Glycin: Hochpotente Aminosäure mit vielen gesundheitlichen Vorteilen – Ein Überblick

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Glycin: Hochpotente Aminosäure mit vielen gesundheitlichen Vorteilen – Ein Überblick
zuletzt aktualisiert: 28.11.2024
Lesedauer: 14 Min
von der Lebenskraftpur Redaktion
Glycin: Hochpotente Aminosäure mit vielen gesundheitlichen Vorteilen – Ein Überblick

Glycin: Hochpotente Aminosäure mit vielen gesundheitlichen Vorteilen – Ein Überblick

Glycin gehört zwar zu den einfachsten und kleinsten Aminosäuren, überzeugt aber mit einem breiten Gesundheitsspektrum. So wird Glycin für die Bildung von Kollagen und Muskeln, dem roten Blutfarbstoff sowie für die Erbsubstanz benötigt. Sie unterstützt die Leber in ihrer Entgiftungsarbeit, wirkt sich positiv auf das Verdauungssystem aus, schützt das Herz-Kreislauf-System und sorgt als Neurotransmitter für eine verbesserte Gedächtnisleistung und gesunden Schlaf. Darüber hinaus wirkt sie antioxidativ und antientzündlich und besitzt auf zellulärer Ebene Anti-Aging-Effekte. Und als wahres Superfood stellt sie auch noch aufgrund ihres süßen Geschmacks den gesündesten Ersatz für Zucker dar, da sie gleichzeitig blutzuckersenkend ist.

Inhaltsverzeichnis

Großer Einfluss auf die körperliche Gesundheit

Glycin spielt eine zentrale Rolle im menschlichen Körper. Denn die Aminosäure ist Bestandteil fast aller Proteine. Sie wird für den Aufbau zahlreicher Gewebe benötigt, unterstützt Organsysteme, wirkt sich gesundheitlich bis auf Zellebene aus und stellt darüber hinaus noch ein wahres Superfood als gesunden Ersatz für Zucker dar.

Glycin für den Gewebe- und Strukturaufbau

Gerade für den Aufbau von Geweben und strukturellen Elementen des Körpers wird Glycin insbesondere für die Kollagensynthese, den Muskelaufbau, die Bildung des roten Blutfarbstoffs sowie des Erbguts benötigt.

Hauptbestandteil des Kollagens

Dabei ist Glycin am wichtigsten für die Bildung von Kollagen. Kollagen ist einer der Hauptbestandteile des menschlichen Bindegewebes, zu dem Knochen, Knorpel, Sehnen, Bänder und Zähne zählen.

Aufgrund des mengenmäßig hohen Anteils an Bindegewebe im menschlichen Körper, ist Kollagen damit auch gleichzeitig das häufigste Protein im Organismus. Über 30 % der Gesamtproteinmasse macht der Kollagenanteil aus. Daher liegt es auf der Hand, dass der größte Anteil von Glycin in die Bereitstellung von Kollagen fließt.

Kollagen selbst besteht aus den drei Aminosäuren Glycin, Prolin und Hydroxyprolin. Glycin macht dabei jede 3. Aminosäure im Kollagen-Molekül aus. Deshalb stellt es bei der Kollagensynthese und dem Aufbau des Bindegewebes eindeutig den limitierenden Faktor dar. Das bedeutet, ist Glycin nicht in ausreichend hohen Konzentrationen vorhanden, kann trotz Vorhandensein der anderen beiden Aminosäuren kein Kollagen – und damit kein Bindegewebe – gebildet werden1.

Bindegewebe stützt und versorgt den Körper mit wichtigen Nährstoffen, Wasser und Sauerstoff

Und ein gesundes Bindegewebe ist wichtig, damit nicht nur die inneren Organe an Ort und Stelle fixiert werden, sondern auch der Nähr- und Sauerstoffaustausch zwischen Blut und Körperzellen reibungslos funktioniert und Knochen, Sehnen und Knorpel des Bewegungsapparates flexibel und belastbar bleiben.

Als wichtiger Wasser- und Nährstoffspeicher sorgt es darüber hinaus für gesunde Haut, Haare und Nägel.

Fördert den Muskelaufbau

Des Weiteren wirkt sich Glycin auch positiv auf die Proteinsynthese für den Muskelaufbau aus.

So deuten einige Tierstudien in Mäusen und Schweinen daraufhin, dass Glycin in der Lage ist, die Proteinsynthese zu steigern – und das dosisabhängig. Je mehr Glycin den Tieren verabreicht wurde, desto stärker stieg die Proteinsynthese an und desto mehr Muskelmasse wurde aufgebaut.

