Stress: Folgen und Maßnahmen – Ein Überblick
Inhaltsverzeichnis
- Stress liegt im Auge des Betrachters
- Distress und Eustress
- Ursachen für Stress
- Folgen von anhaltendem Stress
- Wichtiger Ausgleich von Stressreaktionen
- Fazit
Stress liegt im Auge des Betrachters
Generell versteht man unter Stress eine psychische und körperliche Reaktion eines Menschen auf eine für ihn nicht bewältigbar wahrgenommene Situation. Kurzum: eine Anforderung in seinem Leben, für die er keine Lösung bzw. keinen Ausweg hat.
Das kann eine belastende Situation auf der Arbeit, in der Familie, persönliche Probleme, aber auch Geldsorgen, eine schwerwiegende Erkrankung sowie tatsächliche, lebensbedrohliche Situationen sein.
Stress bedeutet für den Körper die Vorbereitung auf Kampf oder Flucht
Es folgt eine Stressreaktion, die im Körper, unabhängig von den heutigen Alltagssituationen, nach einem steinzeitlichen Reaktionsmuster ablaufen, um den Menschen in Gefahrensituationen – egal ob tatsächliche oder als solche empfundene – optimal auf Kampf- oder Flucht einzustellen.
Der Körper drosselt dazu alle anderen Prozesse, die dafür akut nicht notwendig sind. So wie beispielsweise die Verdauung und auch das Immunsystem. Gleichzeitig wird alles auf maximale Kraft umgestellt. Energiereserven werden aufgelöst, der Blutdruck erhöht, um die Muskulatur, die jetzt maximale Leistung erbringen muss, mit Energie und Nährstoffen zu versorgen.
Schwerpunkt liegt auf der Mobilisation der Körperkraft während die Gehirnleistung gesenkt wird
Auch für große strategische Überlegungen ist in der akuten Kampf- oder Fluchtsituation keine Zeit.
Daher fährt der Organismus in extremen Stress-Situationen die Gehirnleistung herab, was sich in der berühmten Leere im Kopf oder auch anhaltenden Konzentrationsschwierigkeiten äußern kann.
Die Entstehung von Stress und seinen Folgen
Wenn sich der Körper in einem anhaltenden Stress-Modus befindet, leidet seine Regenerationsfähigkeit und es können schwerwiegende Erkrankungen entstehen.
Gut zu wissen: Was ist die Stressachse, auch HPA-Achse genannt?
Die Stressachse beschreibt den Mechanismus, wie verschiedene Hormone und Organe des Körpers miteinander interagieren, wenn das Gehirn einen eintreffenden „Stressreiz“ mit einer kontrollierten Stressreaktion beantwortet.
Die Stressreaktion wird dabei vom Gehirn ausgehend, genauer gesagt vom Hypothalamus, angesteuert. Dieser sendet einen Botenstoff (Informationsträger) namens „CRH“ (Corticotropin Releasing Hormone) an die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse), die daraufhin den Informationsträger Adrenocorticotropin (ACTH) abgibt. ACTH steuert die Cortisol-Produktion sowie dessen Ausschüttung in der Nebennierenrinde. Gemeinsam bilden die drei Organe die sog. Stressachse auch Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinde-Achse oder kurz gesagt: die HPA-Achse.
Das ausgeschüttete Stresshormon Cortisol sorgt anschließend dafür, dass dem Körper maximale Energie zur Leistungserbringung zur Verfügung gestellt wird.
Gleichzeitig sorgt es bei steigender Konzentration im Körper auch für seinen eigenen Produktionsstopp (sog. „negative Rückkoppelungsschleife “), sofern die Anforderung als „bewältigbar“ eingestuft wird. Bei einer unkontrollierbaren Stressreaktion, wie sie beispielsweise bei zu starker Belastung oder einem überraschenden Ereignis auftritt, bleibt dagegen die negative Rückkoppelungsschleife aus.
Distress und Eustress
Die Stressreaktion als solche ist nicht „gefährlich“ – im Gegenteil, sie greift so fundamental in die Körperprozesse ein, weil sie als Aufgabe hat, das Überleben zu sichern.
