Vitalpilze und ihre gesundheitlichen Vorteile
Inhaltsverzeichnis
- Die wichtigsten Vitalpilze und ihre Gesundheitsprofile auf einen Blick
- Agaricus blazei – stark in der Entzündungshemmung und bei Allergien
- Cordyceps sinensis – anti-entzündlich, anti-oxidativ und immunmodulierend
- Maitake – zur nachhaltigen Stärkung des Immunsystems
- Reishi – für ein starkes Immun- und Herz-Kreislaufsystem
- Shiitake – Immunsteigernd, anti-viral und anti-bakteriell
- Was Sie beim Kauf von Vitalpilzen beachten sollten
- Höchste Reinheitsgrade und Rohstoffqualität sowie eine hochwertige Herstellung
- Fazit
Vitalpilze haben eine lange Tradition in der Naturheilkunde
In der traditionellen chinesischen Medizin werden Vitalpilze zur Steigerung des gesundheitlichen Wohlbefindens und der Heilung von Krankheiten schon seit tausenden von Jahren eingesetzt. Und auch bei uns kennt man die heilende Kraft der Pilze schon seit der Bronzezeit. So trug der berühmte Ötzi als er in den Ötztaler Alpen vor ca. 5.300 Jahren ums Leben kam, eine Kette mit Birkenporlingen bei sich, die ihm als Reiseapotheke gedient haben soll.
Die wichtigsten Vitalpilze und ihre Gesundheitsprofile auf einen Blick
Auch in der heutigen Zeit erfreuen sich Vitalpilze als Gesundheitshelfer zunehmender Beliebtheit. Ihre Anwendungsmöglichkeiten sind dabei vielfältig. Ihnen allen gemein ist jedoch, dass sie unsere Immunabwehr auf die eine oder andere Weise stärken und das allgemeine Wohlbefinden steigern. Wir stellen Ihnen eine Auswahl der bekanntesten Vertreter vor.
Agaricus blazei – stark in der Entzündungshemmung und bei Allergien
Bei Agaricus blazei stehen vor allem die entzündungshemmenden und anti-allergenen Eigenschaften im Vordergrund.
Vielseitigkeit in der Entzündungshemmung
Der entzündungshemmende Mechanismus beruht auf der Reduktion von oxidativem Stress, der unbehandelt Zellstrukturen des Körpers schädigt und Entzündungen hervorruft. Auch die Darmflora wird durch ihn positiv verändert, wenn sie im Falle eines Ungleichgewichts zu Gunsten pathogener Bakterienstämme Entzündungen im Körper auslöst.
Außerdem reduziert Agaricus blazei auch die entzündungsfördernden Botenstoffe (sog. Zytokine) des Immunsystems und verhindert so eine Überreaktion der Immunantwort im Krankheitsfall.
Bringt das Immunsystem wieder ins Gleichgewicht
Der Vitalpilz verbessert zudem ein verzerrtes Gleichgewicht der T-Helferzellen 1 und 2 (spezielle Zellen der Immunabwehr). Diese Dysbalance ist mitverantwortlich für ein hyperreaktives Immunsystem, wie es bei Allergien auftritt1.
Weitere Eigenschaften
Darüber hinaus werden dem Vitalpilz auch tumorhemmende, anti-bakterielle und anti-virale Eigenschaften zugeschrieben.
Cordyceps sinensis – anti-entzündlich, anti-oxidativ und immunmodulierend
Cordyceps sinensis zählt zu den bedeutsamsten Pilzen in der asiatischen Heilmedizin aufgrund seines großen Spektrums an wertvollen Nährstoffen und herausragenden Eigenschaften. Vor allem das bioaktive Molekül Cordycepin macht den Vitalpilz so besonders.
Zur Behandlung von Asthma
Cordycepin wird aufgrund seiner anti-entzündlichen Eigenschaften traditionell vor allem bei Asthma eingesetzt. In verschiedenen Tiermodellen konnte zudem belegt werden, dass durch Cordycepin sowohl die Schleimausscheidung als auch die Durchfeuchtung der Atemwege verbessert werden2.
