Probiotika für einen gesunden Darm: Bacillus subtilis & Co.

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Probiotika für einen gesunden Darm: Bacillus subtilis & Co.

zuletzt aktualisiert: 17.09.2024
Lesedauer: 29 Min
von der Lebenskraftpur Redaktion
Probiotika für einen gesunden Darm: Bacillus subtilis & Co.

Probiotika für einen gesunden Darm: Bacillus subtilis & Co.

Probiotika sind mehr als nur Bakterien. Die winzigen, nützlichen Mikroorganismen sind seit jeher natürlicher Bestandteil des menschlichen Darms und von zentraler Rolle für die Gesundheit des gesamten Körpers. Die gezielte Einnahme bestimmter Bakterien kann dabei unterstützen, eine gestörte Darmflora wieder in Balance zu bringen. Davon profitieren nicht nur der Darm und die Verdauung, sondern auch das Immunsystem, der Stoffwechsel sowie die Psyche.

Inhaltsverzeichnis

Probiotika für einen gesunden Darm – Das Wichtigste in Kürze

  • Probiotika sind lebende, nützliche Mikroorganismen, die sich im Darm ansiedeln und vielfältige positive Effekte auf die Gesundheit haben können.
  • Die Einnahme von Probiotika kann eine funktionierende Verdauung unterstützen sowie bei Störungen und Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts eingesetzt werden.
  • Darüber hinaus können sich Probiotika positiv auf das Immunsystem, den Stoffwechsel sowie die psychische Gesundheit auswirken.
  • Einen Großteil von probiotischen Präparaten machen i.d.R. verschiedene Arten der wertvollen Milchsäure- und Bifidobakterien aus, da sie auch natürlicher Bestandteil einer gesunden Darmflora sind.
  • In den letzten Jahren sind auch die beiden Bakterien Bacillus subtilis und Bacillus coagulans sowie die Hefepilz-Art Saccharomyces boulardii aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften und vielseitigen Einsatzgebiete in den Fokus der Forschung gerückt.
  • Ein hochwertiges Probiotikum sollte für einen größtmöglichen Nutzen zeitgleich eine ausreichend hohe Keimzahl pro Kapsel und eine große Bakterien-Vielfalt aufweisen.
  • Es sollte ein Präparat ohne unnötige Zusatzstoffe gewählt werden und auch eine Magensaft-resistente Verkapselung ist bei Probiotika nicht zwingend notwendig.

Was sind Probiotika und warum sind sie wichtig für den Darm?

Bei Probiotika handelt es sich um lebendige, nützliche Mikroorganismen, die über zahlreiche Mechanismen verschiedene positive Effekte entfalten können. Deshalb ist auch ihr Einsatzgebiet äußerst umfangreich. So werden Probiotika in Form von Nahrungsergänzungsmitteln z.B. zur Verbesserung der Verdauung und Darmgesundheit genutzt oder, um Nebenwirkungen der Antibiotika-Einnahme vorzubeugen. Doch auch hinsichtlich des Immunsystems, des Stoffwechsels und der psychischen Gesundheit zeigen sich probiotische Präparate als äußerst vielversprechend.

Was sind Probiotika?

Probiotika sind per Definition – wie bereits erwähnt – lebende, nützliche Mikroorganismen, die dem Menschen bei ausreichender Aufnahme einen gesundheitlichen Mehrwert bieten. Daneben können auch Zubereitungen, die probiotische Mikroorganismen enthalten, als Probiotikum bezeichnet werden. Dazu können sowohl Lebensmittel (z.B. Joghurt oder fermentiertes Gemüse) als auch bestimmte Nahrungsergänzungs- und Arzneimittel gezählt werden.

Meist enthalten Probiotika überwiegend Bakterien, die natürlicherweise in einem gesunden Darm vorkommen. Daneben können z.B. auch bestimmte Hefepilze enthalten sein.

Interessant zu wissen: Das Wort „Probiotikum“ bedeutet – aus dem lateinischen „pro“ (= für) und dem altgriechischen „bios“ (= Leben) übersetzt – so viel wie „für das Leben“. Dagegen bedeutet „Antibiotikum“ übersetzt „gegen das Leben“.

Wofür sind Probiotika gut?

Wird eine ausreichend große Menge von Probiotika aufgenommen, können sich die lebendigen Mikroorganismen im Darm ansiedeln, vermehren und dort ihre positiven, erwünschten Effekte entfalten. Damit können Probiotika insbesondere dann eingesetzt werden, wenn die Darmflora aus dem natürlichen Gleichgewicht geraten ist.

Was ist die Darmflora?

Als Darmflora wird die Gesamtheit aller Mikroorganismen bezeichnet, die den Darm besiedeln. Dazu zählen v.a. verschiedene Bakterienstämme. Die Darmflora wird auch als Darm-Mikrobiom bezeichnet. Ist sie in Balance, gilt die Darmflora als Grundstein der Gesundheit. Die Zusammensetzung der Darmbakterien ist bei jedem Menschen anders sowie von unzähligen Faktoren – wie Ernährung, Bewegung oder Genetik – abhängig.

Dies kann u.a. passieren durch:

  • Ungesunde Ernährungsweise arm an Mikronährstoffen, Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen
  • Erhöhten Stress
  • Einnahme von Medikamenten wie Antibiotika
  • Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts wie chronisch-entzündliche Erkrankungen oder bakterielle Infektionen
  • Häufigen Alkoholkonsum
  • Etc.

Eine solche Störung des natürlichen Gleichgewichts der Darmflora kann negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben – sowohl körperlich als auch psychisch – und steht mit der Entstehung und Ausprägung verschiedener Erkrankungen in Verbindung. Durch das Ansiedeln nützlicher Mikroorganismen kann das Mikrobiom zurück in eine gesunde Balance gebracht werden, was der Gesamtgesundheit zugutekommt.