Distress macht krank
Erst, wenn die Stressreaktion über einen längeren Zeitraum anhält, wird sie zu einer Belastung für den Körper und die Psyche und als negativer Stress oder auch „Distress“ bezeichnet. Dieser nimmt in der heutigen Zeit schon aufgrund des Lebenswandels mit der schnellen Taktung, Fülle an Wahrnehmungsbeeinflussungen durch Werbung und elektronische Geräte sowie der hohen Lärmbelastung zu.
Die lateinische Vorsilbe „dis“ steht dabei für „schlecht“. Er äußerst sich in Konzentrationsstörungen, Stimmungsschwankungen und körperlicher Erschöpfung.
Er wird chronisch, wenn die negative Rückkopplungsschleife für die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol ausbleibt. Dieses bereitet natürlicherweise den Körper zur Erbringung von Höchstleistungen vor und seine Freisetzung wird in der Regel nach Erfüllung der Aufgabe wieder gestoppt.
Gut zu wissen: Die Funktion von Cortisol im menschlichen Körper
Cortisol wird normalerweise gebildet, um zu körperlicher und geistiger Höchstleistung anzuregen. Ist die Leistung erbracht, sorgt normalerweise eine negative Rückkoppelungsschleife im Gehirn dafür, dass der Cortisolspiegel wieder auf sein natürliches Niveau sinkt.
Dieser Mechanismus kann jedoch verhindert werden, indem beispielsweise nach erbrachter physischer Leistung das geistige Stressniveau noch so hoch ist, dass dem Körper weiterhin „vorgegaukelt“ wird, die Anforderung bestünde fort. Die Folge: der Cortisolspiegel bleibt erhöht und alle Reaktionen laufen weiterhin auf Mobilisierung von Energiereserven anstelle von Entspannung und Regeneration der Ressourcen.
Eustress bezeichnet gesundes Stressverhalten
Anhaltender Stress ist dagegen nicht mit punktuellen Stressreaktionen vergleichbar, die dem Menschen vor Urzeiten das Überleben gesichert haben und ihn im Alltag zu Höchstleistungen antreiben.
Eine anstrengende Bergtour oder ein Vortrag vor Publikum mit aufrechter Körperhaltung und lauter Stimme, ohne Ressourcen für den inneren Selbstkritiker belohnen nach erbrachter Leistung mit Euphorie- und Glücksgefühlen und anschließender wohliger Entspannung.
Lebenslanges Lernen hält den Geist fit
Das Gehirn wird gefordert, aus alten Gewohnheitsmustern auszubrechen. Neue synaptische Verbindungen werden geknüpft, die Anpassungsfähigkeit des Gehirns trainiert und der Geist bleibt durch das lebenslange Lernen wach und klar.
Ursachen für Stress
Jeder Mensch empfindet eine Situation ganz individuell als belastend oder herausfordernd. Das hängt ganz von der körperlichen und geistigen Widerstandsfähigkeit, der Sicherheit durch die Eingebundenheit in ein soziales Netzwerk und der persönlichen Einstellung ab.
Psychische Stressoren
Generell zählen zu den psychischen Stressoren, die negativen Stress auslösen können, u.a. Reizüberflutung, Komplexität des Arbeitsalltags, Schicksalsschläge, Zeitdruck, Leistungsdruck oder berufliche, familiäre und persönliche Konflikte.
Körperliche Stressoren
Zu den körperlichen Stressoren zählen negative Umwelteinflüsse wie erhöhte Luftverschmutzung, erhöhte Lärmbelästigung und hellerleuchtete Städte in der Nacht, die den Biorhythmus und damit die Schlafqualität beeinträchtigen.
Folgen von anhaltendem Stress
Stressverhalten, wenn es über einen längeren Zeitraum anhält, kann zu massiven körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen führen.
