Prostataprobleme: Wie Phyto- und Mikronährstoffe auf natürliche Weise helfen können

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Prostataprobleme: Wie Phyto- und Mikronährstoffe auf natürliche Weise helfen können

zuletzt aktualisiert: 12.09.2024
Lesedauer: 7 Min
von der Lebenskraftpur Redaktion
Prostataprobleme: Wie Phyto- und Mikronährstoffe auf natürliche Weise helfen können

Prostataprobleme: Wie Phyto- und Mikronährstoffe auf natürliche Weise helfen können

Viele Männer kennen das Problem: Mit zunehmendem Alter vergrößert sich die Prostata und verengt die Harnröhre. Die Folgen sind häufig ein steter Harndrang – auch nachts –, Schmerzen beim Wasserlassen und das Gefühl, dass die Blase nie ganz leer wird. Die Betroffenen leiden oft unter Einbußen in der Lebensqualität. Durch natürliche Phyto- und Mikronährstoffe kann die Prostata-Gesundheit gezielt gestärkt bzw. erste Anzeichen einer Prostatavergrößerung und deren Beschwerden auf natürliche Weise abgemildert werden.

Inhaltsverzeichnis

Die Prostata im fortgeschrittenen Lebensalter

Zunächst einmal ist es völlig normal, dass die Prostata mit zunehmendem Alter wächst. Grund hierfür ist v.a. der abnehmende Testosteronspiegel, der zu einer gutartig (sog. benignen) vergrößerten Prostata (klinisch auch als benigne Prostatahyperplasie bzw. BPH bezeichnet) führt.

Diese kann ab einer gewissen Größe die Harnröhre verengen, was u.a. zu häufigem Harndrang führt, der auch in der Nacht anhält und die Betroffenen an einem durchgängigen, tiefen und erholsamen Schlaf hindert. Auch tagsüber bestimmen die Gedanken rund um die nächste Toilettenmöglichkeit aufgrund des ständigen Harndrangs einen Großteil des Alltags, weshalb die Betroffenen oftmals unter der veränderten Lebenssituation sehr leiden.

Medizinische Hintergründe einer Prostatavergrößerung im Detail

Die Entwicklung einer Prostatavergrößerung setzt dabei meist schon um das 40. Lebensjahr herum ein, bei der zunächst – lediglich lokal begrenzt – die Strumazellen der Prostata beginnen, sich zu vermehren. Hierbei handelt es sich um Zellen, welche die allgemeine Stütz- und Ernährungsfunktion des Gewebes ausüben. Um das 50. Lebensjahr herum kommt es dann zu einer allumfassenden, rapiden Zunahme des gesamten Prostata-Volumens.

Das übermäßige Zellwachstum geht dabei auf ein Ungleichgewicht zwischen wachstumsfördernden und wachstumshemmenden Faktoren zurück. Die Anzahl der stromalen und epithelialen Zellen (Zellen des Oberflächen- und Drüsengewebes) steigt an, während gleichzeitig veraltete und nicht mehr benötigte Zellen nur begrenzt abgebaut werden.

Die damit verbundene Zunahme des Gewebes führt letztendlich zur Bildung von großen, relativ diskreten Knoten im Prostatabereich – welcher die Harnröhre umgibt. Diese Knötchen drücken ab einer gewissen Größe auf die Harnröhre und behindern so einen normalen Harnfluss.

Vergleich: vergrößerte und normale Prostata - Hilfe bei Prostataproblemen

Abb. 1: Vergleich: vergrößerte und normale Prostata.

Das klinische Beschwerdebild

Klinisch unterscheidet man dabei zwischen zweierlei Arten von Beschwerden beim Wasserlassen (Miktionsbeschwerden): den sog. Reizbeschwerden (irritable Symptome) und den Entleerungsbeschwerden (obstruktive Beschwerden).

Reizbeschwerden treten bereits zu Beginn der Prostatabeschwerden auf und werden von Betroffenen als extrem störend empfunden. Sie führen zu:

  • häufigem nächtlichen Harndrang
  • unvermitteltem und dringendem (imperativem) Harndrang
  • Schmerzen beim Wasserlassen mit dem Gefühl der unvollständigen Entleerung
  • Drang-Inkontinenz

Bei Entleerungsstörungen treten folgende Beschwerden auf:

  • der Start der Blasenentleerung ist häufig verzögert
  • schwacher, unterbrochener Harnstrahl, dadurch sehr langwierige Blasenentleerung mit Restharnbildung
  • Nachträufeln

Die Ursachen einer Prostatavergrößerung sind multifaktoriell

Auch wenn die Entwicklung einer vergrößerten Prostata noch nicht vollständig verstanden ist, so steht v.a. der verminderte Testosteronspiegel sowie der höhere Anteil an Östrogen im Vordergrund, der Wachstumsreize auslöst und das Ungleichgewicht zwischen wachstumsfördernden und -hemmenden Faktoren weiter vorantreibt.