Es wird vermutet, dass mehrere Prozesse für diese gewebeaufbauende (anabole) Wirkung verantwortlich sind. So soll Glycin u.a. die Ausschüttung von Wachstumshormonen für den Muskelaufbau beschleunigen. Weiterführende Studien sind hier nötig.

Bildung des roten Blutfarbstoffs Häm

Neben Kollagen wird Glycin auch für die Bildung des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin in den Erythrozyten (roten Blutkörperchen) benötigt.

Hämoglobin ist für den Sauerstofftransport im Körper zuständig. Eine ausreichend hohe Konzentration im Blut ist daher wichtig, damit alle Organe, Gewebe und Zellen adäquat mit Sauerstoff versorgt werden können.

Auch hier stellt Glycin bei der Bildung des roten Blutfarbstoffs wieder einen begrenzenden Faktor dar. Denn für den Aufbau eines Hämoglobinmoleküls benötigt der Körper gleich 8-mal die Aminosäure Glycin2.

Aufbau des Erbguts (DNA)

Zu guter Letzt ist Glycin auch ein wesentlicher Bestandteil der Purine, die zusammen mit den sog. Pyrimiden das Grundgerüst für die menschliche Erbsubstanz (DNA) bilden.

Ausreichende Mengen dieser Bausteine sind notwendig, damit die Zellteilungsrate und die damit verbundene Vervielfältigung der DNA hoch bleiben kann. Andernfalls ist der Körper nicht mehr in der Lage, veraltete bzw. defekte Zellen zeitnah durch neue zu ersetzen. Die Regenerationsfähigkeit nimmt ab. Es kommt zu Einbußen bei der Gewebequalität und Funktionalität, die sich langfristig auf die gesamte Körperphysiologie auswirken und zu vorzeitigen Alterungserscheinungen führen können.

Glycin unterstützt wichtige Organfunktionen

Auch für zahlreiche Organfunktionen ist Glycin wichtig. Die Aminosäure unterstützt die Leber in ihrer Entgiftungsarbeit, ist an der Ausleitung von schädlichem Homocystein beteiligt und wirkt regulierend auf das Verdauungs- und Nervensystem.

Leberentgiftung: Glycin zur Ausleitung von Schadstoffen

So benötigt die Leber Glycin für ihre „Detox“-Prozesse, um schwerlösliche Stoffwechselendprodukte sowie körperfremde Schad- und Giftstoffe unschädlich und ausscheidbar für den Körper zu machen.

Glycin fungiert dabei als Bindungspartner in der sog. Konjugationsphase bzw. Phase II der Leberentgiftung, bei der die Abbauprodukte aus Phase I an Glycin gebunden werden. Durch diese sog. Glycinierung werden die Schadstoffe wasserlöslicher und ihre toxische Wirkung abgeschwächt. Infolgedessen können sie über das Blut bzw. die Nieren ausgeschieden werden.

Dabei dient Glycin vor allem zur Entgiftung bestimmter organischer Säuren wie z.B. Benzoesäure, die in Lebensmitteln für eine längere Haltbarkeit eingesetzt wird.

Gut zu wissen: Die Entgiftungsphasen im menschlichen Körper

Die körpereigene Entgiftung wird in mehrere Phasen unterteilt:

  • Phase I: Umwandlung von körperfremden Stoffen durch Einführung bestimmter „funktioneller Gruppen“ mittels einer ganzen Reihe von Enzymen in der Leber. Diese funktionellen Gruppen im Rahmen einer chemischen Verbindung verändern die Eigenschaften der körperfremden Stoffe derart, dass sie im Falle der Leberentgiftung besser ausscheidbar für den Körper werden.
  • Phase II: Sog. Konjugation der dabei entstandenen Abbauprodukte aus Phase I oder anderer schwer wasserlöslicher Stoffe. Dabei werden an die „funktionellen Gruppen“ aus Phase I diverse körpereigene Stoffe wie Glucuronsäure, Glycin oder Glutathion an die Abbauprodukte angeheftet. Dadurch werden sie wasserlöslicher und können über das Blut ausgeleitet werden. Zudem wird über die Bindung ihre toxische Wirkung abgeschwächt.
  • Phase III: Ausscheidung bzw. Ausleitung über die Niere oder andere Transportwege wie zum Beispiel über die Galle und den Darm.

Detoxifizierung von Homocystein

Auch Homocystein ist ein schädliches Stoffwechselzwischenprodukt, das in eine nichttoxische Form umgewandelt werden muss. Es entsteht natürlicherweise im Stoffwechsel durch den Abbau der schwefelhaltigen Aminosäure Methionin.

