Glutathion: Masterantioxidans der Zellen – Ein Überblick
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Glutathion?
- Glutathion als zentraler Ausgangspunkt für viele antioxidative Effekte
- Glutathion unterstützt die Leber bei der Schadstoffausleitung
- Glutathion sorgt für ein ausbalanciertes Immunsystem
- Glutathion dient als L-Cystein-Vorratsspeicher
- Krankheiten und Stress können die Glutathionreserven abschöpfen
- Glutathion in der Nahrung und als Nahrungsergänzung
- Fazit
Was ist Glutathion?
Glutathion ist ein lebensnotwendiges Tripeptid (die kleinere Einheit eines Proteins), das aus drei Aminosäuren aufgebaut ist: L-Glutaminsäure, L-Cystein und Glycin.
Da L-Cystein eine schwefelhaltige Aminosäure ist, wird Glutathion chemisch auch zu den sog. Schwefelalkoholen (Thiolen) gezählt.
Der Unterschied zwischen reduziertem Glutathion (GSH) und oxidiertem Glutathion (GSSG)
Im Körper liegt Glutathion in einer gesunden Zelle zu ca. 90 % in seiner reduzierten Form (GSH) und zu ca. 10 % in seiner oxidierten Form (GSSG) vor.
Nur in der reduzierten Form kann Glutathion seiner Funktion als Antioxidans nachgehen. Die oxidierte Form entspricht dagegen der verbrauchten Form von Glutathion, nachdem es freie Radikale neutralisiert hat. Eine Verschiebung dieses Mengenverhältnisses in den Zellen kann labormedizinisch erfasst werden und deutet auf eine hohe Belastung durch freie Radikale hin.
Glutathion kann entweder vom Körper selbst gebildet oder über die Nahrung bzw. spezifische Ergänzungspräparate im Falle von erhöhten Bedarfen aufgenommen werden.
Körpereigene Glutathion-Bildung in der Leber und Schutz der Zellen vor freien Radikalen
Die körpereigene Glutathion-Produktion findet dabei vorzugsweise in der Leber statt, wo es für die Entgiftungsfunktion benötigt wird. Es ist jedoch in allen Zellen des Körpers vertreten und schützt diese v.a. durch seine antioxidativen Eigenschaften vor den schädigenden Auswirkungen freier Radikale.
Glutathion als zentraler Ausgangspunkt für viele antioxidative Effekte
Glutathion ist an nahezu allen antioxidativen Prozessen des Körpers beteiligt. Es arbeitet sowohl allein als auch mit anderen antioxidativ wirkenden Enzymen, den sog. Glutathion-Peroxidasen, zusammen, um freie Radikale im Körper zu neutralisieren.
Als weitere Besonderheit ist Glutathion in der Lage, die antioxidativ wirkenden Vitamine C und E zu recyclen und damit den körpereigenen Schutz durch Antioxidantien um ein Vielfaches zu erhöhen.
Starkes, direktes Antioxidans
Dabei schützt Glutathion durch die Neutralisation freier Radikale unmittelbar die Zellen in ihrem Zellinnenraum vor den negativen Folgen dieser aggressiven Moleküle1.
Andernfalls drohen die Schädigung von Proteinen, Enzymen und Erbgut (DNA) sowie strukturelle Schäden an den Zellmembranen, die weitreichende Folgen für die Gesundheit haben können.
Gut zu wissen: Was sind Antioxidantien?
Antioxidantien sind chemische Verbindungen, die für freie Radikale als Elektronendonatoren (Ladungsübermittler) fungieren, um andere Substanzen im Körper vor Oxidation zu schützen.
Freie Radikale entstehen zum einen natürlicherweise im Zuge unterschiedlicher Stoffwechselprozesse des Körpers, zum anderen aber auch vermehrt durch äußere Faktoren wie Stress sowie eine allgemeine, ungesunde Ernährungs- und Lebensweise.
Freie Radikale befinden sich von Natur aus in einem Elektronen-Ungleichgewicht; ähnlich einer Waage, welche auf einer Seite mehr Gewicht trägt und deshalb in Schieflage steht. Um dies auszugleichen, bedienen sie sich an Elektronen von Körperzellen. Je nach Vorkommen der freien Radikale können das beispielsweise Elektronen aus Herz-, Leber- oder Nervenzellen sein. Aber auch DNA, Enzyme oder Blutbestandteile werden von freien Radikalen als Elektronenquelle genutzt. Im Zuge des lektronenraubs können diese Strukturen unterschiedlich stark geschädigt werden oder sogar absterben. Passiert dies in großem Maße, können allerlei (schwere) Erkrankungen durch den oxidativen Stress entstehen.