Probiotika: Wirkung auf den Darm und darüber hinaus

Der Einfluss der Darmflora auf die Gesundheit ist weitaus komplexer und vielfältiger als allgemein bekannt. Somit kann auch die Einnahme von Probiotika verschiedenste Effekte entfalten und bei unterschiedlichsten Beschwerden eingesetzt werden.

Denn der Mensch ist auf die Symbiose mit den unzähligen, winzigen Lebewesen dringlichst angewiesen. Symbiose bezeichnet eine wechselseitige Beziehung zwischen zwei verschiedenen Arten (also z.B. Mensch und Bakterium), von der beide Seiten profitieren. Der menschliche Darm bietet den Mikroorganismen dabei einen Lebensraum und Nahrung, während die Mikroorganismen u.a. die menschliche Verdauung unterstützen oder die Ansiedlung von Krankheitserregern verhindern.

Interessant zu wissen: Die menschliche Darmflora besteht aus vielen Billionen Darmbakterien und kann 1-2 kg auf die Waage bringen. Damit beherbergt der Mensch mehr Bakterien als er über körpereigene Zellen verfügt.

Durch die moderne Forschung zur Bedeutung der Darmflora ist bekannt, dass diese auch über den Darm hinaus großen Einfluss auf die Gesundheit nehmen kann. Deshalb wird auch der Einsatz von Probiotika in unterschiedlichsten Gebieten untersucht:

  • Darm und Verdauung
  • Immunsystem
  • Stoffwechsel
  • Psyche

Probiotika und Darmgesundheit

Am naheliegendsten ist der Einfluss der Darmflora und Probiotika auf die Darmgesundheit. Denn eine gesunde Darmflora unterstützt die Verdauung, verhindert die unkontrollierte Vermehrung krankmachender Keime und stärkt darüber hinaus die Darmbarriere (s. Abb. 1). Auf diese Weise kann die Einnahme von Probiotika im Allgemeinen zu einem gesunden, funktionsfähigen Darm beitragen.

Gesunde und durchlässige Darmbarriere im Vergleich

Abb. 1: Gesunde und durchlässige Darmbarriere im Vergleich.

Doch auch darüber hinaus kann die Einnahme von Probiotika bei vielerlei Beschwerden und Erkrankungen des Darms vorbeugend wirken sowie Linderung verschaffen. So können Probiotika die Entstehung eines sog. Antibiotika-assoziierten Durchfalls – also nach der Einnahme von Antibiotika auftretenden Durchfall – verhindern. Insbesondere das Bakterium L. rhamnosus sowie die Hefeart Saccharomyces boulardii zeigen sich hierbei bspw. effektiv1.

Tipp: Die zeitgleiche Einnahme von Antibiotika und Probiotika kann die positiven Effekte der guten Bakterien reduzieren. Deshalb kann es sinnvoll sein, die Einnahme von Probiotika erst nach Beendigung der Antibiotika-Therapie zu beginnen.

Ebenso wird der Einsatz von Probiotika bei chronischen Erkrankungen des Darms untersucht. So gibt es Hinweise für einen Nutzen bei der entzündlichen Darmerkrankung Colitis ulcerosa, indem die Entzündungsprozesse im Darm reduziert werden2. Vor allem können bestimmte Bakterienarten jedoch Symptome wie Bauchschmerzen oder Blähungen des häufig vorkommenden Reizdarmsyndroms verbessern3,4.

Gut zu wissen: Was ist das Reizdarmsyndrom?

Reizdarmsyndrom bezeichnet die Störung der Darmfunktion mit chronischen bzw. immer wiederkehrenden Symptomen wie Bauchschmerzen, Blähungen, Völlegefühl sowie Durchfall oder Verstopfung. Dabei ist das Reizdarmsyndrom eigentlich eine Ausschlussdiagnose, wenn andere Ursachen für die Beschwerden – wie z.B. Lebensmittelunverträglichkeiten oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen – ausgeschlossen wurden.

Probiotika und das Immunsystem

Da die Darmgesundheit, die Darmflora und das Immunsystem eng miteinander verbunden sind, liegt auch der Einfluss von Probiotika auf unsere Abwehrkräfte nahe. Denn, wenn sich „gute“ Bakterien im Darm angesiedelt haben und diesen Lebensraum besetzen, werden Krankheitserreger an der Vermehrung gehindert und die körpereigenen Immunzellen werden entlastet.

Gut zu wissen: Probiotische Bakterien kommen auch in fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt, Kefir oder nicht erhitztem Sauerkraut vor. Ob die durch den Verzehr dieser Lebensmittel aufgenommene Bakterienmenge ausreicht, um ähnliche Effekte zu erzielen wie bei der Einnahme probiotischer Präparate, ist jedoch schwierig zu beurteilen.

Doch auch über den Darm hinaus kann die Einnahme von Probiotika bzw. eine ausgeglichene Darmflora das Risiko für verschiedene Infektionen reduzieren. So werden bestimmte Bakterienstämme bspw. als unterstützende Therapie bei der Behandlung von Helicobacter-pylori-Infektionen im Magen diskutiert5. Dabei handelt es sich um ein Bakterium, das den menschlichen Magen besiedeln sowie schädigen kann und in Folge zur Entstehung von Magengeschwüren führt. Daneben deuten kleine Studien darauf hin, dass Probiotika insbesondere bei Frauen die Gesundheit der Harn- und Geschlechtsorgane verbessern und dortigen Infektionen vorbeugen können6,7.

