
Kollagen gegen Cellulite
Cellulite betrifft bis zu 90 % aller Frauen und wird oft als störend empfunden – doch was steckt wirklich dahinter? Eine entscheidende Rolle spielt das Bindegewebe, das u.a. aus Kollagen besteht und für die Festigkeit der Haut verantwortlich ist. Mit zunehmendem Alter oder durch ungünstige Lebensstilfaktoren nimmt die Kollagenproduktion ab, wodurch sich die typischen Dellen verstärken können. Inwiefern die gezielte Einnahme von Kollagen das Erscheinungsbild von Cellulite verbessern kann, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Cellulite?
- Wie hilft Kollagen gegen Cellulite?
- Welches Kollagen gegen Cellulite?
- Wieviel Kollagen pro Tag gegen Cellulite?
- Fazit: Kollagen für glatte Haut
Kollagen gegen Cellulite – Das Wichtigste in Kürze
- Cellulite ist eine strukturelle Veränderung des Fettgewebes in der Unterhaut, die sich durch Dellen äußert, v.a. an Oberschenkeln, Gesäß und Bauch.
- Bei der Entstehung von Cellulite spielen die besondere Anordnung der Bindegewebsstränge bei Frauen, hormonelle Faktoren, genetische Veranlagung, Durchblutung und Lebensstil eine Rolle.
- Kollagen ist das wichtigste Strukturprotein des Bindegewebes und trägt zur Festigkeit und Elastizität der Haut bei. In einer Studie konnte die 6-monatige Einnahme von Kollagenpeptiden Cellulite um bis zu 9 % reduzieren.
- Kollagenhydrolysat ist enzymatisch aufgespalten und daher für den Körper besser verwertbar als natives Kollagen. Hochwertige Kollagenpräparate sollten frei von Zusatzstoffen sein und Laboranalysen zur Reinheit aufweisen.
- Studien deuten darauf hin, dass eine tägliche Einnahme von 2,5-15 g Kollagenhydrolysat zur Hautverbesserung beitragen kann.
- Erste sichtbare Verbesserungen treten nach 8-12 Wochen auf, optimale Ergebnisse werden nach mehreren Monaten regelmäßiger Einnahme erreicht.
Was ist Cellulite?
Cellulite, umgangssprachlich auch als „Orangenhaut“ bekannt, beschreibt eine strukturelle Veränderung des Fettgewebes in der Unterhaut, die sich durch sichtbare Dellen v.a. an Oberschenkeln, Gesäß oder Bauch äußert. Sie betrifft hauptsächlich Frauen, da ihre Haut- und Bindegewebsstruktur anders aufgebaut ist als die von Männern.
Die Ursache von Cellulite liegt in der besonderen Anordnung der hauptsächlich aus Kollagen bestehenden Bindegewebsstränge im weiblichen Bindegewebe: Während diese bei Männern eher netzartig verlaufen, sind sie bei Frauen parallel angeordnet (vgl. Abb. 1) – sodass sich das Bindegewebe während der Schwangerschaft besser ausdehnen kann.

Abb. 1: Bindegewebe von Frauen und Männern im Vergleich
Dies hat zur Folge, dass sich Fettzellen der Unterhaut nach oben durch das Bindegewebe drücken, und die typische wellige Hautstruktur entsteht (vgl. Abb. 2). Insbesondere schwaches Bindegewebe kann die Fettzellen nicht ausreichend straffen. Zudem spielen Faktoren wie genetische Veranlagung, Hormonhaushalt, Durchblutung, Lymphfluss und Lebensstil eine Rolle bei der Entstehung und Ausprägung von Cellulite.

Abb. 2: Die Hautstruktur bei Cellulite
Hinweis: Das Vorhandensein von Cellulite bedeutet nicht automatisch, dass Sie zu viel Körperfett haben – auch schlanke Frauen können betroffen sein. Fettzellen in der Unterhaut sind völlig normal und dienen der Wärme-Isolation sowie auch als Energiereserve z.B. während der Schwangerschaft. Dennoch kann Übergewicht die Ausprägung von Cellulite verstärken.