Erhöht den körpereigenen anti-oxidativen Schutz
Auch starke antioxidative Eigenschaften zeichnen Cordycepin aus. Es erhöht vor allem die Aktivität körpereigener, antioxidativer Enzyme im Menschen, allem voran die Superoxidsimutase und Glutathionperoxidase. Zwei wichtige Enzyme, die an der Neutralisierung und Beseitigung von schädlichen freien Radikalen beteiligt sind und so die Zellen vor oxidativen Schäden schützen2.
Immunmodulierend
Auch das Immunsystem im Allgemeinen profitiert von Cordycepin dank seiner immunmodulierenden Eigenschaften. Dabei ist Cordycepin in Laboruntersuchungen sowohl in der Lage, ein hyperreaktives Immunsystem, wie es im Falle von Autoimmunerkrankungen und Allergien vorzufinden ist, zu besänftigen als auch die Abwehrkräfte bei einem zu schwachen Immunsystem zu stärken2.
Weitere Eigenschaften
Darüber hinaus werden Cordycepin auch anti- akterielle, anti-diabetische und tumorhemmende Eigenschaften nachgesagt. Weiterführende Studien vor allem im Menschen sind nötig, um das Anwendungspotential zu untermauern2.
Maitake – zur nachhaltigen Stärkung des Immunsystems
Maitake (Grifola frondosa) ist vor allem für seine umfassende immunstärkende Wirkung bekannt. Verantwortlich hierfür ist sein hoher Gehalt an Grifolan (einem speziellen Zuckermolekül) sowie der sog. Maitake-D-Fraktion, einem Mehrfachzucker. Beide Inhaltstoffe sind in der Lage, verschiedene Zellen der Immunabwehr in ihrer Funktion zu verstärken und gleichzeitig deren Anzahl zu erhöhen.
Verschiedene Zelltypen der Immunabwehr werden gefördert
Hierzu zählen die Makrophagen, sog. Fresszellen, die u.a. Krankheitskeime beseitigen. Auch zytotoxische T-Zellen und natürliche Killerzellen, die bei der Abwehr infizierter oder entarteter Körperzellen, wie im Falle von Krebs, eine Rolle spielen, werden durch Maitake aktiviert und bieten dem Körper einen wirksamen Schutz3.
Reishi – für ein starkes Immun- und Herz-Kreislaufsystem
Reishi (Ganoderma lucidum) wurde erstmals vor 2.400 Jahren in der asiatischen Heilkunde als „überlegenes Kraut“ dokumentiert, das ständig ohne jegliche Nebenwirkungen eingenommen werden kann. Seit der Antike wird der Vitalpilz sowohl zur Vorbeugung als auch Behandlung von Krankheiten wie Hepatitis, Bluthochdruck, Bronchitis und Tumorleiden eingesetzt. Er gilt als „Super-Immunstimulans“, das den gesamten Körper schützt.
Überlegenheit in der Immunstärkung
Wissenschaftlich sind die immunstärkenden Effekte des Reishi v.a. auf seinen hohen Gehalt an Beta-D-Glucan und Ganodersäure (die auch Namensträger ist) zurückzuführen. Reishi gilt mit seinen Inhaltsstoffen als anti-oxidativ, anti-entzündlich und soll zudem anti-virale Fähigkeiten besitzen. Zudem kann er die Blutzirkulation zum Herz anregen und dem Zusammenballen von Blutplättchen vorbeugen4.
Shiitake – immunsteigernd, anti-viral und anti-bakteriell
Als krönender Abschluss wird Shiitake (Lentinula edodes) vor allem für seine aktivierenden Eigenschaften auf das Immunsystem (die T-Helferzellen, Fresszellen und natürlichen Killerzellen) geschätzt. Er gilt auch als „König der Pilze“.
Die potenzierende Wirkung auf das Immunsystem ist vor allem auf den Inhaltsstoff Lentinan zurückzuführen. Es handelt sich hierbei um einen wasserlöslichen und hitzestabilen Mehrfachzucker mit anti-entzündlichen und anti-tumorösen Eigenschaften.
Für ein geschwächtes Immunsystem
So wurde in einer Pilotstudie Shiitake beispielsweise in der Palliativmedizin bei Krebspatienten begleitend eingesetzt, um das Immunsystem zu stärken. Die Anzahl der natürlichen Killerzellen innerhalb der Immunabwehr konnte dadurch erhöht und gleichzeitig die Interleukin-6 Produktion, ein Botenstoff des Immunsystems, gesenkt werden. Dieser ist an der Regulation von Entzündungsreaktionen beteiligt ist5.
