Matcha-Tee: Energie und Entspannung zugleich
Inhaltsverzeichnis
- Unterschied zwischen Matcha-Tee und herkömmlichem, grünem Tee
- Das Geheimnis des Matcha und seiner Wirkung
- Einzigartige, biochemische Zusammensetzung
- Die positiven Eigenschaften von Matcha hängen von der Qualität der Tee-Pflanze ab
- Fazit
Unterschied zwischen Matcha-Tee und herkömmlichem, grünem Tee
Matcha wie alle anderen Grüntees auch aus der Teepflanze Camellia sinensis gewonnen. Doch das Geheimnis des Matcha-Tees liegt dabei in seiner speziellen Kultivierungsmethode.
Die Teesträucher der japanischen Teepflanze Camellia sinensis werden die überwiegende Zeit der Wachstumsperiode mit Bambusmatten abgedeckt, um sie vor übermäßiger Sonneneinstrahlung zu schützen. Dadurch kann die Pflanze größere Mengen an wertvollen Aminosäuren und bioaktiven Verbindungen herstellen als sie in herkömmlichen Grüntees enthalten sind.
Auf diese Weise punktet Matcha im Vergleich zu grünem Tee mit viel mehr wertvollen Inhaltsstoffen. Denn während der Aufguss eines herkömmlichen Tees lediglich den Sud der Blätter beinhaltet, wird bei Matcha das gesamte Blatt in fein vermahlener Form konsumiert.
Somit erhält man das volle Spektrum an gesundheitsfördernden Stoffen.
Zum Vergleich: Matcha enthält mehr als 20-mal so viele Antioxidantien wie dieselbe Menge Grüntee.
Ursprünglich als Medizin angesetzt
Seinen Ursprung verdankt Matcha buddhistischen Mönchen in Japan, die im 13. Jahrhundert aus Grüntee, der damals schon für seine belebende und vitalisierende Wirkung geschätzt wurde, Medizin herstellen wollten.
Gemäß der damals traditionellen Kräuterzubereitung vermahlten sie die Blätter der Grüntee-Pflanze zu einer feinen, pulverisierten Form und versetzen sie mit Wasser – die Geburtsstunde des Matcha.
Das Geheimnis des Matcha und seiner Wirkung
Dabei stellten die Mönche schnell fest, dass sich das neue Getränk hervorragend zum Meditieren eignete, denn Matcha belebte ihren Geist und half ihnen gleichzeitig, während der stundenlangen inneren Versenkung wach und fokussiert zu bleiben.
Die perfekte Kombination: L-Theanin und Koffein
Heute ist bekannt, dass diese perfekte Mischung aus Energie und Entspannung auf die Balance seines natürlichen Koffein- und L-Theanin-Gehalts zurückzuführen ist. Diese Kombination ergänzt sich ideal und resultiert in einem produktiven und gleichzeitig entspannten Alltag.
Energie durch Koffein führt häufig zu Unruhe
Auch Koffein aus Kaffee oder Energydrinks verschafft Energie. Oft macht uns der plötzliche Energieschub jedoch eher unruhig und sorgt für eine Erhöhung des Blutdrucks. Wir fühlen uns zwar wach, sind jedoch nicht unbedingt produktiver.
Hier kommt beim Matcha das ausgleichende L-Theanin zum Einsatz, das von Natur aus ebenfalls in der Tee-Pflanze enthalten ist.
Entspannung durch L-Theanin
L-Theanin erhöht die Aktivität der Alpha-Wellen im Gehirn signifikant, die für Entspannung verantwortlich sind, aber auch für eine bessere Sauerstoffversorgung im Blut und Gehirn sorgen.
Außerdem werden Alpha-Wellen auch eine positive Beeinflussung der emotionalen Stabilität sowie eine Linderung depressiver Verstimmungen nachgesagt.
Damit beugt L-Theanin auch den negativen Nebeneffekten des Koffeins wie Nervosität, Zittern und Bluthochdruck vor.
Langsame Resorption für langanhaltende Wirkung
Ein weiterer Vorteil von Koffein aus Matcha ist die spätere und langsamere Aufnahme in den Organismus.
Denn im Gegensatz zu Kaffee, dessen Koffein im Magen aufgenommen wird, werden die Nährstoffe in Matcha erst im Darm resorbiert. Dadurch entfaltet sich die energetisierende und entspannende Wirkung gleichmäßig über 4-6 Stunden.
Einzigartige, biochemische Zusammensetzung
Darüber hinaus überragt Matcha-Tee mit seinem Gehalt an gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen den anderer Grüntees bei weitem. Wertvolle Vitalstoffe wie
- Quercetin,
- Rutin,
- Phenolsäuren,
- Chlorophyll,
- verschiedene Formen von Catechinen und
- Vitamin C
sind verstärkt in Matcha-Tee zu finden und verleihen ihm damit ein eigenständiges Gesundheitsprofil1.