Antioxidantien stoppen diesen Prozess, indem sie freien Radikalen bereitwillig eines ihrer Elektronen abgeben und somit die Körperzellen schützen.
Kooperation mit anderen antioxidativen Enzymen
Glutathion ist nicht nur eines der stärksten, direkten Antioxidantien. Es ist auch Co-Substrat der sog. Glutathion-Peroxidasen, einer Gruppe von Enzymen, die gefährliche Wasserstoffperoxide unschädlich machen, die im Rahmen von Stoffwechselvorgängen in jeder Zelle anfallen.
Glutathion-Peroxidasen vermitteln die Elektronenübertragung von Glutathion auf freie Radikale
Die Enzyme fungieren dabei wie eine automatische Werkbank, auf der Bestandteile von einem Bauteil auf das andere übertragen werden.
Die Glutathion-Peroxidasen entnehmen dabei Glutathion (GSH) ein geladenes Teilchen in Form von Wasserstoff (H) und übertragen es auf die aggressiven Wasserstoffperoxid-Moleküle, die sonst versuchen würden, anderweitig ein geladenes Teilchen aus bestehenden Körperzellen, dem Erbgut (DNA) oder Enzymen zu entziehen. Durch den Ladungsausgleich werden die Wasserstoffperoxid-Moleküle in harmloses Wasser umgewandelt und Glutathion selbst wird oxidiert (GS-) bzw. „verbraucht“1.
Glutathion-Peroxidasen schützen die Organe und Blutzellen vor oxidativem Stress
Glutathion-Peroxidasen und Glutathion sind im ganzen Körper verteilt und kommen besonders in den Bereichen vor, in denen viele körpereigene Radikale gebildet werden und daher ihr ausgleichender Schutz besonders benötigt wird.
Höchste Glutathion-Peroxidasen-Konzentration im Blut und in der Leber
So sind die höchsten Konzentrationen im Blut und in der Leber zu finden. Denn gerade das wertvolle Eisen, das als wesentlicher Bestandteil von Hämoglobin in den roten Blutkörperchen für den Sauerstofftransport benötigt wird, kann durch freie Radikale leicht oxidiert werden.
Zudem fördert das in der Leber gespeicherte Eisen ebenfalls die Radikalbildung. Daher ist hier die neutralisierende Aufgabe der Antioxidantien zum Schutz der Leberzellen besonders wichtig.
Lunge, Herz, Niere und Schilddrüse benötigen Glutathion
Darüber hinaus enthalten auch die Lunge, die Nieren, das Herz und die Schilddrüse hohe Mengen an Glutathion-Peroxidasen und Glutathion.
Besonders das Herz hat einen hohen Energie- und damit auch Sauerstoffverbrauch. Dabei entstehen immer wieder radikalische Sauerstoffverbindungen; so wie auch in der Schilddrüse. Hier werden vermehrt Sauerstoffradikale bei der Zusammensetzung der Schilddrüsenhormone freigesetzt.
Glutathion-Peroxidasen sind selenabhängig
Glutathion-Peroxidasen funktionieren nur, wenn außer Glutathion auch die Versorgung mit dem Spurenelement Selen ausreicht.
Regeneration anderer Antioxidantien
Neben seinen eigenen vielfältigen antioxidativen Funktionen im Körper bereichert Glutathion den Organismus noch mit einer weiteren Fähigkeit: Es ist in Zusammenarbeit mit der Glutathion-Peroxidase in der Lage, die Vitamine C und E zu regenerieren und so ihre antioxidative Funktion wieder herzustellen2.
Beim Neutralisieren von freien Radikalen durch die Vitamine C und E werden diese Vitamine „verbraucht“, d.h. in einen für den Körper nicht mehr nutzbaren Zustand versetzt. Glutathion hilft durch seine Recycling-Funktion, den Verbrauch von Vitamin C und E einzusparen, und unterstützt damit die Vielfalt und ausreichende Verfügbarkeit an Antioxidantien im Körper.
Der Körper regeneriert verbrauchtes Glutathion selbst
Glutathion spielt dabei sowohl als Antioxidans als auch bei der Regeneration anderer Antioxidantien eine so zentrale Rolle für den menschlichen Organismus, dass der Körper ein eigenes System entwickelt hat, um Glutathion selbst regenerieren zu können und damit wiederverwendbar zu machen.
