike von den Bewohnern des Mittelmeerraums geschätzt. Besonders als Tee genossen dient sie als Allheilmittel gegen zahlreiche Beschwerden.

Dabei ist es v.a. der außerordentlich hohe Gehalt an Polyphenolen, welcher der Zistrose eine sehr starke, antibakterielle und antivirale Kraft gegen ein breites Spektrum an Krankheitserregern verleiht. Die antivirale Kraft ist sogar so stark, dass im Laborversuch HIV-Erreger signifikant in ihrer Anzahl reduziert werden konnten1.

Warum Zistrose synthetischen Anti-Viren-Präparaten überlegen ist

Darüber hinaus hebt sich Zistrose auch durch ihren Wirkmechanismus gegenüber herkömmlichen Anti-Viren-Präparaten aus der Schulmedizin ab.

Gut zu wissen: Wie vermehren sich Viren im menschlichen Körper?

Viren vermehren sich rasend schnell im menschlichen Körper und mutieren auch sehr rasch. Da sie keinen eigenen Stoffwechsel haben, sind sie zur Vermehrung auf Wirtszellen angewiesen.

Hierfür docken Viren an die Wirtszelle an, werden dadurch in die Zelle aufgenommen und nutzen den Zellkern der Wirtszelle für ihre Vermehrung (Replikation). Die Zelle gibt dann unzählige neue Viren frei und wird bei deren Freisetzung selbst zerstört.

Denn die Polyphenole der Zistrose verkleben die Andockpunkte der Viren, sodass diese sich nicht mehr an die Körperzellen anheften können. Da sie nicht mehr in die Wirtszelle eindringen und sich deren Stoffwechsel zunutze machen können, können sie auch keine Mutationen ausbilden.

Die so frei im Blutplasma schwimmenden Viren werden darüber hinaus rasch von den Zellen des Immunsystems eliminiert.

Chemische Grippe-Mittel hindern die Viren lediglich am Verlassen ihrer Wirtszellen

Schulmedizinische Präparate dagegen, wie z.B. Tamiflu, hindern die Viren nicht bei einem Grippe-Infekt am Eindringen in die Wirtszelle oder deren Vermehrung. Sie blockieren lediglich spezielle Stoffe, um die Viren am Verlassen der Zelle zu hindern. Trotzdem stirbt auch die befallene Wirtszelle dadurch ab.

Wird das Grippe-Mittel zudem nicht sehr frühzeitig in der akuten Phase eines Infekts gegeben, kann die Anzahl der befallenen Wirtszellen und die damit freigesetzte Virenmenge schon zu groß für den Organismus sein, um einen schweren Verlauf zu verhindern. Erschwerend kommt hinzu, dass bereits eine kleine Mutation des Virus ausreicht, um das hochspezialisierte Antivirenmittel auf einen Schlag unwirksam zu machen.

Reiner Holunder-Extrakt – fester Bestandteil der europäischen Naturheilkunde

Auch der schwarze Holunder (Sambucos nigra) mit seinen creme-weißen Blüten und schwarzen Beeren wird in der europäischen Naturheilkunde schon seit Jahrhunderten für seine antimikrobiellen Eigenschaften sehr geschätzt. Er wächst bevorzugt in feuchten Regionen und weist einen hohen Anteil an Anthocyanen, Polysacchariden und Polyphenolen auf.

Studiendaten bestätigen Wirksamkeit von Holunder-Extrakt bei Infektionen

Er ist vor allem stark in der Abwehr von Influenza A und B Viren sowie Superinfektionen, die sich ausbilden können, wenn ein bakterieller Infekt unmittelbar auf einen Virusinfekt folgt, wie Studiendaten belegen2,3.

Stärkt die körperliche Widerstandskraft gegenüber Krankheitserregern und minimiert die Schwere der Symptome

Eine weitere, interessante Studie bestätigt die Zunahme der körperlichen Widerstandskraft gegenüber Infekten auf Flugreisen durch die Einnahme von Holunder-Extrakt. Denn es ist bekannt, dass ein Viertel der Fluggäste bei längeren Strecken spätestens 7 Tage nach dem Flug an einer Erkältung erkranken.

Grund hierfür sind die vielen Menschen auf engem Raum in Kombination mit der viel zu trockenen Luft in den Flugzeugen, welche die Schleimhäute austrocknet und in ihrer natürlichen Funktion, Krankheitserreger abzufangen, unwirksam macht.

Zudem starten viele Menschen aus einem hektischen Alltag heraus in ihren Urlaub, der Körper ist geschwächt, eventuell durch klimatische Anpassungen überfordert und kann letztendlich den am Urlaubsort vorherrschenden Krankheitserregern viel weniger Widerstand entgegenbringen.

In der oben aufgeführten Studie wurden 312 Economy-Passagiere getestet. 158 dieser Fluggäste erhielten 10 Tage vor und 5 Tage nach dem Flug den Holunder-Extrakt, die anderen ein Placebo.