Wenn andererseits die Gesundheit des Darms geschwächt ist, können Krankheitserreger oder schädliche Substanzen ungehindert aus dem Darm ins Blut gelangen und so das Immunsystem beanspruchen (s. Abb. 1). Durch die Stärkung dieser Darmbarriere sowie durch antientzündliche und antioxidative Effekte können Probiotika auch ein überaktives Immunsystem in Balance bringen. Auf diese Weise könnte die Einnahme von Probiotika auch bei bestimmten Allergien und autoimmunen bzw. entzündlichen Erkrankungen Linderung verschaffen8,9,10,11.

Tipp: Da auch Vitamin D das Immunsystem stärkt und zeitgleich die Darmgesundheit fördert, sollte insbesondere im Winterhalbjahr auf eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung geachtet werden.

Probiotika und der Stoffwechsel

Auch hinsichtlich der Stoffwechsel-Gesundheit zeigt sich der Einsatz von Probiotika als vielversprechend. So zeigen Untersuchungen zur Thematik, dass die Einnahme bestimmter Bakterienkulturen:

  • Zur Verbesserung der Blutfettwerte beitragen12,
  • Eine Insulinresistenz bei Diabetes Typ 2 verbessern13 sowie
  • In geringem Maße den Gewichtsverlust bei Übergewicht unterstützen könnte14.

Probiotika und psychische Gesundheit

Sogar der Einfluss des Mikrobioms auf die psychische Gesundheit ist seit längerem bekannt und wird ebenfalls wissenschaftlich erforscht. Denn über die sog. Darm-Hirn-Achse stehen Darm und Gehirn in enger Kommunikation und Wechselwirkung miteinander. Eine ausbalancierte Darmflora ist deshalb von Bedeutung für die langfristige Gesundheit von Nervensystem und Psyche. So könnte die Einnahme von Probiotika ein wichtiger Baustein bei der Vorbeugung oder sogar Therapie von Erkrankungen des Nervensystems und der Psyche werden, wie z.B.

  • Alzheimer,
  • Autismus oder
  • Depressionen15,16.

Was ist der Unterschied zwischen Probiotika, Präbiotika und Synbiotika?

  • Bei Probiotika handelt es sich um Zubereitungen (wie Lebens- oder Nahrungsergänzungsmittel), die lebende Mikroorganismen mit positiven gesundheitlichen Effekten enthalten.
  • Präbiotika dagegen sind Nahrungsbestandteile (wie bestimmte Ballaststoffe), die die Vermehrung von nützlichen Darmbakterien fördern, indem sie diesen als Nahrung dienen.
  • Synbiotika sind Zubereitungen, die sowohl Probiotika als auch Präbiotika enthalten.

Zusammenfassung:

  • Probiotika ist eine Bezeichnung für lebende, nützliche Mikroorganismen, die bei Einnahme positive Effekte auf die Gesundheit haben können.
  • Die in Probiotika enthaltenen Bakterien können sich im Darm ansiedeln und damit zu einer gesunden Darmflora beitragen.
  • Probiotika können vielfältige positive Effekte auf die Verdauung und den Magen-Darm-Trakt haben sowie bei diversen Darmerkrankungen eingesetzt werden.
  • Über den Darm hinaus können Probiotika auch das Immunsystem bzw. die Infektabwehr, einen gesunden Stoffwechsel sowie die psychische Gesundheit unterstützen.

Milchsäurebakterien für Darm, Psyche und mehr

Da verschiedene Bakterien teilweise unterschiedliche Effekte entfalten, ist es sinnvoll, diese jeweils etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Dabei ist die Gruppe der Milchsäurebakterien wahrscheinlich die bekannteste und für eine Vielzahl der positiven Effekte von probiotischen Präparaten verantwortlich.

Was sind Milchsäurebakterien?

Bei Milchsäurebakterien – auch Laktobakterien genannt – handelt es sich um eine große Gruppe verschiedener Bakterien. Den Namen verdanken sie ihrer Fähigkeit, aus Kohlenhydraten Milchsäure zu produzieren. Milchsäurebakterien kommen z.B. in der Milch, auf den Schleimhäuten von Menschen und Tieren sowie insbesondere im Dickdarm in größeren Mengen vor. Damit sind Milchsäurebakterien natürlicher und unverzichtbarer Bestandteil des Verdauungstrakts mit zahlreichen wichtigen Aufgaben.

Interessant zu wissen: Milchsäurebakterien werden auch für die Fermentation von Lebensmitteln genutzt. Mithilfe der winzigen Bakterien werden z.B. Joghurt, Sauerkraut oder auch Sauerteigbrot hergestellt. Die dabei entstehende Milchsäure sorgt für den säuerlichen Geschmack dieser Lebensmittel.

Die wichtigsten Milchsäurebakterien-Arten

Die große Gruppe der Milchsäurebakterien wird in verschiedene Bakterien-Familien und -Gattungen unterteilt. Eine dieser Gattungen wird als Lactobacillus bezeichnet. Innerhalb dieser Gattung befinden sich wiederum zahlreiche, verschiedene Arten. Viele davon kommen natürlicherweise im menschlichen Darm vor und besitzen gesundheitsförderliche Eigenschaften. Deshalb machen bestimmte Vertreter aus der Gattung Lactobacillus häufig einen Großteil der Bakterienarten in probiotischen Präparaten aus.

Der Gattungsname „Lactobacillus“ wird dabei häufig mit einem „L.“ abgekürzt. Danach folgt die Bezeichnung der jeweiligen Art. Zu den wichtigsten Lactobacillus-Arten gehören:

  • L. acidophilus
  • L. brevis
  • L. buchneri
  • L. casei
  • L. crispatus
  • L. delbrueckii subsp. bulgaricus
  • L. fermentum
  • L. gasseri
  • L. helveticus
  • L. jensenii
  • L. johnsonii
  • L. paracasei
  • L. plantarum
  • L. reuteri
  • L. rhamnosus
  • L. sakei
  • L. salivarius

Ein weiterer Vertreter der Milchsäurebakterien ist Streptococcus thermophilus (S. thermophilus). Diese Art gehört nicht zur Gattung Lactobacillus, sondern zu einer Gattung namens Streptococcus. Innerhalb der Streptokokken gibt es auch einige krankheitserregende Vertreter wie das Karies-Bakterium S. mutans. Dagegen wird S. thermophilus mit positiven Eigenschaften in Verbindung gebracht und kommt z.B. auch in Joghurt vor.