Antioxidative und anti-entzündliche Eigenschaften
Die enthaltenen Catechine (sekundäre Pflanzenstoffe) wirken stark antioxidativ und anti-entzündlich, weshalb ihnen zahlreiche gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben werden.
Auch die enthaltenen Phenolsäuren und der hohe Chlorophyll-Anteil verfügen über diese Eigenschaften. Sie alle neutralisieren freie Radikale im Körper, die andernfalls Zellstrukturen schädigen und Entzündungsprozesse hervorrufen können und schützen damit den Körper vor oxidativem Stress.
Kardioprotektive Eigenschaften
Ein weiteres starkes Antioxidans des Matchas ist das Polyphenol Rutin. Zusammen mit dem hohen Vitamin-C-Gehalt in Matcha-Tee potenzieren sich die beiden Inhaltsstoffe in ihrem positiven Effekt auf unsere Herz-Kreislauf-Gesundheit und stärken die Blutgefäße.
Blutzuckersenkende Eigenschaften
Weitere Polyphenole sowie die Catechine (v.a. EGCG) im Matcha-Tee haben darüber hinaus blutzuckersenkende Eigenschaften.
Sie reduzieren den Blutzuckerspiegel, indem sie die Glukoseaufnahme aus dem Magen-Darm-Trakt einschränken, die Insulinsekretion regulieren und gleichzeitig die Insulinsensitivität der Gewebe erhöhen.
Anti-cancerogene Eigenschaften
EGCG zeigte darüber hinaus auch vielfach anti-cancerogene Eigenschaften und findet in der Krebsforschung große Beachtung.
Denn der sekundäre Pflanzenstoff kann biochemische Prozesse inhibieren, die unmittelbar mit der Tumorentstehung zusammenhängen, und Entzündungsprozesse unterdrücken, die andernfalls zu einer Entartung und vermehrten Teilungsrate von Krebszellen führen2.
Neuroprotektive Eigenschaften und Steigerung der kognitiven Leistungsfähigkeit
Zu guter Letzt fördert der Genuss von Matcha-Tee auch einen klaren Geist und verbessert die kognitive Leistungsfähigkeit.
Auch hier ist wieder EGCG mit verantwortlich. Es reduziert neuronale Entzündungsprozesse, die unsere Gedächtnisleistung beeinträchtigen und zur Entstehung neurodegenerativer Krankheiten wie Alzheimer führen können.
Die positiven Eigenschaften von Matcha hängen von der Qualität der Tee-Pflanze ab
Dabei stehen und fallen die positiven Eigenschaften mit der Qualität des vorliegenden Matcha. Eine minderwertige Ernte, schlechte Wachstumsbedingungen sowie die spätere Verarbeitung der Teesträucher haben einen erheblichen Einfluss auf den Vitalstoffgehalt der Pflanze und damit auch auf ihre gesundheitlichen Vorteile.
Ceremonial Grade (höchste Qualitätsstufe)
Die sog. Ceremonial Grade, auch Kotobuki genannt, entspricht dabei der höchsten Qualitätsstufe. Für diesen Tee werden ausschließlich in aufwendiger Handarbeit die zwei höchsten Blätter und die Knospe der ersten Ernte im April/Mai verwendet.
Das entspricht der feinstmöglichen Pflückung. Diese weist zugleich auch die höchste Vitalstoffdichte auf, da sie ausschließlich die jüngsten und frischesten Blätter beinhaltet.
Niedrigere Qualitätsstufen mit abnehmendem Vitalstoffgehalt
Bei niedrigeren Qualitätsstufen werden nicht nur spätere Ernten mit abnehmender Vitalstoffdichte verwendet, sondern darüber hinaus der Tee mit unteren, älteren Blättern gestreckt, die ebenfalls einen niedrigeren Gehalt an Aminosäuren aufweisen.
Wer also von dem vollen Spektrum an wertvollen Vitalstoffen profitieren möchte, sollte sich für einen Matcha-Tee der höchsten Qualitätsstufe entscheiden.
Fazit
Seine leuchtend grüne Farbe, sein einzigartiger Geschmack und seine vielen, gesundheitlichen Vorteile machen Matcha-Tee zu etwas ganz Besonderem. Probieren Sie ihn doch einfach mal aus!
Quellen
- J. Kochman, K. Jakubczyk, J. Antoniewicz, H. Mruk, and K. Janda, “Health Benefits and Chemical Composition of Matcha Green Tea: A Review,” 2020, doi: 10.3390/molecules26010085.
- G.-J. Du et al., “Epigallocatechin Gallate (EGCG) Is the Most Effective Cancer Chemopreventive Polyphenol in Green Tea,” Nutrients, vol. 4, pp. 1679–1691, 2012, doi: 10.3390/nu4111679.