Wichtig zu wissen: Cellulite ist keine Krankheit, sondern ein völlig normales Phänomen, das etwa 80-90 % aller Frauen betrifft. Dennoch wünschen sich viele Betroffene eine glattere Hautstruktur, weshalb sie nach Möglichkeiten suchen, das Erscheinungsbild von Cellulite zu reduzieren.
Wie hilft Kollagen gegen Cellulite?
Kollagen ist das wichtigste Strukturprotein des Bindegewebes und spielt eine zentrale Rolle für die Festigkeit und Elastizität der Haut. Es bildet ein stabiles Gerüst aus Fasern, das die Haut straff und das darunterliegende Fettgewebe in Form hält (vgl. Abb. 2). Mit zunehmendem Alter lässt die körpereigene Kollagen-Produktion jedoch langsam nach und die Dichte der Kollagen-Proteine in der Haut sinkt1. Auch ungünstige Faktoren wie hormonelle Veränderungen, Stress oder ein ungesunder Lebensstil fördern diesen Umstand. Dadurch verliert das Bindegewebe an Stabilität und Cellulite kann sich verstärken.
Studien zeigen daher wenig überraschend, dass die regelmäßige Einnahme von Kollagen-Peptiden das Hautbild verbessern kann. Das eingenommene Kollagen wird im Körper in kleine Bausteine zerlegt und regt die Neubildung von Kollagenstrukturen in der Haut an. Das kann zu einer festeren, elastischeren Haut mit erhöhtem Feuchtigkeitsgehalt führen und so u.a. die Faltenbildung reduzieren2.
Gut zu wissen: Was sind Kollagen-Peptide?
Kollagenpeptide – auch Kollagenhydrolysat genannt – sind als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich. Dabei handelt es sich um Kollagen-Proteine, die mithilfe von Enzymen (sog. Hydrolasen) in kurze Aminosäure-Ketten (Peptide) aufgespalten wurden. Damit ist das Kollagen sozusagen „vorverdaut“ und kann im Magen-Darm-Trakt deutlich einfacher verwertet werden. Im Dünndarm wird das Kollagen entweder als einzelne Aminosäuren oder in Form kurzer Peptide (bestehend aus 2-3 verbundenen Aminosäuren) aufgenommen. Über den Blutkreislauf werden diese verteilt und stehen an den Zielorten (z.B. der Haut) für die körpereigene Kollagenbildung zur Verfügung.
Ebenso kann die Einnahme von Kollagen auf diese Weise das Erscheinungsbild von Cellulite verbessern. So wurde in einer wissenschaftlichen Studie, an der zwei deutsche Wissenschaftler beteiligt waren, die Auswirkung der 6-monatigen Einnahme von Kollagenpeptiden untersucht. Hierfür nahmen die 105 Teilnehmerinnen mit einem Alter zwischen 24 und 53 Jahren entweder täglich Kollagen oder ein Placebo ein. Das Ausmaß der Cellulite wurde u.a. durch einen visuellen Test als auch durch ein detailliertes 3D-Scannen der Hautoberfläche beurteilt und gemessen3.
Im Ergebnis konnte anhand der Studie gezeigt werden, dass die Einnahme von Kollagenpeptiden den Grad der Cellulite langsam, aber stetig verbessern konnte – insbesondere bei Frauen mit normalem Gewicht (BMI (Body Mass Index) < 25). So zeigte sich bei den normalgewichtigen Frauen nach 3 Monaten eine Reduzierung der Cellulite um 5 % und nach 6 Monaten um 9 % gegenüber der Placebogruppe (vgl. Abb. 3). Auch eine Erhöhung der Hautdichte konnte festgestellt werden.

Abb. 3: Bewertung des Cellulite-Grads der Teilnehmerinnen in der Kollagen-Gruppe im Studienverlauf (auch in der Placebogruppe sank der Cellulite-Grad – jedoch weniger ausgeprägt)
Gut zu wissen: Auch bei übergewichtigen Frauen konnte eine Reduzierung der Cellulite festgestellt werden. Wie in der Abbildung zu erkennen ist, sank der Grad der Cellulite jedoch selbst nach 6-monatiger Kollagen-Einnahme nicht unter das Ausgangsmaß der normalgewichtigen Frauen. Dies unterstreicht die Bedeutung eines gesunden Körpergewichts.