Die Verdauungsleistung und Nährstoffaufnahme leiden unter der dauerhaft eingeschränkten Durchblutung, körpereigene Energiereserven werden aufgebraucht, der Blutzuckerspiegel steigt, das Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen nimmt zu, das Immunsystem wird geschwächt und auch das geistige Wohlergehen wird durch eine abnehmende Gedächtnisleistung und Konzentrationsschwäche beeinträchtigt.
Verdauungsbeschwerden
Häufig machen sich Stress-Situationen über die Verdauungsorgane bemerkbar. Etwas „schlägt auf den Magen“, Übelkeit macht sich bemerkbar oder Durchfall drohen, woher auch der umgangssprachliche Ausdruck „vor etwas Schiss haben“, herrührt.
Je nach Stressintensität fährt der Körper die Verdauungstätigkeit auf ein Minimum herab. Denn die Verdauung von Nahrung erfordert viel Energie, die in der akuten Stress-Situation anderweitig gebraucht wird. Der Körper bedient sich in solchen Situationen lieber an den eigenen Reserven, anstatt Nahrung aufwändig und zeitintensiv zu verdauen.
Verringerte Speichelproduktion
Als erster Schritt der verminderten Verdauungsleistung wird die Speichelproduktion verringert. Dies macht sich über die bekannte Mundtrockenheit vor Ansprachen oder Präsentationen bemerkbar.
Verringerte Nährstoffaufnahme über den Darm
Auch die Nährstoffaufnahme im Darm nimmt ab. Die Energie, die normalerweise zur Bewegung des Darms und zum Aufschluss der Nahrungsbestandteile aufgewendet wird, kann somit in die Muskulatur des Bewegungsapparates fließen.
Verdauungsorgane werden schlechter durchblutet
Der gesamte Magen-Darmtrakt wird daher unter Stress schlechter durchblutet. Dadurch werden die Verdauungsorgane auch weniger mit Nährstoffen versorgt. Ein erhöhtes Risiko von Magen-Darmerkrankungen, wie zum Beispiel die Entstehung von Geschwüren, stehen als Folge eng im Zusammenhang mit einem anhaltend hohen Stresslevel.
Erbrechen, Harn- und Stuhldrang in Stress-Situationen
Im Extremfall werden sogar Magen und Darm durch Erbrechen und Durchfall von unnötigem Ballast befreit.
Auch der vermehrte Harndrang vor Prüfungen oder anderen belastenden Situationen hängt damit zusammen, dass sich der Körper von überschüssigem Ballast befreit, um alle Kräfte für den Kampf mit dem Bären oder der Flucht vor dem Wolf mobilisieren zu können.
In Stress-Situationen werden Energiespeicher, Fette und Proteine abgebaut
Parallel zur eingeschränkten Nährstoffaufnahme, konzentriert sich alles im Körper auf die Bereitstellung von Energie für die Muskeln. Wenn die schnell verfügbaren Energiespeicher, die sog. Glycogenspeicher (Speicherform von Glucose) aufgebraucht wurden, greift der Körper auch auf Eiweiße und Fette zurück und wandelt diese ebenfalls zu Glucose um. Die Folge ist ein erhöhter Blutzuckerspiegel.
Erhöhter Blutzuckerspiegel
Die erhöhte Glucose-Konzentration im Blut zur Energiebereitstellung für die Kampf- bzw. Fluchtreaktion verbleibt dabei in höheren Konzentrationen als unter normalen Umständen in der Blutbahn, um von dort aus direkt in einer ausreichend hohen Menge den Muskeln zur Verfügung zu stehen.
Damit der Zucker (Glucose) nicht wie normalerweise durch Insulin wieder aus dem Blut in andere Zellen als die Muskelzellen transportiert wird, wird auch die Insulinausschüttung verringert.
Gleichzeitig wurde festgestellt, dass sich die Insulinsensitivität, also die Fähigkeit der Zellen, Insulin zu erkennen und es an ihrer Membran anheften zu lassen, abnimmt. Der Körper schaltet bei Stress auf einen speziellen Mechanismus um, bei dem unabhängig von Insulin gezielt die Muskelzellen mit Glucose versorgt werden können.