Ein weiterer, wichtiger Faktor, der das Voranschreiten der vergrößerten Prostata begünstigt, ist dabei auch das Fortbestehen eines chronischen Entzündungsreizes, der auf zellulärer Ebene sowohl durch die Aktivierung des sog. Nuklearfaktors Kappa B (NF-κB) als auch durch die Produktion freier Radikale ausgelöst wird.

Gut zu wissen: Was sind freie Radikale? 

Freie Radikale sind Verbindungen, die sich von Natur aus in einem Elektronen-Ungleichgewicht befinden; ähnlich einer Waage, welche auf einer Seite mehr Gewicht trägt und deshalb in Schieflage steht. Um dies auszugleichen, bedienen sie sich an Elektronen von Körperzellen.

Je nach Vorkommen der freien Radikale können das bspw. Elektronen aus Herz-, Leber- oder Nervenzellen sein. Aber auch DNA, Enzyme oder Blutbestandteile werden von freien Radikalen als Elektronenquelle genutzt. Im Zuge des Elektronenraubs können diese Strukturen unterschiedlich stark geschädigt werden oder sogar absterben. Passiert dies in großem Maße, können Krankheiten die Folge sein.

Während NF-κB Entzündungsabläufe in Gang setzt, welche die Zellvermehrung stimuliert sowie die Beseitigung veralteter Zellen hemmt, verstärken freie Radikale die Entzündungsspirale, indem sie vermehrt Entzündungszellen rekrutieren, die wiederum ihrerseits die Produktion freier Radikale begünstigen.

Um der Entwicklung bzw. dem Voranschreiten einer vergrößerten Prostata wirksam vorzubeugen, stehen daher Wirkstoffe im Vordergrund, die antioxidative, antiproliferative, antiandrogene (Androgen-hemmende) und antiöstrogene (Östrogen-hemmende) Eigenschaften besitzen.

Bestimmte Pflanzen- und Mikronährstoffe können bei einer gutartigen Vergrößerung der Prostata helfen

Handelt es sich lediglich um eine geringfügige, gutartige Vergrößerung der Prostata können bereits natürliche Pflanzenextrakte und Mikronährstoffe sowohl einer weiteren Vergrößerung der Prostata als auch deren Begleitsymptomen entgegenwirken.

Hierzu zählen u.a. Vitamin B6, Zink, Kürbiskerne, Sägepalme, Brennnessel-Extrakt und Kieselsäure. Diese sind in der Regel sehr gut verträglich und bergen nicht – im Gegensatz zu schulmedizinischen Präparaten – das Risiko des Verlusts der Libido oder der Erektionsfähigkeit als mögliche Nebenwirkungen.

Vitamin B6 und Zink unterstützen eine gesunde Hormonregulation

Zink und Vitamin B6 sind dabei ganz natürliche Ernährungsfaktoren, die an der Regulierung des Hormonhaushalts beteiligt sind. So reguliert Vitamin B6 u.a. die Rezeptoren von Steroiden und die Aufnahme von DHT aus dem Blut in die Zellen.

DHT (Dihydrotestosteron) ist ein Abbauprodukt des Testosterons. Gerade die erhöhten DHT-Werte im Blut sind es, die maßgeblich an der Entstehung einer vergrößerten Prostata beteiligt sind1.

Darüber hinaus wirkt Zink synergistisch mit Vitamin B6 zusammen. Denn Zink erhöht gleichzeitig den Testosteronspiegel und unterstützt einen gesunden Stoffwechsel der Prostata.

Kürbiskerne stärken die Harnblase und lindern sämtliche Miktionsbeschwerden

Auch Kürbiskerne wirken dem Wachstum des Prostatagewebes durch Reduktion von DHT sowie weiterer Wachstumsfaktoren entgegen.

Darüber hinaus wirken sie symptomlindernd bei allen Arten von Miktionsbeschwerden. So werden Kürbiskerne bei verzögerter Miktion (Entleerung der Harnblase), erhöhter Miktionsfrequenz, Restharngefühl, abgeschwächtem Harnstrahl und Harninkontinenz erfolgreich angewendet. Auch der Blasentonus wird reguliert, die Harnaustreibungskraft gestärkt und die Blasenfunktion als solche gekräftigt.

Wirksamkeit von Kürbiskernen ist wissenschaftlich erwiesen

Mittlerweile bestätigen auch großangelegte Studien die Wirksamkeit von Kürbiskern-Extrakten. So zeigte eine Studie an 1.431 Männern im Alter zwischen 50-80 Jahren eine signifikante Reduktion des klinischen Beschwerdebilds einer BPH durch die tägliche Einnahme von 500 mg Kürbiskern-Extrakt über die Dauer von 12 Monaten2.

Sägepalme senkt den Östrogenspiegel

Auch die Sägepalme (bzw. deren „Sabalfrüchte“) trägt wie Kürbiskerne dazu bei, dem Wachstum des Prostatagewebes durch Reduktion von DHT entgegenzuwirken. Zudem hemmt sie die Östrogen-Bildung aus Testosteron. Denn, wie bereits erwähnt, wird auch ein erhöhter Östrogenspiegel mit der Entstehung einer Prostatavergrößerung in Verbindung gebracht.