Gut zu wissen: Was ist Homocystein?

Homocystein ist eine Aminosäure, die bei der Verstoffwechselung von Methionin kurzfristig im Körper entsteht. Das Methionin stammt dabei aus der Ernährung mit eiweißhaltigen Lebensmitteln.

Da Homocystein als Stoffwechselzwischenprodukt in hohen Konzentrationen ein Zellgift ist, muss es vom Körper rasch entsorgt werden.

Homocystein wirkt schädigend auf das Herz-Kreislauf-System

Eine erhöhte Konzentration von Homocystein kann unter anderem schädigende Auswirkungen auf die Innenauskleidung der Blutgefäße und die Bildung freier Radikale haben. Auf Dauer kann dies zur Entstehung arteriosklerotischer Plaques, Blutgerinnseln und Thrombosen als erste Anzeichen für eine Arteriosklerose führen.

Eine kontinuierliche Detoxifizierung (Entgiftung) von Homocystein ist daher wichtig zur Vorbeugung kardiovaskulärer Erkrankungen.

Homocystein kann auf zwei Arten entgiftet werden

Der Abbau von Homocystein erfolgt dabei über zwei mögliche Wege. Einer davon wandelt Homocystein schnell wieder in die Aminosäure Methionin um. Dieser Abbauweg ist abhängig vom Vorhandensein von Folsäure (Vitamin B9) und Vitamin B12.

Beim anderen Abbauweg wird schädliches Homocystein in die Aminosäure Cystein umgewandelt. Dieser Prozess wird von Vitamin B6 und den beiden Aminosäuren Glycin und Serin vermittelt. Auf diese Weise trägt Glycin zur Entgiftung von Homocystein bei.

Verdauungssystem: Bessere Fettverdauung und Beruhigung des Verdauungssystems

Daneben profitiert auch das Verdauungssystem von Glycin. Denn die Aminosäure wird für die Produktion von Gallensäure benötigt, die wiederum essenziell für die Verdauung von Fetten ist.

Fehlt es an ausreichender Gallensäure, kommt das Fett aus der Nahrung nicht mehr ins Blut, sondern verbleibt im Darm und wird in Form von „Fettstühlen“ ausgeschieden. Essenzielle Fettsäuren und fettlösliche Vitamine aus der Nahrung können dadurch nicht mehr vom Körper aufgenommen werden.

Darüber hinaus wirkt sich Glycin auch beruhigend auf das Verdauungssystem aus, indem es die Freisetzung von Magensäure senkt und damit die empfindliche Magenschleimhaut schützt3.

Nervensystem: Glycin und seine regulatorischen Funktionen

Zu guter Letzt ist Glycin auch ein wichtiger Neurotransmitter. Interessanterweise besitzt die einfachste aller Aminosäuren dabei modulatorische Eigenschaften: denn sie kann sowohl ein hemmender als auch aktivierender Botenstoff für das zentrale Nervensystem sein. Entscheidend für die Wirkweise ist, über welchen Rezeptor (Andockstelle) Glycin an die Nervenzelle bindet4,5,6.

Gut zu wissen: Was ist ein Neurotransmitter?

Ein Neurotransmitter ist ein chemischer Botenstoff, der es den Nervenzellen ermöglicht, miteinander zu kommunizieren. Neurotransmitter können die Informationen dabei eins zu eins weitergeben, verstärken oder dämpfen. Zu den bekanntesten Neurotransmittern gehören Acetylcholin, Noradrenalin, Dopamin, Serotonin und GABA.

Glycin kann Schmerzimpulse abschwächen

Als inhibitorischer (hemmender) Neurotransmitter verhindert Glycin u.a. die übermäßige Aktivierung nachgeschalteter (sog. postsynaptischer) Neuronen. Dies können beispielsweise Motoneuronen oder Neuronen sein, die an der Schmerzübertragung beteiligt sind. Auf diese Weise wird die Weiterleitung der Schmerz- oder Bewegungsinformation gedämpft bzw. bestenfalls sogar gestoppt.

Ihre große Bedeutung erkennt man daran, wenn bei Autoimmunerkrankungen wie bspw. Parkinson die Glycin-Rezeptor-Verknüpfungen der Nervenzellen nicht mehr richtig arbeiten und ein unkontrollierter Muskeltremor entsteht.

Glycin aktiviert die Gedächtnisleistung, Lernprozesse und fördert die Konzentration

Durch die gleichzeitige Bindung von Glutamat und Glycin werden dagegen die sog. NMDA-Rezeptoren der Nervenzellen aktiviert. Es handelt sich hierbei um stimulierende Rezeptoren, die u.a. die Gedächtnisleistung, Lernprozesse sowie die Konzentration im Gehirn steigern können.