Diabetes
Bei dauerhafter Stresseinwirkung stellt der Körper den hohen Blutzuckerspiegel als „Normalzustand“ ein. Daher kann Dauerstress dazu führen, dass anhaltend weniger Insulin produziert wird und auch die Insulinsensitivität verringert bleibt. Damit ebnet ein permanent erhöhter oder ständig erneut ansteigender Stresslevel den Weg für Diabetes und seine Folgen.
Steigender Blutdruck und das Herz leistet Rekordarbeit
Neben den vielen veränderten Reaktionen auf chemischer Ebene, muss auch das Herz, als physisches Organ, bei Stress Höchstleistung erbringen. In schockierenden Situationen „rutscht das Herz in die Hose“ oder „schlägt wie verrückt“. In Sekundenbruchteilen wird die Herzleistung an die stressauslösende Situation angepasst: das Herz schlägt viel schneller und auch kräftiger als in Ruhe, um die Muskeln optimal mit viel Blut und damit Energie und Nährstoffen zu versorgen. Zudem erhöht die gesteigerte Anspannung im Körper den Druck, gegen den das Herz anpumpen muss.
Anhaltender Bluthochdruck und Herzschwäche können durch Stress entstehen
Ein anhaltendes und wiederkehrendes Stresssignal kann dazu führen, dass der Blutdruck dauerhaft erhöht bleibt. Damit können permanente belastende Ereignisse Ursache für Bluthochdruck und als Folge daraus auch ursächlich für eine Herzschwäche sein.
Cortisol fördert die Blutgerinnung
Ebenso wie für die optimale Muskelunterstützung, stellt sich der Körper auf eine schnelle Wundversorgung ein. Das ausgeschüttete Cortisol (Stresshormon aus der Nebennierenrinde, das im allgemeinen Sprachgebrauch als Cortison bezeichnet wird) fördert eine schnellere Blutgerinnung und hat akut entzündungshemmende Effekte.
Erhöhtes Thromboserisiko
Diese für die Wundheilung positiven Reaktionen des Körpers, können sich jedoch auch negativ auswirken. Denn durch die vermehrt ausgeschütteten Blutgerinnungsfaktoren besteht ein erhöhtes Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln (Thrombosen). Die zusammengeklebten Blutplättchen können den Blutfluss behindern und zum Verschluss der Blutgefäße führen.
Die Immunzellproduktion wird gedrosselt
Auch wenn die Stressreaktion einerseits eine schnelle Versorgung von Wunden miteinbezieht, so schwächt sie andererseits auf Dauer die Fähigkeit des Körpers, auf eindringende Viren und Bakterien reagieren zu können.
Denn in seinem Bestreben schnell an Energie zu gelangen, greift der Körper auch auf Proteine zurück, die normalerweise zur Bildung von Immunzellen verwendet werden.
Somit wird auch das Immunsystem geschwächt, was Stress zu einer der hauptsächlichen Ursachen für eine erhöhte Infektanfälligkeit macht.
Gedächtnisverlust und Konzentrationsschwierigkeiten
Darüber hinaus können sich die Folgen einer anhaltenden Stresseinstellung auch im Gehirn bemerkbar machen. Der Cortisonanstieg bei akutem Stress hemmt das Kurzzeitgedächtnis und damit die erste notwendige Stufe zur langfristigen Speicherung von Informationen.
Im Rahmen einer Studie, die den Einfluss von Cortison auf das Gehirn untersuchte, wurden bei Cortisonüberschuss, Gedächtnisverluste und Konzentrationsschwierigkeiten diagnostiziert1. Dies kann damit zusammenhängen, dass Cortison die Bildung von Nervenzellen im Gehirn negativ beeinflusst.
Gewichtszunahme durch Fett- und Wassereinlagerungen
Darüber hinaus begünstigt anhaltender Stress auch häufig eine Gewichtszunahme. Denn wenn der Körper auf einen ständig hohen Energieverbrauch programmiert wird, versucht er sich in den Ruhezeiten dazwischen auf den nächsten Energiebedarf vorzubereiten und legt bei jeder sich bietenden Gelegenheit Energiespeicher an. Dabei werden besonders in der Leber und im Bauchbereich Fettreserven zwischengelagert.