Die regelmäßige Einnahme eines hochwertigen Kollagenpräparats – idealerweise in Kombination mit einer ausgewogenen Ernährung und Bewegung – kann also eine effektive Strategie sein, um das Erscheinungsbild von Cellulite langfristig zu verbessern. Bei bestehendem Übergewicht sollte parallel ebenso ein gesundes Abnehmen angestrebt werden.
Durch geeignete Maßnahmen lässt sich Cellulite – und damit auch die Gesundheit des Bindegewebes – also durchaus verbessern und einer Verschlechterung vorbeugen. Jedoch wird sich nicht jede Frau völlig von der welligen Haut befreien können. Daher sollten Sie Cellulite nicht als störenden Schönheitsmakel betrachten, sondern vielmehr als natürliche Besonderheit weiblicher Haut annehmen.
Tipp: Sport, eine gesunde Ernährung sowie der Verzicht auf Rauchen sind maßgebliche Faktoren für ein stabiles Bindegewebe und gesunde, schöne Haut.
Zusammenfassung:
- Cellulite ist eine strukturelle Veränderung des Fettgewebes in der Unterhaut, die sich durch Dellen äußert, v.a. an Oberschenkeln, Gesäß und Bauch.
- Bei der Entstehung von Cellulite spielen die besondere Anordnung der Bindegewebsstränge bei Frauen, hormonelle Faktoren, genetische Veranlagung, Durchblutung und Lebensstil eine Rolle.
- Kollagen ist das wichtigste Strukturprotein des Bindegewebes und trägt zur Festigkeit und Elastizität der Haut bei. Mit zunehmendem Alter nimmt die körpereigene Kollagenproduktion jedoch ab.
- In einer Studie konnte die 6-monatige Einnahme von Kollagenpeptiden Cellulite um bis zu 9 % reduzieren.
Welches Kollagen gegen Cellulite?
Präparate mit Kollagen-Peptiden bzw. Kollagenhydrolysat gibt es wie Sand am mehr. Aspekte, auf die es wirklich ankommt, sind folgende:
- Kollagenhydrolysat vs. natives Kollagen: Beim Kauf eines Kollagen-Präparates sollte geprüft werden, ob es sich tatsächlich um Kollagenhydrolysat oder aber natives Kollagen handelt. Natives Kollagen wurde – im Gegensatz zu Kollagen-Hydrolysat – nicht bereits durch Enzyme vorverdaut und aufgespalten und ist damit für den Körper weniger gut nutzbar.
- Reinheit und Qualität: Zum Produkt vorfindbare Laboranalysen bestätigen die Sicherheit und Reinheit. Wenn Sie Wert auf eine möglichst ethische Tierhaltung legen, sollten Sie auch auf entsprechende Zertifikate und Stichworte wie z.B. Weidehaltung achten.
- Marine vs. bovine Quelle: Kollagenpräparate werden meist aus Rind (bovin) oder Fisch (marin) gewonnen. Beide Varianten haben ihre Vorteile und stellen hervorragende Kollagen-Quellen dar. So weisen marine Kollagenpräparate meist eine herausragende Bioverfügbarkeit auf, während Rinder-Kollagen kostengünstiger ist und damit bei limitiertem Budget die Kollagenversorgung sicherstellen kann.
- Pulver vs. Kapseln: Da Kollagen im Grammbereich eingenommen werden sollte (dazu mehr im nachfolgenden Abschnitt), ist Kollagenpulver i.d.R. deutlich alltagstauglicher als Kapseln. Hochwertiges Kollagenpulver zeichnet sich zudem durch einen relativ neutralen Geschmack aus und kann daher gut in verschiedene Getränke oder Speisen untergerührt werden.