Wirkung von Milchsäurebakterien

Da Milchsäurebakterien meist den größten Anteil in probiotischen Präparaten ausmachen, treffen die meisten der bereits genannten, nachgewiesenen Effekte und möglichen Einsatzgebiete auch auf diese Gruppe von Bakterien zu. Das bedeutet: Milchsäurebakterien können u.a. positiven Einfluss auf die Darmgesundheit, das Immunsystem, die Psyche oder den Stoffwechsel nehmen.

So kann die Einnahme von Milchsäurebakterien hinsichtlich des Stoffwechsels z.B. die Cholesterin- und Blutzuckerwerte bei übergewichtigen Personen verbessern17. Darüber hinaus sind bestimmte Effekte insbesondere für einzelne Arten der Milchsäurebakterien gut erforscht, z.B.:

  • L. reuteri zeigt sich als sehr vielversprechend bei der unterstützenden Behandlung von H. pylori-Infektionen18.
  • L. rhamnosus weist positive Effekte auf das Stressempfinden auf und kann den Darm vor stressbedingten Schädigungen schützen19.
  • Die kombinierte Einnahme aus L. reuteri und L. rhamnosus kann die natürliche Vaginalflora der Frau unterstützen und so zur Behandlung und Vorbeugung von dortigen Infektionen genutzt werden20.

Interessant zu wissen: Sind Milchsäurebakterien vegan?

Da es sich bei Milchsäurebakterien weder um Tiere noch um ein tierisches Erzeugnis handelt, können sie als vegan bezeichnet werden. Der Name leitet sich davon ab, dass diese Bakterien sog. Milchsäure produzieren. Sie können zwar u.a. in tierischen Lebensmitteln – wie der Milch oder in Joghurt – vorkommen, werden in Form von probiotischen Nahrungsergänzungsmitteln aber meist vegan hergestellt bzw. vermehrt.

Bifidobakterien für Darm, Stoffwechsel und mehr

Neben den Milchsäurebakterien gehören auch die Bifidobakterien zu den bekanntesten Vertretern in probiotischen Präparaten. Auch sie weisen unzählige Funktionen und Effekte auf und können darüber hinaus sogar bestimmte Vitamine produzieren.

Was sind Bifidobakterien?

Wie bei den Milchsäurebakterien handelt es sich auch bei den Bifidobakterien um eine große Gruppe probiotischer Bakterien. Sie kommen natürlicherweise in großen Mengen im menschlichen Darm vor und übertreffen dabei insbesondere im Dickdarm sogar die Zahl der bekannteren Milchsäurebakterien. Sie sind damit ein unverzichtbarer Bestandteil der Darmflora und von großer Bedeutung für eine funktionierende Verdauung und darüber hinaus.

Die wichtigsten Bifidobakterien-Arten

Analog zu den Milchsäurebakterien wird auch bei den einzelnen Vertretern der Bifidobakterien der Gattungsname meist abgekürzt und lediglich die Art ausgeschrieben. Zu den sowohl im Darm am häufigsten vorkommenden als auch in Probiotika meist enthaltenen Arten gehören:

  • B. adolescentis
  • B. animalis
  • B. bifidum
  • B. breve
  • B. infantis
  • B. lactis
  • B. longum

Wirkung von Bifidobakterien

Da Bifidobakterien natürlicherweise einen Großteil der Darmflora bilden, sind sie ebenso wie Milchsäurebakterien in den meisten Probiotika enthalten. Auch die Wirkmechanismen und Einsatzgebiete überschneiden sich. So sind auch die Bifidobakterien für eine ganze Reihe an positiven Effekten auf den Darm und darüber hinaus auf Immunsystem, Psyche und Stoffwechsel bekannt.

Interessant zu wissen: Die Darmflora von gesunden, gestillten Säuglingen enthält überwiegend Bifidobakterien. Die Muttermilch scheint dabei von großer Bedeutung für die Entwicklung einer natürlich gesunden Darmflora zu sein.

Obwohl Bifidobakterien nicht zu den Milchsäurebakterien gehören, sind sie dennoch in der Lage, Milchsäure zu produzieren und damit die Vermehrung von Krankheitserregern im Darm zu reduzieren. Daneben können sie jedoch auch wichtige Vitamine herstellen wie Folsäure, Vitamin B12 oder Vitamin K. Inwiefern diese im Darm gebildeten Vitamine zur Versorgung des gesamten Körpers beitragen, ist bisher noch unklar.

Insbesondere bei dem weit verbreiteten Reizdarmsyndrom kann die kombinierte Einnahme aus Bifido- und Milchsäurebakterien besonders sinnvoll sein, da diese bei den Patienten i.d.R. zu wenig im Darm vorhanden sind. Die Kombination aus bestimmten Bifido- und Milchsäurebakterien-Arten (B. lactis und L. rhamnosus) zeigt sich in Tierstudien zudem auch vielversprechend bei der Vorbeugung von Bluthochdruck21.

Anwendungs- und Forschungsbereiche von Milchsäure- und Bifidobakterien

Abb. 1: Anwendungs- und Forschungsbereiche von Milchsäure- und Bifidobakterien.

