Silizium: Funktionen im menschlichen Körper

Mikronährstoffe
Silizium: Funktionen im menschlichen Körper
zuletzt aktualisiert: 28.11.2024
Lesedauer: 3 Min
von der Lebenskraftpur Redaktion
Silizium: Funktionen im menschlichen Körper

Silizium: Funktionen im menschlichen Körper

Auch, wenn Silizium im menschlichen Körper nur mit 1-2 g vertreten ist, so kommt es doch in fast jeder Zelle vor. Nach Eisen und Zink ist es sogar das dritthäufigste Spurenelement im Organismus [1], [2]. So ist das Strukturgeber-Element Bestandteil der Haut und Schleimhäute, der Knorpel und des Bindegewebes. Außerdem findet sich viel Silizium in den Haaren und den Nägeln. Neue Studien zeigen auch einen Zusammenhang mit dem Knochenwachstum sowie einer möglichen Binde- und Ausleitfähigkeit von Aluminium aus dem Körper [1] [3].

Inhaltsverzeichnis

Silizium hält das Bindegewebe stabil

Silizium verleiht dem Bindegewebe, den Sehnen und Bändern Stabilität, indem es die Bildung von Kollagen und Elastin fördert. Kollagen ist dabei für die Festigkeit verantwortlich und Elastin hält das Gewebe elastisch. Fehlt im Bindegewebe Silizium, verliert es an Elastizität und Stabilität.

Collagen sorgt für Reißfestigkeit und Stabilität

Bei der Kollagenproduktion ist Silizium ein wichtiger Cofaktor, das bedeutet es hat eine Helferfunktion in dem Zusammensetzungsprozess. Kollagen ist das am häufigsten vorkommende Protein im menschlichen Körper und macht fast ein Drittel der Gesamt-Körpermasse aus. Es sorgt für Reißfestigkeit im Bindegewebe, der Haut, Knochen, Sehnen, Bändern und Stabilität in den Zähnen.

Elastin erhält die Elastizität

Für die Dehnbarkeit sorgt ein anderes Strukturprotein, das Elastin. Auch in dessen Synthese (Aufbau) ist Silizium ein wichtiger Cofaktor. Elastin sorgt für Stabilität und Halt im Gewebe, und eben für die entsprechende Beweglichkeit. Es kommt v.a. im Bindegewebe vor und besonders auch in den Blutgefäßen und im Herzen, die natürlich auch sehr elastisch sein müssen.

Silizium in Haaren und Nägeln

Eine ausgewogene Mischung aus Elastizität und Stabilität hält auch Finger- und Fußnägel sowie die Haare natürlich gesund. 50 Teilnehmerinnen einer Studie, die über 20 Wochen ein Siliziumpräparat mit einer Konzentration von 10 mg/Tag einnahmen, berichteten über weniger brüchige Fingernägel und weniger Haarbruch. Zudem wies ihre zuvor sonnengeschädigte Haut eine glattere Oberfläche auf3.

Silizium und Faltenbildung

Der faltenmindernde Effekt könnte auch mit dem guten Wasser-Binde-Vermögen von Silizium zusammenhängen. Silizium kann das bis zu 300-fache seines Eigengewichtes an Wasser binden. Dadurch sorgt es für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt im Körper, ohne den unser Stoffwechsel nicht funktionieren würde. Neben Sehnen, Bändern und Knorpeln profitiert auch die Haut von dieser Fähigkeit und kann lange prall und durchfeuchtet bleiben.

Silizium bindet und verdrängt Aluminium

Des Weiteren kann der Organismus von den verdrängenden Effekten des Siliziums auf Aluminium profitieren. Aluminium kann sich prinzipiell in jedem Gewebe ablagern, aber im Gehirn richtet es den größten Schaden an, denn es schädigt das Nervensystem und steht nach aktuellem Stand des Wissens in Verbindung mit neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer oder Multipler Sklerose4,5,6.

Silizium und Aluminium sind sich in ihren chemischen Eigenschaften sehr ähnlich und besetzten, wenn sie im Körper aufgenommen werden, die gleichen Bindestellen. Silizium konkurriert somit mit Aluminium um die Bindestellen und ist in der Lage bereits aufgenommenes und festgesetztes Aluminium aus seinen Bindestellen zu verdrängen. Auf diese Wiese können zum Beispiel Enzyme, die durch Aluminium blockiert wurden durch Silizium wieder reaktiviert werden.

Es wurde festgestellt, dass in Gebieten, in denen das Trinkwasser eine hohe Aluminiumkonzentration enthält, gleichzeitig aber der Siliziumgehalt niedrig ist, auffällig viele Fälle von Alzheimer aufgetreten sind4. Dabei erkannten die Wissenschaftler ein verringertes Risiko einer Alzheimererkrankung mit steigender Siliziumkonzentration.

Neben der Fähigkeit Aluminium aus seinen Bindestellen zu verdrängen, bindet Silizium auch direkt an Aluminium und kann damit eine erneute Aufnahme verhindern.

Ein Übersichtsartikel des National Life Science Institute beschäftigte sich mit dem potenziellen inhibierenden (hemmenden) Effekt des Siliziums auf die Aluminiumaufnahme und -Anreicherung in Säugetieren (auch Menschen). Die Ergebnisse ließen die Forscher zu dem Schluss kommen, dass eine Nahrungsergänzung mit Silizium von therapeutischem Wert sein könne, um eine chronische Aluminiumakkumulation im Gehirn zu verhindern5.

Die optimale Aufnahme von Silizium

Obwohl Silizium das zweithäufigste Element der Erde darstellt, gibt es nur wenige Verbindungen, die der menschliche Organismus gut aufnehmen kann. Für einen gesunden Organismus ist deshalb eine optimale Aufnahme aus natürlichen Quellen zu empfehlen.

Fazit

Silizium hat das Potential Aluminium aus dem Körper zu verdrängen und auch eine erneute Aufnahme zu verhindern. Des Weiteren können faltige Haut, schwaches Bindegewebe, brüchige Knochen und Zähne, Risse in Blutgefäßen und Herzprobleme mit einem Mangel an Silizium in Verbindung stehen.

Quellen

  1. W. Ternes, Biochemie der Elemente. Heidelberg: Springer-Verlag, 2013.
  2. C. Schmidbauer and G. Hofstätter, Mikronähstoffcoach, vol. 4. Wien: Verlagshaus der Ärzte, 2020.
  3. A. Barel, M. Calomme, A. Timchenko, and D. vanden Berghe, “Effect of oral intake of choline-stabilized orthosilicic acid on skin, nails and hair in women with photodamaged skin,” Archives of dermatological research, vol. 297, no. 4, pp. 147–153, 2005, doi: 10.1007/S00403-005-0584-6.
  4. The potential influence of silica present in drinking water on Alzheimer’s disease and associated disorders - PubMed.” (accessed Oct. 20, 2021).
  5. J. Domingo, M. Gómez, and M. Colomina, “Oral silicon supplementation: an effective therapy for preventing oral aluminum absorption and retention in mammals,” Nutrition reviews, vol. 69, no. 1, pp. 41–51, Jan. 2011, doi: 10.1111/J.1753-4887.2010.00360.X.
  6. M. Bellés, D. J. Sánchez, M. Gómez, J. Corbella, and J. L. Domingo, “Silicon reduces aluminum accumulation in rats: Relevance to the aluminum hypothesis of Alzheimer disease,” Alzheimer Disease and Associated Disorders, vol. 12, no. 2, pp. 83–87, 1998, doi: 10.1097/00002093-199806000-00005.
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