Interessant zu wissen: Bei Kollagenhydrolysat sind aus der Sicht unserer Experten die ursprünglichen Kollagentypen nicht von Bedeutung. Denn sie enthalten alle eine sehr ähnliche Aminosäurezusammensetzung. Für das Endprodukt Kollagenhydrolysat spielt die ursprüngliche Form der einzelnen Kollagenstränge keine Rolle mehr, da sie komplett aufgelöst und in kurze Einheiten (Peptide oder freie Aminosäuren) gespalten werden. In allen Kollagenverbindungen sind damit die bioaktiven, für den Kollagenaufbau bedeutenden und oftmals limitierten Aminosäuren Glycin, Prolin und Hydroxyprolin sowie auch die weiteren Aminosäuren in vergleichbaren Mengen enthalten.
Wieviel Kollagen pro Tag gegen Cellulite?
Die optimale Kollagen-Dosis zur Verbesserung des Hautbilds und zur Reduktion von Cellulite hängt u.a. von der Art des Kollagens und der individuellen Reaktion des Körpers ab. Studien legen nahe, dass eine tägliche Zufuhr zwischen 2,5 und 15 g Kollagenhydrolysat effektiv sein kann, um die Hautstruktur zu verbessern und das Bindegewebe zu stärken.
In der genannten Cellulite-Studie führte bereits die Einnahme von lediglich 2,5 g Kollagenhydrolysat über einen Zeitraum von 6 Monaten zu einer sichtbaren Verbesserung der Cellulite. Da in Studien zu anderen Indikationen, wie der Behandlung von Arthrose oder der Unterstützung von Sportlern, Dosierungen zwischen 5 und 15 g verwendet werden, stellt sich die Frage, ob höhere Mengen möglicherweise noch wirksamer gegen Cellulite sein könnten.
Gut zu wissen: Geduld ist gefragt
Die Einnahme von Kollagen ist kein Wundermittel mit Soforteffekt. Da sich die Haut langsam erneuert, sollten Kollagenpräparate mindestens über 8-12 Wochen täglich eingenommen werden, um sichtbare Verbesserungen zu erzielen. Langfristig profitieren viele Anwender von einer kontinuierlichen Einnahme über mehrere Monate.
Zusammenfassung:
- Kollagenhydrolysat ist enzymatisch aufgespalten und daher für den Körper besser verwertbar als natives Kollagen. Hochwertige Kollagenpräparate sollten frei von Zusatzstoffen sein und Laboranalysen zur Reinheit aufweisen.
- Studien deuten darauf hin, dass eine tägliche Einnahme von 2,5-15 g Kollagenhydrolysat zur Hautverbesserung beitragen kann.
- Erste sichtbare Verbesserungen treten nach 8-12 Wochen auf, optimale Ergebnisse werden nach mehreren Monaten regelmäßiger Einnahme erreicht.
Fazit: Kollagen für glatte Haut
Auch wenn Cellulite ein ganz normales Hautphänomen ist, kann die regelmäßige Einnahme von Kollagenpeptiden dazu beitragen, das Bindegewebe zu stärken und die Hautstruktur zu verbessern. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass bereits geringe Mengen Kollagenhydrolysat über einen längeren Zeitraum einen positiven Effekt haben können. Besonders in Verbindung mit einer ausgewogenen Ernährung und Bewegung kann Kollagen langfristig zu einem strafferen Hautbild beitragen.
Quellen
- Russell-Goldman and Murphy, ‘The Pathobiology of Skin Aging: New Insights into an Old Dilemma’, Am J Pathol, vol. 190, no. 7, pp. 1356–1369, Jul. 2020. [Accessed: 9 January 2024].
- de Miranda, Weimer, et al., ‘Effects of hydrolyzed collagen supplementation on skin aging: a systematic review and meta-analysis’, Int J Dermatol, vol. 60, no. 12, pp. 1449–1461, Dec. 2021. [Accessed: 12 January 2024].
- Schunck, Zague, et al., ‘Dietary Supplementation with Specific Collagen Peptides Has a Body Mass Index-Dependent Beneficial Effect on Cellulite Morphology’, J Med Food, vol. 18, no. 12, pp. 1340–1348, Dec. 2015. [Accessed: 11 January 2024].