Bacillus subtilis: Die Mikrobe des Jahres 2023 für Leaky-Gut, das Immunsystem und mehr

Auch die „Mikrobe des Jahres 2023“ namens Bacillus subtilis wird aufgrund ihrer vielfältigen positiven Eigenschaften für den Darm, die Darmflora und das Immunsystem in Probiotika verwendet. Sogar das Gehirn könnte von diesem Bakterium langfristig profitieren.

Was ist Bacillus subtilis?

Bacillus subtilis ist auch als „Heubazillus“ bekannt, da es sich in Heuaufgüssen gut vermehren und isolieren lässt. Das Bakterium kommt natürlicherweise nahezu überall vor – im Boden, in der Luft, im Wasser sowie auf Lebensmitteln. In seiner Sporenform ist Bacillus subtilis zudem besonders resistent gegenüber äußeren Einflüssen – wie z.B. der Magensäure des Menschen – und stellt daher ein ideales Probiotikum dar.

Gut zu wissen: Was sind Sporen?

Einige Mikroorganismen besitzen die Fähigkeit, unter Stress eine Sporenform anzunehmen. Als Sporen haben sie keinen Stoffwechsel und ihre äußere Hülle ist besonders widerstandsfähig gegenüber verschiedensten Umwelteinflüssen. Sie sind bspw. resistenter gegen Hitze, Kälte, Nährstoff- und Wasserknappheit oder verschiedene pH-Wert-Bedingungen.

Als Sporen können Bakterien teilweise jahrelang überdauern. Sobald die Umweltbedingungen wieder günstiger werden, wandeln die Bakterien sich in ihre ursprüngliche Form zurück und starten ihre normalen Stoffwechsel- und Teilungsfunktionen.

Wirkung von Bacillus subtilis

Bacillus subtilis (Bacillus subtilis) wird aufgrund seiner vielfältigen Eigenschaften in einigen präbiotischen Präparaten in Kombination mit den deutlich bekannteren und bereits beschriebenen Milchsäure- und Bifidobakterien verwendet. Folgende Effekte sind für das besondere Bakterium beschrieben:

  • Unterstützung der allgemeinen Darmgesundheit und einer ausgeglichenen Darmflora
  • Vorbeugung entzündlicher Prozesse im Darm
  • Bildung natürlicher Antibiotika-ähnlicher Stoffe, die das Wachstum von Krankheitserregern im Darm hemmen
  • Stimulierung des Immunsystems im Darm und evtl. sogar darüber hinaus22

Dadurch könnte Bacillus subtilis auch vor Infektionen der Atemwege (z.B. Erkältungen) schützen23. Insbesondere aufgrund seiner natürlichen antibiotischen und Immunsystem-stimulierenden Eigenschaften wird Bacillus subtilis auch im Tierfutter der Nutztierhaltung beigemengt, um den Einsatz von Antibiotika in Arzneiform und zeitgleich die Häufigkeit von Darminfekten bei den Tieren zu verringern. Darüber hinaus bescheinigen Tierstudien dem Bakterium sogar das Potenzial, über bestimmte komplexe Mechanismen das Risiko für eine Alzheimer-Erkrankung zu senken24.

Interessant zu wissen: Das japanische Lebensmittel Nattō wird seit Jahrhunderten mithilfe von Bacillus subtilis auf traditionelle Weise hergestellt. Dabei handelt es sich um fermentierte Sojabohnen. Da hierbei große Mengen an Vitamin K2 gebildet werden, kann Nattō auch als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Vitamin-K-Präparaten genutzt werden.

In Zellstudien konnte zudem gezeigt werden, dass Bacillus subtilis die Darmbarriere stärkt25. Durch diesen Mechanismus und die zusätzlich antientzündlichen Effekte könnten Probiotika mit diesem Bakterium auch beim sog. Leaky-Gut-Syndrom hilfreich sein.

Gut zu wissen: Was ist das Leaky-Gut-Syndrom?

Beim Leaky-Gut-Syndrom ist die Darmwand (Darmbarriere) undicht, weshalb Substanzen in den Körper gelangen, die dort nicht hingehören. Das Syndrom wird deshalb auch als „löchriger" oder „undichter" Darm bezeichnet (s. Abb. 1). Die Folge können entzündliche Darmerkrankungen sein. Naturheilkundliche Therapeuten bringen zudem zahlreiche Symptome mit dem Leaky-Gut-Syndrom in Verbindung:

  • Verdauungsbeschwerden und Unverträglichkeiten
  • Allergien und Autoimmunerkrankungen
  • Erhöhte Entzündungswerte

Bacillus coagulans bei Reizdarmsyndrom, Verstopfung und mehr

Eng verwandt mit Bacillus subtilis ist auch Bacillus coagulans. Dieses Bakterium wird bereits erfolgreich zur Verbesserung der Darmgesundheit bei unterschiedlichen Beschwerden eingesetzt und zeigt sich auch darüber hinaus als äußerst vielversprechend.

Was ist Bacillus coagulans?

Wie der Name bereits erkennen lässt, gehört Bacillus coagulans der gleichen Bakteriengattung an wie Bacillus subtilis und ist ebenso resistent gegenüber Einflüssen wie einem sauren pH-Wert oder höheren Temperaturen. Damit kann es relativ einfach und unbeschadet den Magen überstehen und in den Darm gelangen. Der Artname „coagulans“ leitet sich davon ab, dass das Bakterium Kondensmilch ausflocken bzw. gerinnen (koagulieren) lassen kann.

Wirkung von Bacillus coagulans

Bacillus coagulans gilt hinsichtlich seiner positiven Effekte als bereits besser untersucht als Bacillus subtilis und wird dementsprechend auch vielseitig eingesetzt. Mögliche Einsatzgebiete sind z.B.:

  • Verbesserung von Verstopfung und deren Symptomen26
  • Verbesserung der Symptome des Reizdarmsyndroms27
  • Zur schnelleren Besserung von akutem Durchfall28
  • Unterstützung der Verdauung im Allgemeinen29
  • Stimulierung des Immunsystems29

Tierstudien liefern darüber hinaus Hinweise, dass Bacillus coagulans auch positive Effekte auf die Stoffwechsel-Gesundheit haben könnte (z.B. Verbesserung der Cholesterin-Werte)29. Auch hinsichtlich des ergänzenden Einsatzes bei der Therapie von Multipler Sklerose zeigt sich das Bakterium im Maus-Modell als vielversprechend30.