Wassereinlagerungen durch Stress
Auch die vermehrte Wassereinlagerung bei anhaltendem Stress zählt zu den Vorsorgemaßnahmen des Körpers. Wasser ist für die Aufrechterhaltung aller Prozesse im Körper wichtig und sorgt besonders in anstrengenden, belastenden Situationen für die notwendige Kühlung durch Schweiß. Um optimal auf die nächste Belastung vorbereitet zu sein, schützt sich der Körper vor Wassermangel und beugt seiner Überhitzung vor.
Nieren schicken vermehrt gefiltertes Wasser zurück in den Blutkreislauf
Cortison begünstigt dabei diesen Prozess, indem es die Bildung eines Hormons erhöht, welches die Nieren dazu anregt, gefiltertes Wasser wieder zurück in den Blutkreislauf abzugeben. Das so eingesparte Wasser kann sich in Form von Einlagerungen an Beinen, Armen, im Gesicht und am Bauch zeigen3.
Verspannungen und Rückenprobleme
Neben allen Reaktionen, die sich im Inneren des Körpers abspielen und häufig erst nach längeren Stresszeiten bemerkt werden, führt Stress häufig schnell zu verspannten und schmerzenden Muskeln, besonders im Bereich des Rückens.
Die angespannte Rückenmuskulatur soll den Körper schützen
Auch dies ist eine Schutzfunktion des Körpers. Die Muskulatur um die Wirbelsäule spannt sich an, um die Wirbelsäule vor möglichen Verletzungen im Kampf zu schützen. Wird dieser Schutzmechanismus sehr häufig abgerufen, kann er sich auch dauerhaft einstellen oder als automatische Reaktion auf kleinste Stressreize folgen. Nacken- und Rückenverspannungen sind direkt spürbare körperliche Antworten auf Stress.
Stress zehrt den Körper aus
Letztendlich zehren die anhaltenden Belastungen den Körper durch den erhöhten Vitamin-, Mineralstoff- und Energieverbrauch bei gleichzeitig verminderter Verdauungstätigkeit den Körper langfristig aus2. Fettreserven und Proteine werden verbraucht, was sich auf Dauer in Gewichtsverlust, Magen-Darm-Problemen, vermehrtem Muskelabbau, schlaffer Haut und einem geschwächten Immunsystem zeigen kann.
Wichtiger Ausgleich von Stressreaktionen
Die vielfältigen Folgen eines dauerhaft erhöhten Stresspegels machen deutlich, wie wichtig es ist, dem Körper nach einer beanspruchenden Situation auch wieder Ruhe zu gönnen, damit er in einen Ausgleich findet.
Vitalstoffe fördern die Stressresistenz und sorgen für einen Ausgleich erhöhtem Bedarf
Auch die ausreichende Versorgung mit bestimmen Nähstoffen trägt dazu bei, dass der Körper ausgeglichener in stressauslösenden Situationen reagiert. Sie regulieren beispielsweise die Reizweiterleitung der Nerven und können Überreaktionen vermindern. Zudem helfen eine gesunde Ernährung und auch eine gezielte Nahrungsergänzung dabei die Vitalstoffspeicher nach belastenden Situationen wieder aufzufüllen und den Körper bei der Regeneration (seinem Wiederaufbau) zu unterstützen.
Sport baut Stresshormone ab
Dazu bietet Sport eine der besten Ausgleichsmöglichkeiten. Denn von Natur aus würde auf jede Stressreaktion auch eine Bewegung folgen, durch welche die Stresshormone automatisch abgebaut werden. Das Problem im heutigen Bürozeitalter ist, dass die Bewegung häufig ausbleibt und dadurch Stressbotenstoffe nicht mehr natürlich abgebaut werden.