Anti-viral und anti-bakteriell
Zudem wird der Vitalpilz aufgrund seiner anti-viralen Eigenschaften in der Naturheilkunde auch zur Hemmung von Herpes und Influenzaviren eingesetzt4.
Ein weiterer bedeutender Nutzen dieses Pilzes liegt in der Mundgesundheit aufgrund seiner zahnfleischentzündungshemmenden Wirkung. Als Mundspülung eingesetzt, ist die anti-mikrobielle Wirkung von Shiitake-Extrakt auf die Mundflora im Laborversuch vergleichbar mit der herkömmlicher Antibiotika-Lösungen6.
Was Sie beim Kauf von Vitalpilzen beachten sollten
Wichtig ist beim Kauf vor allem, auf die Quellen zu achten, aus denen die Vitalpilze stammen. Viele Produkte aus dem asiatischen Markt entsprechen nicht immer unseren Reinheitsgraden und Qualitätsansprüchen. In der Vergangenheit häuften sich Berichte über Produkte, die mit Schwermetallen, Pestiziden oder Schimmelpilzgiften verunreinigt waren oder deren Inhalt nicht der Etikettendeklaration entsprach.
Höchste Reinheitsgrade und Rohstoffqualität sowie eine hochwertige Herstellung
Gerade wenn Sie Vitalpilze zur Steigerung ihrer körperlichen Gesundheit in Form von Nahrungsergänzungsmitteln einsetzen möchten, sollten Sie auf Herkunft, Anbauweise und einen nachweislich geprüften hohen Reinheitsgrad achten.
Dabei ist es wichtig, dass wirklich jede Produktionscharge laborgeprüft ist und nicht nur Stichproben erhoben wurden. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass die Pilzextrakte in reiner Form vorliegen und ohne Füllstoffe auskommen.
Fazit
Vitalpilze haben in der Gesundheitsprävention und Behandlung von Krankheiten in der Naturheilkunde einen großen Stellenwert. Auch wenn für die westliche Medizin die wissenschaftlichen Belege zu den genauen Wirkmechanismen von Vitalpilzen vor allem aus Tiermodellen und Laboruntersuchungen stammen, sollten wir jedoch auch von den jahrtausendealten Erfahrungswerten unserer Ahnen in der naturheilkundlichen Anwendung profitieren.
Quellen
- G. Hetland et al., “Antitumor, Anti-inflammatory and Antiallergic Effects of Agaricus blazei Mushroom Extract and the Related Medicinal Basidiomycetes Mushrooms, Hericium erinaceus and Grifola frondosa: A Review of Preclinical and Clinical Studies,” Nutrients, vol. 12, p. 1339, 2020, doi: 10.3390/nu12051339.
- S. A. Ashraf et al., “Cordycepin for Health and Wellbeing: A Potent Bioactive Metabolite of an Entomopathogenic Medicinal Fungus Cordyceps with Its Nutraceutical and Therapeutic Potential,” Molecules, vol. 25, 2020, doi: 10.3390/molecules25122735.
- J.-Y. Wu, K.-C. Siu, and P. Geng, “Bioactive Ingredients and Medicinal Values of Grifola frondosa (Maitake),” 2021, doi: 10.3390/foods10010095.
- D. Cör, Ž. Knez, and M. Knez Hrnčič, “Antitumour, Antimicrobial, Antioxidant and Antiacetylcholinesterase Effect of Ganoderma Lucidum Terpenoids and Polysaccharides: A Review,” Molecules, vol. 23, p. 649, 2018, doi: 10.3390/molecules23030649.
- K. Jones, “Shiitake - A Major Medicinal Mushroom,” Alternative and Complementary Therapies, vol. 4, no. 1, 1998.
- J. Avinash, S. Vinay, K. Jha, D. Das, B. S. Goutham, and G. Kumar, “The Unexplored Anticaries Potential of Shiitake Mushroom,” Pharmacognosy Reviews, vol. 10, no. 20, p. 100, Jul. 2016, doi: 10.4103/0973-7847.194039.