Das Glutathion (GSH), das bei seiner Neutralisierungsarbeit als Antioxidans im Körper verbraucht wird, bleibt als oxidiertes Glutathion (GS-) zurück. Damit dieses oxidierte Glutathion (GS-) wieder in einen neutralen Zustand kommt, verbindet es sich mit einem weiteren oxidierten Glutathion (GS-) über eine Disulfidbrücke zum sog. Glutathiondisulfid (kurz: GS-SG).
Um aus dieser Verbindung wieder zwei aktive Glutathion-Moleküle zu erhalten, greift der Körper auf ein Enzym zurück, die sog. Glutathionreduktase. Diese heftet zwei Wasserstoff-Atome (H) an die GS-SG Verbindung. Dadurch trennt sich die Verbindung wieder und es entstehen zwei vollständig regenerierte und einsatzbereite GSH (Glutathion).
Glutathion kann auch durch andere Antioxidantien regeneriert werden
Darüber hinaus kann Glutathion auch durch andere Antioxidantien regeneriert werden, wie bspw. die schwefelhaltige Fettsäure R-Alpha-Liponsäure (kurz: R-ALA), die verbrauchtem Glutathion ein Elektron abgeben kann.
Glutathion unterstützt die Leber bei der Schadstoffausleitung
Wie bereits erwähnt, erfüllt Glutathion auch eine wichtige Funktion bei der Ausleitung von Schadstoffen.
Es besitzt die Fähigkeit, viele verschiedene Stoffe, Gifte und auch überschüssige Hormone zu binden, die zum Teil einen direkten negativen Einfluss auf den Körper haben. Teilweise sind Giftstoffe aber auch Auslöser für die Freisetzung von freien Radikalen und erhöhten oxidativen Stress.
Schadstoffentgiftung in der Leber
Um die Konzentration gefährlicher Schadstoffe im Körper zu verringern, übernimmt die Leber die wichtige Entgiftungsarbeit. Dabei ist sie auf Hilfsstoffe wie Glutathion angewiesen.
Denn im Rahmen der Entgiftung werden in der Leber nicht-ausscheidbare Stoffe durch chemische Umwandlungsprozesse ausscheidbar gemacht (sog. Biotransformation). Hier ist Glutathion ein wichtiger Bindungspartner, mit dessen Hilfe die Stoffe umgewandelt werden können.
Durch die sog. Glutathionisierung (Anbindung von Glutathion) können die modifizierten Stoffe in der Folge weiter abgebaut oder über die Niere bzw. den Galle-Darm-Weg ausgeschieden werden.
Neutralisierung von Schimmelpilz-, Bakteriengiften und überschüssigen Hormonen
Über diesen Prozess werden auch Fremdstoffe wie gefährliche Schimmelpilzgifte (Aflatoxine) oder von Bakterien (z.B. von Borrelien) ausgeschiedene Stoffwechselgifte abgebaut.
Schimmelpilzgifte können v.a. über die Luft oder Nahrungsmittel in den Körper gelangen. Besonders in Getreide oder Nüssen können teilweise hohe Konzentrationen davon auftreten. Sie begünstigen die Entstehung von Krebszellen im Körper und greifen die Leber an.
Aber auch überschüssige, nicht mehr benötigte Hormone wie Prostaglandine oder Östrogene stellen im Körper ein Problem dar. Sie werden erst durch die Anheftung von Glutathion neutralisiert und können danach ausgeschieden werden1.
Gut zu wissen: Die Entgiftungsphasen im menschlichen Körper
Die körpereigene Entgiftung wird in mehrere Phasen unterteilt:
- Phase I: Umwandlung von körperfremden Stoffen durch Einführung bestimmter „funktioneller Gruppen“ mittels einer ganzen Reihe von Enzymen in der Leber. Diese funktionellen Gruppen im Rahmen einer chemischen Verbindung verändern die Eigenschaften der körperfremden Stoffe derart, dass sie im Falle der Leberentgiftung besser ausscheidbar für den Körper werden.
- Phase II: Sog. Konjugation der in Phase I entstandenen Abbauprodukte oder anderer schwer wasserlöslicher Stoffe. Dabei werden an die „funktionellen Gruppen“ aus Phase I diverse körpereigene Stoffe wie Glucuronsäure oder Glutathion angeheftet. Dadurch werden sie wasserlöslicher und können über das Blut ausgeleitet werden. Zudem wird über die Bindung ihre toxische Wirkung abgeschwächt.
- Phase III: Ausscheidung bzw. Ausleitung über die Niere oder andere Transportwege wie z.B. über die Galle und den Darm.