Brennnesselblätter wirken harntreibend und entzündungshemmend

Brennnesselblätter wirken dagegen harntreibend (diuretisch) und reduzieren dadurch die Schlacken im Harn. Dank ihrer entzündungshemmenden (antiphlogistischen) Eigenschaften lindern sie zudem die Symptome, die bei schmerzendem Wasserlassen oder auch Entzündungen der Harnwege auftreten können.

Ihre schmerzlindernden Eigenschaften beruhen dabei v.a. auf den sog. Caffeoylchinasäuren und ungesättigten Fettsäuren, welche die Freisetzung entzündungsfördernder (proinflammatorischer) Botenstoffe im Körper senken. Zudem hemmen sie das weitere Eindringen und die Aktivität von Zellen des Immunsystems in das entzündete Gewebe und verhindern damit eine weitere Verschlimmerung des Entzündungsgeschehens.

Studiendaten belegen die Wirksamkeit von Brennnessel-Extrakten

So belegt u.a. eine Studie im Tiermodell mit Brennnessel-Extrakt einen leichten Rückgang der Prostatavergrößerung3. Eine weitere Studie an 100 Patienten mit Prostatavergrößerung konnte dagegen einen signifikanten Rückgang der Beschwerden nachweisen, ohne Rückgang der eigentlichen Prostatavergrößerung4.

Kieselsäure

Ebenfalls entzündungshemmend wirkt sich auch die Kieselsäure aus. Zudem verhindert sie die Bildung bestimmter Stoffe, die das gutartige Wachstum der Prostata vorantreiben.

Stärkung der Harnblase durch verändertes Wasserlassen und gezieltes Beckenbodentraining

Neben der natürlichen Heilkraft der Pflanzen können auch gezielte Übungen helfen, die Beschwerden beim Wasserlassen in den Griff zu bekommen. So kann z.B. die Speicherkapazität der Harnblase trainiert werden, indem regelmäßig in gewohnter Umgebung versucht wird, den Harndrang etwas hinauszuzögern.

Außerdem kann es hilfreich sein, nach dem Wasserlassen kurz zu warten und noch einmal zu versuchen, zu urinieren, damit sich die Wahrscheinlichkeit und das Gefühl erhöht, dass die Harnblase auch wirklich ganz leer wird.

Auch regelmäßiges Beckenbodentraining wirkt einer Vergrößerung der Prostata entgegen, selbst wenn noch gar keine Probleme bestehen.

Männergesundheit darüber hinaus mit Pflanzen und Mikronährstoffen stärken

Neben einer vergrößerten Prostata können durch den abnehmenden Testosteronspiegel im Alter auch Potenzstörungen und ein vermindertes Lustempfinden vermehrt auftreten. Dank natürlicher Pflanzenwirkstoffe und orthomolekularer Mikronährstoffe lässt sich die Gesundheit des Mannes und seine sexuelle Potenz auch hier auf natürliche Weise stärken.

Im Vordergrund stehen dabei speziell aufeinander abgestimmte Inhaltsstoffe, welche die Libido, Erektionsfähigkeit und Fruchtbarkeit des Mannes unterstützen und gleichzeitig den natürlichen Hormonveränderungen im Alter entgegenwirken. Diese können sowohl zur akuten Unterstützung als auch langfristig als gesundheitspräventive Maßnahmen eingesetzt werden.

Fazit

Die gutartige Vergrößerung der Prostata ist ein ganz natürlicher Prozess im Laufe des Lebens. Mit gezielten Maßnahmen und einer rechtzeitigen Unterstützung durch natürliche Phyto- und Mikronährstoffe kann die Prostata-Gesundheit auch langfristig gestärkt und ersten Symptomen entgegengewirkt werden.

Quellen

  1. A. K. Sauer, H. Vela, G. Vela, P. Stark, E. Barrera-Juarez, and A. M. Grabrucker, “Zinc Deficiency in Men Over 50 and Its Implications in Prostate Disorders,” Front Oncol, vol. 10, p. 1293, Aug. 2020, doi: 10.3389/FONC.2020.01293/BIBTEX.
  2. W. Vahlensieck, C. Theurer, E. Pfitzer, B. Patz, N. Banik, and U. Engelmann, “Effects of Pumpkin Seed in Men with Lower Urinary Tract Symptoms due to Benign Prostatic Hyperplasia in the One-Year, Randomized, Placebo-Controlled GRANU Study,” Urol Int, vol. 94, pp. 286–295, 2015, doi: 10.1159/000362903.
  3. A. Nahata and V. K. Dixit, “Ameliorative effects of stinging nettle (Urtica dioica) on testosterone-induced prostatic hyperplasia in rats,” Andrologia, vol. 44, no. SUPPL.1, pp. 396–409, May 2012, doi: 10.1111/J.1439-0272.2011.01197.X.
  4. A. Ghorbanibirgani, A. Khalili, and L. Zamani, “The Efficacy of Stinging Nettle (Urtica Dioica) in Patients with Benign Prostatic Hyperplasia: A Randomized Double-Blind Study in 100 Patients,” Iran Red Crescent Med J, 2013, doi: 10.5812/ircmj.2386.
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