Glycin verbessert die Schlafqualität

In seiner Rolle als Neurotransmitter für bestimmte Gehirnregionen, wirkt sich Glycin auch positiv auf die Schlafqualität aus.

So haben Studien gezeigt, dass Glycin vor allem durch die Bindung an die stimulierenden NMDA-Rezeptoren im Gehirn eine bestimmte Region aktiviert, die auch als sog. suprachiasmatischer Nucleus bezeichnet wird. Dieser ist Haupttaktgeber für die innere Uhr und maßgeblich an der Steuerung des Tag-Nacht-Rhythmus beteiligt. Diese Steuerung ist sowohl für die ansteigende Produktion des Schlafhormons Melatonin mit abnehmender Tageslichtmenge verantwortlich als auch für die Senkung der Körpertemperatur um 1°C zur Schlafvorbereitung.

Zur Verbesserung der Schlafqualität erwiesen sich in Anwendungsstudien Glycin-Dosen zwischen 3-5 g als wirksam. Die Probanden berichteten von einem „tieferen“ Schlaf und fühlten sich erholter. Dies kann auch darauf zurückgeführt werden, dass Glycin zusätzlich die Ausschüttung von Wachstumshormonen zur Regeneration in der Nacht fördert7,8,9,10.

Antioxidative Effekte

Glycin stärkt aber auch indirekt das antioxidative Schutzsystem des Körpers, indem es die Bildung von Glutathion und Pyruvat steigert, zwei wichtigen, körpereigenen Antioxidantien, sowie die Entstehung von gefährlichen AGEs inhibiert (Advanced Glycation Endproducts), welche, ähnlich wie freie Radikale, den oxidativen Stress für das Herz-Kreislaufsystem erhöhen.

Zudem reduziert die Aminosäure auch durch eine adäquate Leberentgiftung die Bildung freier Radikale.

Glycin erhöht den oxidativen Schutz durch Steigerung der Glutathion-Konzentration

Ihren größten Beitrag zum antioxidativen Schutz des Körpers erzielt Glycin aber durch die Bildung von Glutathion11.

Glutathion ist eines der stärksten, direkten Antioxidantien und trägt wesentlich zur Stärkung des gesamten oxidativen Schutzsystems des Körpers bei. Als Masterantioxidans schützt es sowohl die Zellmembranen, das Zellinnere als auch das Gehirn vor freien Radikalen. Zudem ist es in der Lage, sowohl sich selbst als auch andere körpereigene Antioxidantien wie die Vitamine C und E nach ihrem Verbrauch zu regenerieren.

Und auch die bereits beschriebene Funktion von Glutathion zusammen mit Glycin bei der Leberentgiftung tragen zum oxidativen Schutz bei.

Leberentgiftung als präventive Maßnahme gegen die Bildung freier Radikale

Denn eine gesunde Leberentgiftung senkt auch das Risiko für die Entstehung freier Radikale. Schließlich können gerade Schadstoffe, die nicht adäquat aus dem Körper ausgeleitet und in Geweben und Zellen zwischengespeichert werden müssen, die Bildung freier Radikale fördern.

Glycin fördert die Bildung des körpereigenen Antioxidans Pyruvat

Pyruvat ist ein weiteres, wichtiges Antioxidans für den Körper. Es handelt sich hierbei um ein natürliches Stoffwechselzwischenprodukt, das als Energiesubstrat wirkt, aber auch antioxidative Effekte im Gehirn und anderen Geweben ausübt, die besonders anfällig gegenüber oxidativem Stress sind. Auch hier wird für die Pyruvat-Bildung Glycin benötigt12,13.

Glycin verhindert die Entstehung gefährlicher AGEs (Advanced Glycation Endproducts)

Darüber hinaus reduziert Glycin auch die Entstehung sog. AGEs (Advanced Glycation End Produducts). AGEs entstehen einerseits beim Kochen durch zu starke Erhitzung. Hierbei reagieren Proteine mit Zuckern unter Ausschluss von Enzymen.

Diese Verbindungen sind ähnlich wie freie Radikale schädigend für körpereigene Strukturen, denn sie können Querverbindungen zu Proteinen herstellen und diese in ihrer Funktion beeinträchtigen.

AGEs als Mitverursacher bei der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Aber auch im Körper selbst werden AGEs gebildet, besonders im Blutkreislauf, wenn hier Kohlenhydrate in Form von Galactose, Fructose oder Glucose unkontrolliert mit körpereigenen Proteinen ohne die Beteiligung von Enzymen reagieren.