Entgiftung von Formaldehyd
Auch das schädliche Formaldehyd wird mit Hilfe von Glutathion abgebaut. Formaldehyd ist ein Umweltgift, welches sich in Zigarettenrauch oder auch in Wohnräumen durch die Verwendung bestimmter Bodenbeläge oder sogar in Textilien findet. Es entsteht aber auch als Stoffwechselprodukt im menschlichen Körper.
Glutathion ist in der Lage, Formaldehyd zu binden und in einen ungefährlichen Stoff umzuwandeln, der effizient weiter abgebaut und aus dem Körper ausgeschleust werden kann3.
Bindung von Schwermetallen
Weiterhin kann Glutathion über seine Schwefelgruppe auch diverse Schwermetalle binden. Solange diese an Glutathion gebunden sind, können sie nicht mit anderen zellulären Strukturen interagieren und die Zelle schädigen.
Gut zu wissen: Gebunden heißt im Falle von Schwermetallen noch nicht ausgeleitet
Schwermetalle, die durch Glutathion oder andere Chelatoren (Stoffe, die Metalle in ihrem Inneren einhüllen) gebunden werden, sind noch nicht ausgeleitet. Eine Ausleitung von Schwermetallen ist kompliziert und sollte fachlich betreut werden.
Untersuchungen konnten jedoch mehrfach belegen, dass die toxischen Effekte der Schwermetalle, wie z.B. oxidativer Stress, nach der Anheftung an Schwermetallbinder abgemildert werden konnten4.
Neben Glutathion haben auch weitere Substanzen die Fähigkeit, Schwermetalle zu binden. In der aktuellen Forschung sind besonders Vitamin C, Taurin, Carnosin, Selen und R-Alpha-Liponsäure (ALA) vielversprechende Kandidaten. Die aktuellen Ergebnisse dazu sind jedoch noch nicht sehr aussagekräftig.
Glutathion und Alkoholkonsum
Darüber hinaus unterstützt Glutathion auch die Entgiftungsarbeit des Körpers nach Alkoholkonsum.
Denn beim Abbau von Alkohol entsteht Acetaldehyd. Dieses verursacht oxidativen Stress und stört biologische Prozesse. Bei seinem Abbau werden große Mengen Glutathion verbraucht, weshalb ein Auffüllen der Glutathion-Speicher vor dem Alkoholkonsum sinnvoll sein kann5.
Glutathion sorgt für ein ausbalanciertes Immunsystem
Neben seiner Entgiftungsfunktion ist Glutathion auch wichtig für eine angemessene Immunreaktion. Verschiedene Immunzellen sind von Glutathion abhängig und zeigen bei Glutathion-Mangel eine eingeschränkte oder fehlerhafte Wirkung.
So hat Glutathion einen Einfluss auf die Anzahl an ausgeschütteten T-Helferzellen, welche Fremdstoffe (Viren, Bakterien) erkennen und Informationen darüber an die anderen Immunzellen weitergeben. Ebenso beeinflusst Glutathion die Funktion der Makrophagen (Fresszellen, welche Viren und Bakterien einhüllen und vernichten) und hält die Menge an ausgeschütteten Immunzellen in Balance.
Beruhigung eines hyperreaktiven Immunsystems
Eine ausreichende Glutathion-Versorgung stellt sicher, dass der Körper eine angemessene Menge an Immunzellen produzieren kann und gleichzeitig weniger Überreaktionen entstehen.
So können z.B. auch chronische Entzündungsreaktionen und dauerhaft erhöhte Zytokin-(Entzündungsmarker-)Ausschüttungen über Glutathion gedrosselt werden1,6,7,8.
Glutathion dient als L-Cystein-Vorratsspeicher
Da Glutathion aus den drei Aminosäuren L Glutaminsäure, Glycin und L-Cystein aufgebaut wird, kann es dem Körper auch als Vorratsspeicher für diese Bausteine dienen.
In einer Mangel- oder erhöhten Bedarfssituation wird Glutathion wieder auseinander gebaut und die Aminosäuren können anderweitig verwendet werden.
L-Cystein verleiht Proteinen ihre Struktur und Funktionalität
Gerade das schwefelhaltige L-Cystein wird dabei in vielen biochemischen Prozessen benötigt und ist oftmals ein limitierender Faktor. Darüber hinaus sorgt es durch seine Schwefelgruppe für besonders feste Verbindungen und gewährleistet damit exakt aufgebaute und funktionsfähige Strukturen.
So erhalten Proteine (wie z.B. Enzyme, Immunzellen, Faserproteine in Sehnen und Muskeln) ihre spezielle Form und Funktionalität v.a. durch L-Cystein.