In einer Untersuchung mithilfe eines speziellen Darm-Modells konnte zudem gezeigt werden, dass die Kombination aus Bacillus coagulans und Bacillus subtilis nach der Behandlung mit Antibiotika Schädigungen der Darmbarriere sowie bestimmte Entzündungs-Marker reduzieren konnte31. Beides sind Faktoren, die das erwähnte Leaky-Gut-Syndrom begünstigen können.

Tipp: Beim Leaky-Gut-Syndrom bzw. einer beeinträchtigten Funktion der Darmbarriere kann auch die ergänzende Einnahme von bestimmten Ballaststoffen sowie der Aminosäuren Glutamin oder L-Tryptophan wertvolle Unterstützung leisten.

Anwendungs- und Forschungsbereiche von Bacillus subtilis und Bacillus coagulans

Abb. 2: Anwendungs- und Forschungsbereiche von Bacillus subtilis und Bacillus coagulans.

Saccharomyces boulardii bei Durchfall, Magen-Darm-Infektionen und mehr

Im Gegensatz zu den bisher beschriebenen probiotischen Mikroorganismen handelt es sich bei Saccharomyces boulardii (Saccharomyces boulardii) nicht um ein Bakterium, sondern um eine Hefe. Sie wird erfolgreich gegen Durchfall eingesetzt und scheint auch bei weiteren Magen-Darm-Beschwerden hilfreich zu sein.

Was ist Saccharomyces boulardii?

Bei Saccharomyces boulardii handelt es sich um eine bestimmte Hefepilz-Art. Sie ist jedoch nicht zu verwechseln mit der Back- bzw. Bierhefe S. cerevisiae. Den Namen verdankt die Hefeart ihrem Entdecker Henri Boulard. Der französische Wissenschaftler konnte Saccharomyces boulardii im Jahre 1923 auf den Schalen von tropischen Früchten nachweisen, nachdem er beobachtet hatte, wie man in China mit Litschi-Schalen erfolgreich Durchfall-Erkrankungen behandelte.

Interessant zu wissen: Saccharomyces boulardii siedelt sich i.d.R. nicht dauerhaft im Darm an und wird langsam wieder ausgeschieden, wenn die Einnahme des Probiotikums beendet wird. Nichtsdestotrotz leistet der Hefepilz wertvolle Unterstützung im Akutfall und bei der Ausbildung einer gesunden Darmflora.

Wirkung von Saccharomyces boulardii

Auch heute wird Saccharomyces boulardii überwiegend zur Vorbeugung und Behandlung verschiedener Durchfall-Erkrankungen eingesetzt. Dazu zählen v.a. Reisedurchfall sowie auch der bereits genannte Antibiotika-assoziierte Durchfall. Denn Saccharomyces boulardii verdrängt Durchfall-auslösende Krankheitserreger, neutralisiert deren Giftstoffe und fördert gleichzeitig eine gesunde Darmflora und Immunabwehr32. Saccharomyces boulardii wird für diese Zwecke auch als Arzneimittel verwendet.

Gut zu wissen: Da es sich bei Saccharomyces boulardii um einen Hefepilz und nicht um ein Bakterium handelt, wird der Mikroorganismus nicht durch Antibiotika geschädigt. Deshalb kann die Einnahme von Saccharomyces boulardii sogar parallel zur Antibiotika-Einnahme erfolgen.

Daneben scheint Saccharomyces boulardii auch als vielversprechend zur unterstützenden Behandlung von Magen-Darm-Infektionen mit den Bakterien H. pylori oder Clostridium difficile sowie beim Reizdarmsyndrom oder entzündlichen Darmerkrankungen32. Zellstudien legen zudem nahe, dass Saccharomyces boulardii gegen Candida albicans eingesetzt werden könnte33. Dabei handelt es sich um einen Pilz, der natürlicher Bestandteil des menschlichen Darms ist, jedoch unter Umständen Überhand nehmen und zu Infektionen führen kann.

Hinweis: Probiotika mit Saccharomyces boulardii sollten nicht von schwerkranken oder stark immungeschwächten Personen sowie von Personen mit zentralem Venenkatheter eingenommen werden. Auch in unmittelbarer Nähe von schwerkranken Patienten sollten entsprechende Präparate nicht eingenommen werden, um eine Übertragung des Hefepilzes zu vermeiden. Denn bei einer fehlenden Funktion des Immunsystems könnte sich der Hefepilz zu stark vermehren.

Anwendungs- und Forschungsbereiche von Saccharomyces boulardii

Abb. 3: Anwendungs- und Forschungsbereiche von Saccharomyces boulardii.

Zusammenfassung:

  • Milchsäure- und Bifidobakterien machen meist den größten Teil von probiotischen Präparaten aus, da sie wichtiger Bestandteil einer gesunden Darmflora sind und vielfältige positive Effekte auf Darm, Immunsystem, Stoffwechsel und die Psyche haben.
  • Die beiden Bakterien Bacillus subtilis und Bacillus coagulans können bei verschiedenen Darmbeschwerden wie dem Reizdarm- oder Leaky-Gut-Syndrom eingesetzt werden, die Infektabwehr unterstützen und eventuell sogar Nervenerkrankungen vorbeugen.
  • Die Hefepilz-Art Saccharomyces boulardii ist eine effektive Unterstützung bei Durchfall sowie verschiedenen Magen-Darm-Infektionen.