Auf Dauer schädigen sie die Zellen und Gewebe des Körpers und spielen eine zentrale Rolle bei der Entstehung von altersbedingten chronischen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes14.

Antientzündliche Effekte

Generell wird durch die Reduzierung von oxidativem Stress und bessere Entgiftung auch indirekt Entzündungen vorgebeugt. Glycin hat aber auch direkte, hemmende bzw. regulierende Effekte auf Entzündungsreaktionen.

Nachversorgung bei Operationen und Transplantationen

So wird Glycin gerade nach Operationen und sogar bei Transplantationen gerne verabreicht, um Entzündungsreaktionen zu drosseln15.

Glycin reduziert die Ausschüttung entzündungsfördernder Botenstoffe

Darüber hinaus hemmt Glycin insgesamt die Bildung entzündungsfördernder Botenstoffe des Immunsystems wie u.a. die proinflammatorischen Zytokine TNF-alpha, IL-6 und Prostaglandine. Auf diese Weise können Entzündungsprozesse im Körper reduziert werden.

Zudem werden auch Makrophagen, die als Immunzellen bei der Einleitung von Entzündungsreaktionen eine zentrale Rolle spielen, durch Glycin in ihrer Aktivität gedrosselt. Die genauen Mechanismen hierzu sind noch nicht vollständig aufgeklärt15.

Anti-Aging-Effekte auf zellulärer Ebene

Als weiterer Vorteil wirkt sich Glycin auch wie ein Jungbrunnen auf den Energiestoffwechsel alter Zellen aus.

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass im Laufe des Lebens zwei Gene durch chemische Veränderungen herunterreguliert werden, welche für die Glycin-Bildung in den Mitochondrien verantwortlich sind. Dadurch wird die Energieproduktion in alternden Zellen entscheidend reduziert. Fügt man diesen Zellen im Laborversuch Glycin von außen hinzu, verhalten sich die Zellen wieder wie junge Zellen16,17.

Als Superfood – Der gesündeste Ersatz für Zucker

Zusammengenommen hält die kleine Aminosäure Glycin ein ganzes Spektrum an gesundheitsfördernden Eigenschaften bereit. Dank ihres süßlichen Geschmacks ist sie als „wahres Superfood“ auch noch der gesündeste Ersatz für Zucker. Denn sie wirkt gleichzeitig senkend auf den Blutzuckerspiegel und reduziert damit das Diabetesrisiko.

Vorkommen – die Vorteile von freiem Glycin gegenüber Glycin-haltigen Lebensmitteln

Zu den Glycin-haltigen Lebensmitteln zählen u.a. Schweinefleisch, Hähnchenbrustfilet, Lachs, Walnüsse, Kürbiskerne, ungeschälter Reis, Weizen- und Vollkornmehl. Allerdings muss das Glycin hier erst aufwendig aus der Nahrung freigesetzt werden und der Glycin-Gehalt schwankt stark, abhängig vom Frischezustand und der Zubereitungsform der Lebensmittel.

Der Körper ist darüber hinaus auch selbst in der Lage, diesen lebenswichtigen Bestandteil seines Körpers herzustellen. Allerdings reicht die körpereigene Synthese aufgrund des hohen Bedarfs dieser Aminosäure oftmals nicht aus.

Für eine gezielte Förderung der Gesundheit eignet sich daher am besten freies Glycin in hochkonzentrierter, reiner Form. Auf diese Weise steht das Glycin dem Körper sofort zur Verfügung und die Dosierung kann entsprechend des individuellen Bedarfs angepasst werden. Zudem stellt diese Form gerade auch für Veganer eine interessante, zusätzliche Alternative dar.

Im Gegensatz zu anderen Aminosäuren ist Glycin dabei so klein, dass sie in keiner chiralen (spiegelbildlichen) L- bzw. D-Form vorkommt.

Fazit

Glycin ist eine kleine Aminosäure mit großer Wirkung. Als wichtiger Bestandteil fast aller Körperproteine ist sie wesentlich für eine gesunde Körperphysiologie und Strukturaufbau. Darüber hinaus verfügt sie über einige gesundheitsfördernde Eigenschaften. Aufgrund ihres hohen Bedarfs reicht die körpereigene Produktion oftmals nicht aus. Eine Einnahme von freiem Glycin zur gezielten Stärkung der Gesundheit ist daher von Vorteil. Dank ihres süßlichen Geschmacks eignet sie sich darüber hinaus auch noch hervorragend als gesunder Zuckerersatz.

Quellen

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