Freies L-Cystein wird schnell abgebaut
Primär wird L-Cystein in der Leber aus L-Methionin gebildet und anschließend im Körper verteilt. Allerdings kann es von den Körperzellen als reines L-Cystein nicht gespeichert werden und wird auch bei seinem Transport über die Blutbahn schnell z.B. durch freie Radikale beschädigt.
Eingebunden in Glutathion liegt L-Cystein bereits breitflächig und in größeren Mengen im Körper verteilt vor und kann durch den Abbau von Glutathion direkt am Bedarfsort rückgewonnen und eingesetzt werden9.
Krankheiten und Stress können die Glutathion-Reserven abschöpfen
Außergewöhnliche Situationen mit langanhaltender, starker oxidativer Belastung wie Infektionen oder die chronische Belastung mit Umweltgiften können jedoch die Glutathion-Konzentration innerhalb der Zellen leicht auszehren.
Ein Mangel dieses herausragenden Antioxidans wirkt sich dabei negativ auf das ganze antioxidative Schutzsystem des Körpers aus, mit weitreichenden Folgen für die Gesundheit. Aus diesem Grund wird auch der Erhalt bzw. das Wiederauffüllen der körpereigenen Glutathion-Speicher bereits bei vielen Krankheitsindikationen sowie bei Krebs und Alzheimer angewendet1.
Glutathion in der Nahrung und als Nahrungsergänzung
Da Glutathion in allen tierischen und pflanzlichen Zellen vorkommt, sind viele Lebensmittel gute Quellen für Glutathion. Dazu zählen beispielsweise Kohlsorten, Broccoli, Zucchini, Spinat, Spargel, Kartoffeln, Tomaten sowie Avocados, Wassermelonen, Nüsse, Fleisch und Fisch.
Nahrungsergänzungsmittel zum gezielten Auffüllen der Glutathion-Speicher
Lange Zeit war man der Auffassung, dass Glutathion bei oraler Verabreichung durch die sauren Bedingungen im Magen und den enzymatischen Abbau im Dünndarm weitestgehend zerstört wird und deshalb nur intravenös verabreicht werden könne10,11.
Mittlerweile wurde jedoch erfolgreich in klinischen Studien gezeigt, dass auch die orale Zufuhr dieses wichtigen Nährstoffs wirksam die körpereigenen Glutathion-Speicher erhöhen und die Funktion des Immunsystems verbessern kann12,13.
Zudem wurden spezielle Transporter für Glutathion im menschlichen Körper entdeckt, die auf die Glutathion-Aufnahme spezialisiert sind14.
Liposomales Glutathion als Nahrungsergänzung
Darüber hinaus gibt es auch verfahrenstechnische Möglichkeiten, die Bioverfügbarkeit von Glutathion zu erhöhen.
Bewährt hat sich dabei die „Umhüllung“ mit sog. Liposomen. Diese aus natürlichen Fetten bestehenden „Schutzhüllen“ bewahren das Glutathion vor der Magensäure und dem enzymatischen Abbau im Darm.
Gut zu wissen: Die Funktion von Liposomen
Liposomen bestehen aus dem gleichen Material wie die Zellmembranen der Darmzellen (Phospholipide) und können mit diesen verschmelzen. Dabei geben sie ihre wertvolle Fracht in das Zellinnere ab, ohne dass der Inhalt in Kontakt mit dem Milieu des Verdauungstrakts kommt.
Im Gegensatz zu klassischem Glutathion oder Glutathion aus der Nahrung hat liposomales Glutathion daher eine hervorragende Bioverfügbarkeit11.
Nahrungsergänzung über die Glutathion-Vorstufe N-Acetyl-L-Cystein (NAC)
Eine weitere Möglichkeit stellt die Supplementierung mit Vorstufen von Glutathion wie N-Acetyl-L-Cystein (NAC) dar. NAC stellt dem Körper L-Cystein als Baustein für Glutathion zur Verfügung.
Fazit
Glutathion ist eines der wertvollsten Werkzeuge des Körpers, mit denen er sich vor oxidativen Schädigungen und giftigen Substanzen schützen kann. Eine ausreichende Glutathion-Versorgung ist für viele zelluläre Funktionen wichtig und eine Erschöpfung des Glutathion-Speichers ist ein Risikofaktor für die Entstehung zahlreicher Krankheiten. Glutathion und seine Bestandteile sind daher zur Aufrechterhaltung der vielen ineinandergreifenden Prozesse im Körper unerlässlich1.
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