Voraussetzungen für die Wirkung von Probiotika: Was sollte man beim Kauf beachten?

Für die Auswahl eines geeigneten Probiotikums sollten verschiedene Aspekte berücksichtigt werden, um einen größtmöglichen Nutzen sowie eine gute Verträglichkeit zu gewährleisten. Für die Einnahme der nützlichen Bakterien haben sich besonders Kapseln bewährt. Beim Kauf sollte auf folgende Kriterien geachtet werden:

  • Eine große Vielfalt der enthaltenen probiotischen Bakterien
  • Eine ausreichend hohe Keimzahl pro Kapsel
  • Verzicht auf Zusatzstoffe
  • Magensaft-resistente Kapseln sind bei Probiotika nicht zwingend nötig.
  • Eine Kombination mit Ballaststoffen ist sinnvoll, solange der eigene Magen-Darm-Trakt nicht zu empfindlich ist.

Voraussetzungen für die Wirkung von Probiotika

Abb. 4: Voraussetzungen für die Wirkung von Probiotika.

Eine vielfältige Zusammensetzung für eine vielfältige Darmflora

Ein gesunder Darm beherbergt eine riesige Anzahl verschiedenster Bakterien und anderer Mikroorganismen. Daher ist es sinnvoll, ein Präparat einzunehmen, das gleich mehrere der am besten untersuchten Bakterienarten kombiniert.

Eine Kombination aus verschiedenen Milchsäure- und Bifidobakterien sowie weiteren ausgewählten Bakterien oder sogar Hefepilzen ist somit anzuraten. Denn diese besitzen jeweils unterschiedliche Vorteile, Effekte und Einsatzgebiete. Eine solch vielfältige Zusammensetzung erhöht damit den größtmöglichen Nutzen eines Präparats.

Tipp: Um das Wiedererlangen eines gesunden Gleichgewichts der Darmflora zu unterstützen, sind neben der Einnahme von Probiotika v.a. eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung sowie Stressreduktion von großer Bedeutung für den langfristigen Erfolg.

Eine hohe Keimzahl für einen großen Nutzen

Auch eine hohe Keimzahl je Kapsel ist von Bedeutung für die optimale Vermehrungsfähigkeit der Bakterien. Denn, wenn zu Beginn eine große Anzahl der jeweiligen Bakterien enthalten ist, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass ausreichend viele den Magen unbeschadet passieren und sich im Darm ansiedeln können. Dabei sollten mindestens 1 Milliarde koloniebildende Einheiten pro Bakterium und Kapsel enthalten sein – idealerweise sogar mehr.

Gut zu wissen: Was sind koloniebildende Einheiten?

Der Begriff koloniebildende Einheiten wird allgemein für eine Anfangs- oder Ausgangsanzahl an Bakterien oder Mikroorgansimen verwendet. Denn Mikroorganismen vermehren sich durch Teilung.

Verzicht auf Zusatzstoffe für bessere Verträglichkeit

Probiotika werden häufig von Menschen eingenommen, die einen empfindlichen Magen-Darm-Trakt haben. Insbesondere dann sollte darauf geachtet werden, dass keine unnötigen und eventuell reizenden Zusatz- oder Füllstoffe in den Kapseln enthalten sind.

Magensaft-resistente Kapseln – ja oder nein?

Magensaft-resistente Kapseln enthalten stets Stoffe, die die Kapseln schützen sollen, damit sie sich nicht bereits im Magen auflösen. Diese Stoffe können bei empfindlichen Menschen jedoch zu unerwünschten Reaktionen führen.

Auch ohne eine solche spezielle Verkapselung kommen bei ausreichend hoher Keimzahl genügend Bakterien im Darm an. Denn insbesondere die guten Darmbakterien bevorzugen einen leicht sauren pH-Wert und können sich auch kurzfristig gut vor den aggressiveren Bedingungen im Magen schützen. Außerdem beherbergt auch der Magen eine ganz individuelle Bakterienkultur und könnte auf diese Weise von den eingenommenen Mikroorganismen profitieren. Daher ist eine Magensaft-resistente Verkapselung nicht notwendig.

Kombination mit Ballaststoffen – ja oder nein?

Probiotische Präparate werden häufig mit Ballaststoffen kombiniert, die den ansiedelnden Bakterien im Darm als Nahrung dienen. Ob man sich für eine solche Kombination entscheidet oder auf reine Mikroorganismen setzt, ist äußerst individuell. Bei sehr empfindlichem Magen-Darm-Trakt sollte vorerst eher auf zusätzliche Ballaststoffe verzichtet werden, da auch diese zu unangenehmen Beschwerden wie Blähungen führen können.

Bei unempfindlichem Magen-Darm-Trakt kann die kombinierte Einnahme mit Ballaststoffen durchaus sinnvoll sein. Darüber hinaus sollte ohnehin stets auf eine Ernährung reich an wertvollen und gut verträglichen Ballaststoffen – z.B. aus Obst und Gemüse – geachtet werden.

Gut zu wissen: Ballaststoffe sind wichtig für einen gesunden Darm und eine vielfältige Darmflora. Sie können über die Nahrung oder auch ergänzend über sog. präbiotische Präparate aufgenommen werden. Insbesondere die Gruppe der löslichen Ballaststoffe fördert das Wachstum der wünschenswerten Bakterien im Darm.

Zusammenfassung:

  • Bei der Auswahl eines hochwertigen Probiotikums sollte neben einer ausreichend hohen Keimzahl pro Kapsel auch auf eine große Vielfalt der enthaltenen probiotischen Bakterien geachtet werden, um von den unterschiedlichen Effekten und Eigenschaften zu profitieren.
  • Die Einnahme von Probiotika in Form von Kapseln hat sich bewährt. Dabei kommen hochwertige Präparate auch ohne Zusatzstoffe aus.
  • Magensaft-resistente Kapseln sind nicht notwendig und die Frage nach der Kombination mit Ballaststoffen im Präparat muss individuell je nach Verträglichkeit entschieden werden.