In der Test-Gruppe traten 50 % weniger Erkrankungen auf als in der Placebo-Gruppe. Bei denjenigen, die doch erkrankten, fielen die Symptome bei 83 % schwächer aus. Zudem war bei einem knappen Drittel auch die Krankheitszeit deutlich kürzer als in der Placebo-Gruppe4.

Zitronenschalen, Hagebuttenschalen und Ingwerwurzel gehören zu den großen Boostern des Immunsystems

Neben der Bekämpfung der Viren und Bakterien während einer Infektion ist es auch wichtig, gleichzeitig das Immunsystem zu stärken. Hierfür haben sich in der Naturheilkunde besonders gut Zitronenschalen, Hagebuttenschalen und Ingwerwurzel bewährt.

Zitronenschalen enthalten mehr Vitalstoffe gegenüber dem Fruchtfleisch

Denn gerade in den Schalen der Zitrone befinden sich die wertvollsten Vitalstoffe. Und zwar im Faktor 5-10 gegenüber dem reinen Fruchtfleisch. So z.B. auch das Vitamin C, das zu den wichtigsten Stimulantien des Immunsystems zählt.

Daher ist es wichtig, den Körper während einer akuten Infektionsphase mit ausreichend Vitamin C zu versorgen, denn ein Mangel führt zu einer deutlich reduzierten, zellulären Immunabwehr und auch die Widerstandskraft gegenüber verschiedenen, mikrobiellen Erregern ist deutlich verringert5.

Hagebutte ist die reichste Vitamin-C-Pflanze

Die heimische Hagebutte gilt dabei als eine der Vitamin-C-reichsten Pflanzen auf der Erde und unterstützt dadurch den Körper besonders effektiv bei Erkältungskrankheiten. Als schöner Nebeneffekt haben die verschiedenen Fruchtsäuren gleichzeitig auch eine positive Wirkung auf die Blasen- und Nierengesundheit6.

Ingwerwurzel regt die Durchblutung an und fördert den Stoffwechsel

Die Ingwerwurzel ist dagegen in der Naturmedizin seit über 3.000 Jahren bekannt und in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) nicht mehr wegzudenken. Sie zählt zu den beliebtesten Hausmitteln bei Erkältungskrankheiten und Halsschmerzen.

Denn neben zahlreichen, sekundären Pflanzen- und Vitalstoffen, allem voran Vitamin C, Magnesium, Eisen, Calcium, Kalium und Natrium, ist es gerade ihr Reichtum an ätherischen Ölen, welche die Durchblutung des Körpers anregen und ihn wärmen.

Daneben sind die scharfen Bestandteile des Ingwers wie Gingerol und Shogaol appetitregulierend und verdauungsfördernd und unterstützen so die Anregung des Stoffwechsels bei einem durch Krankheit geschwächten Körper6.

Fazit

Zistrose und schwarzer Holunder ergänzen sich optimal in ihren Eigenschaften für eine wirksame Infektabwehr auf natürliche Weise. Die beiden traditionellen Heilpflanzen eignen sich dabei sowohl präventiv als auch im Akutfall und sind durch ihren einzigartigen Wirkmechanismus klassischen, schulmedizinischen Präparaten in einigen Punkten durchaus überlegen. Darüber hinaus tragen Zitrone, Hagebutte und Ingwer zur gleichzeitigen Stärkung des Immunsystems und Kräftigung des Körpers während der akuten Phase eines Infekts bei und bieten damit einen wertvollen Rundumschutz.

Quellen

  1. S. Rebensburg et al., “Potent in vitro antiviral activity of Cistus incanus extract against HIV and Filoviruses targets viral envelope proteins,” 2016, doi: 10.1038/srep20394.
  2. C. Krawitz et al., “Inhibitory activity of a standardized elderberry liquid extract against clinically-relevant human respiratory bacterial pathogens and influenza A and B viruses,” 2011, doi: 10.1186/1472-6882-11-16.
  3. J. Hawkins, C. Baker, L. Cherry, and E. Dunne, “Black elderberry (Sambucus nigra) supplementation effectively treats upper respiratory symptoms: A meta-analysis of randomized, controlled clinical trials,” Complement Ther Med, vol. 42, pp. 361–365, Feb. 2019, doi: 10.1016/J.CTIM.2018.12.004.
  4. E. Tiralongo, S. S. Wee, and R. A. Lea, “Elderberry Supplementation Reduces Cold Duration and Symptoms in Air-Travellers: A Randomized, Double-Blind Placebo-Controlled Clinical Trial,” Nutrients, vol. 8, no. 4, Mar. 2016, doi: 10.3390/NU8040182.
  5. U. Gröber, Mikronährstoffberatung, vol. 1. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2018.
  6. S. Bäumler, Heilpflanzen Praxis heute, 2nd ed. München: Elsevier GmbH, 2013.
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