Leichte, beruhigende Bewegung ist optimal
Dabei zeigen vor allem beruhigende Sportarten, wie Yoga oder Taichi die besten Wirkungen auf den Stresshormonspiegel. Aber auch 20 bis 30 Minuten leichtere Aktivität, wie Wandern oder Radfahren sind besonders geeignet, um Anspannung zu verringern und Stresshormone abzubauen4.
Herz-Kreislauf-Training macht das Herz robuster
Gezieltes Cardio-Training 1x Woche für 30 Minuten schützen den Körper zusätzlich vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, verringern das Diabetes-Risiko und senken auf Dauer den Ruhepuls und trainieren die Blutgefäße. Der Körper lernt dadurch, mit den wechselnden Programmen aus Entspannung und Anspannung schneller und leichter umzugehen.
Meditation und Achtsamkeitspraxis stärken die geistige Widerstandskraft
Auch der Geist kann durch Meditation- und Achtsamkeitspraxis gestärkt werden. Indem das Bewusstsein andere Wege kennenlernt, als nur durch die Erledigung von Aufgaben an die „wohlverdiente“ Entspannung zu kommen, entsteht geistig auch mehr Freiraum, mit Stress-Situationen im Alltag anders umzugehen.
Coaching-Maßnahmen helfen, eingefahrene Stressreaktionsmuster aufzubrechen
Ist man selbst nicht in der Lage, gezielte Veränderungen zur Stress-Entlastung in seinen Alltag in dem Maße wie gewünscht einzubringen, kann auch ein Coaching neue Impulse liefern. „Mit dem Blick über den Tellerrand“ bzw. aus einer „neutralen“ Beobachter-Rolle heraus, fällt es oftmals leichter zu analysieren, wie ein Mensch mit Stress-Situationen umgeht, wie vielleicht seine Stressreaktionsmuster in der Kindheit waren und ob sich seitdem Änderungen durch persönliche Erfahrungen ergeben haben - was gleichzeitig auch die persönlichen Ressourcen stärkt.
Denn entscheidend ist letztendlich nicht die Frage: „was versetzt mich in Stress“ – sondern die innere Einstellung: „wie BEWERTE ich selbst eine Situation“ – als belastend, angsteinflößend oder willkommene Herausforderung.
Fazit
Stress ist eine der Hauptursachen für viele Krankheiten und körperliche Beschwerden. Dabei werden die auslösenden Situationen (Ärger, Kummer, Zweifel, Angst, …) von jedem Menschen unterschiedlich wahrgenommen und jeder Mensch reagiert individuell auf die Stressreize, die ihm begegnen. Ein regelmäßiger Ausgleich in Form von Bewegung, Mentaltraining und auch die Unterstützung des Körpers auf Vitalstoffebene fördern die Stressresistenz und die Fähigkeit des Körpers sich zu regenerieren und wieder auszugleichen.
Quellen
- R. M. Sapolsky, H. Uno, C. S. Rebert, and C. E. Finch, “Hippocampal damage associated with prolonged glucocorticoid exposure in primates”, Journal of Neuroscience, vol. 10, no. 9, pp. 2897–2902, Sep. 1990, doi: 10.1523/JNEUROSCI.10-09-02897.1990. [Accessed: Jun. 23, 2022]
- U. Gröber and K. Kisters, Arzneimittel als Mikronährstoff-Räuber: Was Ihr Arzt und Apotheker Ihnen sagen sollten, vol. 2. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2017.
- “Effects of psychological stress on plasma interleukins-1 beta and 6, C-reactive protein, tumour necrosis factor alpha, anti-diuretic hormone and serum cortisol - PubMed”. [Accessed: Jun. 27, 2022]
- L. E. Carlson, M. Speca, K. D. Patel, and E. Goodey, “Mindfulness-based stress reduction in relation to quality of life, mood, symptoms of stress and levels of cortisol, dehydroepiandrosterone sulfate (DHEAS) and melatonin in breast and prostate cancer outpatients,” Psychoneuroendocrinology, vol. 29, no. 4, pp. 448–474, May 2004, doi: 10.1016/S0306-4530(03)00054-4.