Fazit: Probiotika für Darm, Immunsystem, Stoffwechsel und Psyche

Die Einnahme von Probiotika kann unter vielen Umständen äußerst sinnvoll sein. Dabei entfalten die nützlichen Bakterien ihre positiven Effekte nicht nur auf den Darm und die Verdauung, sondern auch darüber hinaus. Somit können vielfältig zusammengesetzte Probiotika zu einer natürlichen und ausbalancierten Darmflora beitragen und die Gesundheit sowohl im Akutfall als auch langfristig unterstützen. Wie groß das wahre Potenzial von Probiotika tatsächlich ist, wird die zukünftige Forschung noch zeigen.

FAQ – Kurze Antworten auf häufige Fragen

Welche Probiotika sind gut für den Darm?

Die Frage nach dem richtigen Probiotikum ist äußerst individuell und abhängig von der Darmflora sowie dem erwünschten Effekt. Jedoch können komplex zusammengesetzte Probiotika – bestehend aus vielen verschiedenen Bakterienarten – grundsätzlich am meisten Erfolg versprechen. Denn in diesen ist eine Vielfalt an darmförderlichen Bakterien mit unterschiedlichsten Wirkmechanismen enthalten. Die Wahrscheinlichkeit für einen möglichst großen Nutzen ist hierbei also am höchsten.

Ist es sinnvoll, Probiotika einzunehmen?

Die Einnahme eines guten, komplex zusammengestellten Probiotikums ist immer dann sinnvoll, wenn die Darmflora aus der natürlichen, gesunden Balance geraten ist. Das kann z.B. durch bestimmte Erkrankungen, die Einnahme von Medikamenten (insb. Antibiotika), falsche Ernährung oder erhöhten Stress geschehen.

Wann sollte man keine Probiotika nehmen?

Probiotika werden in der Regel gut vertragen. Jedoch sollten Menschen mit einem stark geschwächten Immunsystem probiotische Präparate nur nach Rücksprache mit einem Arzt einnehmen. Dies gilt z.B. bei einer AIDS-Erkrankung oder der Einnahme von Immunsystem-unterdrückenden Medikamenten (Immunsuppressiva) – wie bei der Therapie von Krebs, Autoimmunerkrankungen sowie nach Organtransplantationen.

Wie merkt man, dass die Darmflora gestört ist?

Da ein gesunder Darm als Grundstein der allgemeinen Gesundheit gilt, kann sich eine gestörte Darmflora durch zahlreiche Symptome und Beschwerden bemerkbar machen. Dazu zählen u.a.:

  • Verdauungsprobleme wie Blähungen, Durchfall oder Verstopfung
  • Schwaches Immunsystem und erhöhte Infektanfälligkeit
  • Erhöhtes Risiko für bzw. stärkere Ausprägung von Allergien und Unverträglichkeiten
  • Stimmungsschwankungen oder depressive Verstimmungen
  • Hautprobleme
  • u.v.m.

Können Probiotika Nebenwirkungen haben?

Probiotika werden in der Regel gut vertragen. Jedoch kann es anfangs in Folge der Darmflora-Anpassung in seltenen Fällen zu leichten Nebenwirkungen bzw. „Entgiftungsreaktionen“ wie Verdauungsbeschwerden oder Hautunreinheiten kommen. Diese Symptome lassen dann meist nach wenigen Tagen wieder nach.

Wie lange sollte man ein Probiotikum einnehmen?

Ein Probiotikum sollte – sofern es gut vertragen wird – mindestens 4 Wochen bzw. idealerweise 8 bis 12 Wochen eingenommen werden. Denn zum einen braucht die Darmflora eine gewisse Zeit, um sich anzupassen, und zum anderen kann es wiederum einige Wochen dauern, bis die daraus entstehenden Effekte bemerkbar werden.

Für welche Altersgruppe eignen sich Probiotika besonders?

Probiotika können prinzipiell in jeder Altersgruppe eingesetzt werden. Die meisten Probiotika wurden jedoch insbesondere für Erwachsene entwickelt. Besonders im höheren Alter kann die regelmäßige Einnahme von probiotischen Präparaten sinnvoll sein, um eine gesunde Darmflora beizubehalten.

Welche Probiotika sind zu empfehlen bei Reizdarm?

Für das Reizdarmsyndrom sind zahlreiche Bakterienarten untersucht und viele von ihnen zeigen positive Effekte auf verschiedene Symptome. Deshalb kann es sinnvoll sein, ein Präparat zu nutzen, das eine Kombination dieser unterschiedlichen Arten enthält. Wertvolle Unterstützung bei einem Reizdarm bieten z.B. Milchsäure- und Bifidobakterien sowie Bacillus coagulans und die Hefe Saccharomyces boulardii.

Wie lange dauert es, bis Darmbakterien helfen?

Bei akuten Symptomen, wie bei einem durch Antibiotika-Einnahme ausgelöstem Durchfall, kann die Einnahme von Probiotika schnell zu einer Besserung verhelfen. Bei chronischen Beschwerden kann dagegen die Einnahme über mehrere Wochen notwendig sein, um positive Effekte wahrzunehmen.

Worauf muss man bei Probiotika achten?

Bei probiotischen Präparaten sollte für einen größtmöglichen Nutzen auf eine große Vielfalt und Keimzahl der enthaltenen Bakterien geachtet werden. Der Verzicht auf eine Magensaft-resistente Verkapselung sowie Füll- und Zusatzstoffe kann außerdem die Verträglichkeit erhöhen.

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